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Erzbistum Paderborn
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© Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn

Im „Wohnzimmer“ der Pfadfinder am Eulenspiegel

Kirchensteuerrat des Erzbistums besucht Pfadfinder-Diözesanzentrum in Rüthen / sieben Millionen vom Erzbistum Paderborn / höhere Zuschüsse für Kirchengemeinden

Der Kirchensteuerrat des Erzbistums Paderborn besuchte am Samstag, 24. Mai 2025, das Diözesanzentrum der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) am Eulenspiegel in Rüthen. Das Finanzgremium auf der Ebene der Erzdiözese informierte sich bei seiner einmal jährlich stattfindenden auswärtigen Sitzung vor Ort über die Umsetzung von Baumaßnahmen und Projekten. Neben den hohen Eigenleistungen und Eigenmitteln des Jugendverbandes unterstützte das Erzbistum die DPSG mit finanziellen Mittel in Höhe von insgesamt sieben Millionen Euro. Erst am vorausgegangenen Samstag war das neu errichtete Gebäude „Haus am Eulenspiegel“ mit einem großen Fest der Pfadfinderinnen und Pfadfinder, einem Festakt des Diözesanvorstandes sowie einem Gottesdienst mit Generalvikar Dr. Michael Bredeck in Vertretung von Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz offiziell eingeweiht worden. Die Frauen und Männer des Kirchensteuerrates zeigten sich überzeugt von den vielfältigen Angeboten zugunsten der 7.000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder, die es im Erzbistum Paderborn gibt – beeindruckt auch vom großen ehrenamtlichen Engagement, denn vieles, was im Pfadfinder-Diözesanzentrum vorhanden ist, wurde in Eigenleistung geschaffen. Bei seiner Sitzung legte der Kirchensteuerrat den Punktewert für die Schlüsselzuweisungen der Kirchengemeinden auf 2,46 Euro für das Jahr 2026 fest und erhöhte so die Zuschüsse für die Kirchengemeinden um 2,2 Prozent im Vergleich zum aktuellen Jahr.

© Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn
Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz erkundete zusammen mit den Frauen und Männern des Kirchensteuerrates im Erzbistum Paderborn das neu errichtete „Haus am Eulenspiegel“, „ein in die Zukunft ausgerichtetes, nachhaltig orientiertes Wohnzimmer“ des Pfadfinder-Diözesanverbandes. Mit insgesamt sieben Millionen Euro bezuschusste das Erzbistum Paderborn das Projekt.

Diözesanvorsitzende Dominique Brinkmann, DPSG-Diözesanvorsitzender Benedikt Janssen, Bildungsreferentin Lena Wierich und Geschäftsführer Ulrich Weber führten die Frauen und Männer des Kirchensteuerrates über das Pfadfinder-Gelände am Eulenspiegel und stellten voller Stolz insbesondere das neu errichtete „Haus am Eulenspiegel“ vor: „Ein schönes und vor allem ein in die Zukunft ausgerichtetes, nachhaltig orientiertes Wohnzimmer unseres Verbandes“, so die Pfadfinder-Vertreter. Das Haus am Eulenspiegel mit 1.930 qm Nutzfläche (Räume) und zudem 550 qm Verkehrsfläche (Flure) bietet auf zwei barrierefreien Etagen Platz für bis zu 96 Personen. Die modernen Zimmer sind barrierearm und mit eigenem Bad ausgestattet. Sechs großzügige Gruppenräume und weiträumige Freizeitbereiche laden zum Verweilen und zu gemeinsamen Aktivitäten ein. Ein großer Speisesaal mit Terrasse, breite Flure sowie zusätzliche behindertengerechte Bäder / Pflegebäder sorgen für Komfort und Zugänglichkeit für alle Gäste. Das neue Haus vereint ökologische Verantwortung und moderne Technik: Die Hybridbauweise aus Holz und Beton, eine Luftwärmepumpe und eine Photovoltaik-Anlage sorgen für hohe Energieeffizienz nach KW 40 Standard. Zudem unterstützen zehn Ladepunkte für E-Autos eine umweltfreundliche Mobilität.

7.000 aktive Pfadfinderinnen und Pfadfinder

Zum Pfadfinder-Diözesanverband gehören 7.000 aktive Mitglieder, davon rund 1.000 Leiterinnen und Leiter. Die Pfadfinderinnen und Pfadfinder im Erzbistum Paderborn sind in 84 ehrenamtlichen Ortsgruppen / „Stämmen“ in sieben Bezirken organisiert. Der Verband bietet jährlich große diözesane Veranstaltungen für verschiedene Altersgruppen und Leitende, die durch aktive diözesane Arbeitsgruppen und –kreise gestaltet werden. Sowohl im DPSG-Diözesanbüro in Paderborn als auch im Haus am Eulenspiegel in Rüthen sind hauptberufliche Mitarbeitende tätig. Insbesondere die „Lager“ – Sommerlager und Pfingstlager – sind auf der Ortsebene sehr gefragt, eine große Beteilung gibt es zudem bei den wöchentlichen Gruppenstunden sowie besonderen Aktionen wie beispielsweise Osterfeuer und Friedenslicht.

Die Gesamtfläche des Diözesanzentrums der DPSG am Eulenspiegel in Rüthen umfasst 5,8 Hektar. Neben dem neuen „Haus am Eulenspiegel“ fällt die 2018 entstandene Kapelle Sankt Georg ins Auge, für die das Erzbistum Paderborn Zuschüsse in Höhe von 300.000 Euro aus Kirchensteuermitteln bereitgestellt hatte. Um die Gebäude ist ein großes Zeltplatzgelände angelegt, sowie ein Niedrig- und ein Hochseilgarten – der Hochseilgarten ist auch für inklusive Gruppen und mit dem Rollstuhl zu nutzen. Ein weitläufiger, barrierearm und multifunktional nutzbarer inklusiver Spielplatz wurde mit der Unterstützung ehrenamtlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder sowie Jugendlichen des Jugendwerks Förderband aus Siegen in den Osterferien 2025 gebaut: In verschiedenen Bereichen geht es hier um Bewegung, Naturerfahrung, Teamwork und Entspannung – vom Klettergerüst über einen Niedrigseilparcours bis zu verschiedenen Schaukeln.

Jugendspirituelles Zentrum

„Die Kapelle Sankt Georg ist für uns ein Ort der Gemeinschaft, ein Ort gelebten Glaubens und gelebter Spiritualität. Unsere Kapelle ist für uns der Hauptort des Jugendspirituellen Zentrums“, betonen die DPSG-Diözesanvorsitzenden Dominique Brinkmann und Benedikt Janssen mit Geschäftsführer Ulrich Weber. Und im Hinblick auf den Pfadfinder-Verband betonen sie: „Die Kapelle Sankt Georg ist das spirituelle Herzstück für die Pfadfinder im Erzbistum Paderborn. Seit 2018 möchte die Kapelle Ort für Viele und Ort für Vieles sein.“ Die vier Pfadfinder-Vertreter informierten die Mitglieder des Kirchensteuerrates über das Angebot „am Eulenspiegel“: Veranstaltungen der Pfadfinderinnen und Pfadfinder, Berufsorientierungsseminare für benachteiligte Jugendliche und Jugendliche mit Behinderung, Begleitseminare für Freiwilligendienstleistende, Feriencamps, Orientierungstage für Schulklassen seien in Planung. „Schwerpunkte unserer Arbeit sind natürlich Angebote für Pfadfindergruppen und andere Jugendverbandsgruppen, Angebote für Kinder und Jugendliche mit Behinderung und aus Benachteiligungslagen, Umwelt- und Erlebnispädagogik, Angebote zur Auseinandersetzung mit Glaubens- und Lebensfragen.“

Beratungen und Beschlüsse des Kirchensteuerrates

Bevor die Frauen und Männer des Kirchensteuerrates das DPSG-Diözesanzentrum am Eulenspiegel in Rüthen besichtigten, tagte das Finanzgremium des Erzbistums Paderborn unter der Leitung von Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz und Petra Brinkmann als stellvertretender Leiterin des Gremiums. Generalvikar Thomas Dornseifer und Tobias Heinrich vom Erzbischöflichen Generalvikariat informierten über den im April gestarteten Bistumsprozess, der die Transformation sowohl der Pastoral als auch der Verwaltung vorsieht.

Nach einem Situationsbericht zur aktuellen Finanzlage wurde im Kirchensteuerrat des Erzbistums Paderborn über die finanziellen Zuschüsse für die Kirchengemeinden im Erzbistum beraten und beschlossen, diese zu erhöhen: Deshalb wird der Punktwert der Schlüsselzuweisung für die Kirchengemeinden im Jahr 2026 um 2,2 Prozent auf 2,46 Euro aufgestockt. Zudem wurde bei der Tagung des Gremiums beschlossen, für die Kirchengemeinden eine Pauschale je betriebsnotwendigem Gebäude in Höhe von 4.000 Euro vorzusehen, die bisherige Unterscheidung zwischen pauschaliertem Baukostenzuschuss und Technikpauschale entfällt dadurch.

Schlüsselzuweisung – Finanzmittel für die Kirchengemeinden

Jede Kirchengemeinde im Erzbistum erhält ihre finanziellen Mittel durch entsprechende Zuweisungen von der Diözesanebene. „Durch die Erhöhung des Punktwertes für unsere Schlüsselzuweisungen verbessern wir die finanzielle Situation der Kirchengemeinden. Wir bringen so zusätzliche finanzielle Mittel direkt an die Basis und erhöhen so die Gestaltungsmöglichkeiten vor Ort“, unterstreicht Diözesan-Ökonom Volker Mauß als Leiter des Bereiches Finanzen im Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn. „Wir sind dankbar, dass der Kirchensteuerrat ein verlässlicher Partner der Kirchengemeinden und Einrichtungen des Erzbistums Paderborn ist“, betont Generalvikar Prälat Thomas Dornseifer.

Kirchensteuerrat des Erzbistums Paderborn

Der Kirchensteuerrat ist ein Gremium für die Wahrnehmung der Mitverantwortung im Erzbistum Paderborn. Dem Kirchensteuerrat gehören 19 gewählte und berufene Mitglieder (17 Laien und zwei Priester) an. Vorsitzender des Kirchensteuerrates ist Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz, Stellvertretende Vorsitzende ist Petra Brinkmann aus Paderborn. Der Paderborner Erzbischof nimmt wie die beiden Generalvikare, der Diözesan-Ökonomen und der Diözesan-Justiziar mit beratender Stimme an den Sitzungen teil.

Aufgaben

Der Kirchensteuerrat des Erzbistums Paderborn hat auf der Grundlage seiner Satzung weitgehende Beschluss- und Entscheidungsfunktionen. Er legt den Kirchensteuer-Hebesatz fest, stellt Richtlinien für die Verteilung der Kirchensteuer auf und entscheidet über den Erlass beziehungsweise die Stundung von Kirchensteuern. Weiterhin berät das Gremium über den Haushalt der Erzdiözese und legt diesen dem Erzbischof zur Inkraftsetzung vor. Das Finanzgremium beschließt die Jahresabschlüsse des Erzbistums Paderborn und entscheidet über die Entlastung der Verwaltung für das abgelaufene Wirtschaftsjahr. Schließlich wählt der Kirchensteuerrat den Abschlussprüfer aus und schlägt dem Erzbischof die nach den Statuten des Diözesan-Vermögensverwaltungsrates aus seinen Reihen zu entsendenden Mitglieder vor.

Durch den Kirchensteuerrat des Erzbistums Paderborn wurden in den letzten vier Jahrzehnten über die satzungsmäßigen Aufgaben hinaus viele Initiativen angestoßen, wie zum Beispiel Maßnahmen zur Familienförderung, die Einrichtung des Katastrophenfonds, Hilfen zum Schutz des ungeborenen Lebens, Arbeitslosen- und Spätaussiedler-Hilfsmaßnahmen, eine Anlaufförderung für Hospize und Hilfen für Kriegsopfer in Krisengebieten und für Flüchtlinge. Sonderfonds, Unterstützungsmaßnahmen zur Verwirklichung des Zukunftsbildes für das Erzbistum Paderborn wurden initiiert und Mittel für innovative Projekte freigegeben.

Ein Beitrag von:
Pressereferent Team Presse

Thomas Throenle

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