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© Julian Lopez Gonzalez / Shutterstock.com

Was gehört in den Pilgerrucksack?

Was beim Kinderspiel „Ich packe meinen Koffer“ gilt, bewahrheitet sich beim Pilgern zu Fuß vor allem körperlich: Umso mehr Gepäck zusammenkommt, desto schwerer trägt man. So viel wie nötig, um sich wohlzufühlen – so wenig wie möglich, um unbeschwert unterwegs zu sein. Das ist die Devise. Jedes Kilo weniger danken nicht nur Rücken und Füße, sondern am Schluss auch das glückliche Gefühl, sich auf dem Weg zu Gott mit wenigen Habseligkeiten reich gesegnet zu fühlen.

Was gehört unbedingt ins Pilgergepäck, wenn man zu Fuß losziehen will? Und was gilt es bei der Vorbereitung zu berücksichtigen?

1. Der richtige Rucksack

Sie möchten sich auf Ihren Wegen eher getragen denn als Träger fühlen? Bevor es ans Packen geht, braucht es einen gut sitzenden Trekkingrucksack. Für mehrtägige Touren empfiehlt sich ein Fassungsvermögen von rund 40 Litern. Wichtig ist ein solides Trägersystem mit Beckengurt und individuellen Einstellungsmöglichkeiten für die eigene Körpergröße. Praktisch sind verschiedene Seitentaschen und eine Regenhülle. Der Rucksack selbst sollte übrigens möglichst wenig Eigengewicht mitbringen – und komplett befüllt maximal ein Fünftel des Körpergewichts wiegen, idealerweise weniger.

2. Füße gut, alles gut

Auch für den, der in Gottes Spuren wandeln möchte, gilt: Das A und O einer gelungenen Pilgerwanderung sind gesunde, gut gebettete Füße. Das wissen alle, die schon mal 15 Kilometer mit Blasen an Ferse oder Zehen hinter sich gebracht haben. Beim Kauf empfiehlt es sich, die Schuhe groß genug, ihre Kategorie entsprechend den Weganforderungen zu wählen und sie auf verschiedenen Untergründen zu testen. Vor der großen Tour sollten Wanderschuhe auf längeren Strecken eingelaufen werden. Auch spezielle Trekkingsocken, die gut polstern und das Fußklima regulieren, sind Gold wert. Und wenn sich doch mal eine Blase ankündigt: Hirschtalg und spezielle Blasenpflaster nicht vergessen.

© Michaelvbg / Shutterstock.com
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3. Allgemeine Packlisten – individuelle Bedürfnisse

Vom Daunenschlafsack über die Regenjacke bis zum Mikrofaserhandtuch – ausführliche Packlisten und Produktempfehlungen finden sich im Internet zuhauf. Zugleich hängt einiges von den persönlichen Bedürfnissen ab. Beim Packen entlang fremder Listen gilt also immer die Überlegung: Was brauche ich, damit es mir gut geht? Die große Frage, was mir wirklich wichtig ist im Leben, stellt sich beim Pilgern also sehr lebensnah: Wer schnell friert, sollte vielleicht nicht auf die Thermoleggings verzichten. Lichtes Haar braucht im August einen Sonnenhut. Gerade in der warmen Jahreszeit kann Kleidung am Abend durchgewaschen und über Nacht getrocknet werden, sodass ein zweites Teil zum Wechseln oftmals ausreicht.

4. Die Tipps und Kniffs der Spezialisten

Menschen, die viele Trekking-Kilometer hinter sich haben, kennen sich oft bestens mit Ausrüstung aus. Für manchen Outdoor-Fan ist die Optimierung des Equipments und die Reduktion des Packgewichts ein eigenes Hobby geworden. Es muss nicht gleich die gekürzte Zahnbürste des Ultraleichtwanderers sein, auch nicht die Superspezialhose für 300 Euro. Aber es lohnt sich, die Möglichkeiten von moderner Funktionsbekleidung in den Blick zu nehmen, um ein gesundes Gleichgewicht aus Funktionalität, Nachhaltigkeit, Bezahlbarkeit und den persönlichen Bedürfnissen auszuloten. Nicht selten erinnert diese Suche nach Balance übrigens an die Ausrichtung des eigenen Lebens. Am Ende geht es immer um die Konzentration auf das Wesentliche.

5. Orientierung auf allen Ebenen

Vor dem Aufbruch empfehlen wir eine ausführliche Vorbereitung auf die Pilgertour. Dazu gehören Wanderkarten mit gutem Maßstab (1:25.000–50.000), gegebenenfalls ein Wanderführer mit Wegbeschreibung und Zusatzinformationen etwa zu Sehenswürdigkeiten oder Einkehrmöglichkeiten, ein kleines Wörterbuch für Reisen im Ausland und benötigte Adressen (zum Beispiel von Herbergen oder Pilgerbüros). Genauso wichtig für die innere Orientierung kann aber auch eine (handliche) Lektüre zur spirituellen Ausrichtung unterwegs sein. Je nach Weg gibt es vorbereitend Impulshefte und Pilgerpässe, die die einzelnen Etappen der Route individuell festhalten.

© Katrin Friedl Fotografie / Shutterstock.com
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6. Digital Detox

Für die meisten Pilgerinnen und Pilger ist das Unterwegssein an der frischen Luft auch eine Form der Askese. Sie verzichten nicht nur auf unnötigen materiellen Luxus, sondern schränken, oftmals wie von allein, auch ihren Medienkonsum ein, um sich voll und ganz auf den Weg, Mitreisende und sich selbst zu fokussieren. So praktisch das Smartphone als Navigationsgerät, Kamera, Taschenlampe, Wecker und wandelndes Lexikon unterwegs auch ist – viele empfinden es als entlastend und konzentrationsfördernd, wenn sie es auf dem Weg im Rucksack lassen. Zumindest eine Überlegung ist es wert, das Pilgern auch als digitale Entgiftungskur zu nutzen, um den Blick für die Schöpfung und die Mitmenschen wieder freizukriegen.

7. Frische und Energie tanken

Wer sich viel bewegt, braucht ausreichend Verpflegung. Allem voran unsere Lebensquelle: Wasser. Das wiederum wiegt ziemlich viel. Wie viel Proviant Sie einkalkulieren sollten, hängt maßgeblich von der Infrastruktur des Weges ab. Wer am Abend in Herbergen mit Restaurant einkehrt, in denen er am nächsten Morgen auch ein Lunchpaket mit auf den Weg bekommt, kann auf Zutaten und Werkzeug zum Kochen verzichten. Wenn unterwegs keine Einkehrmöglichkeiten oder Brunnen mit Trinkwasser zu finden sind, sollten unbedingt 2 Liter Wasser pro Tag einkalkuliert werden. Und kleine Energie-Snacks wie Studentenfutter oder Müsliriegel für den Notfall einpacken.

8. Loslassen lernen

Der häufigste Fehler von Pilger-Anfängerinnen und -Anfängern – zu viel Gepäck dabei. Nur die Hälfte brauchen Sie wirklich? Kein Problem. Auch unterwegs kann man sich erleichtern, indem man überflüssige Gegenstände oder Kleidungsstücke per Post nach Hause schickt oder einfach verschenkt. Und sollten Sie doch mal etwas Wichtiges vergessen haben: Das meiste für den täglichen Bedarf lässt sich auch im Ausland problemlos nachkaufen. Was für eine wunderbare Erfahrung für den Alltag danach, Ballast einfach abwerfen zu können!

8. Loslassen lernen

Der häufigste Fehler von Pilger-Anfängerinnen und -Anfängern – zu viel Gepäck dabei. Nur die Hälfte brauchen Sie wirklich? Kein Problem. Auch unterwegs kann man sich erleichtern, indem man überflüssige Gegenstände oder Kleidungsstücke per Post nach Hause schickt oder einfach verschenkt. Und sollten Sie doch mal etwas Wichtiges vergessen haben: Das meiste für den täglichen Bedarf lässt sich auch im Ausland problemlos nachkaufen. Was für eine wunderbare Erfahrung für den Alltag danach, Ballast einfach abwerfen zu können!

9. Erinnerungen im Gepäck

Eine mehrtägige, womöglich mehrwöchige Pilgertour hält unvergessliche Momente bereit. Wie soll der Weg in Erinnerung bleiben? Möchten Sie Ihre Erlebnisse und Gedanken in einem Tagebuch festhalten? Gedichte verfassen? Situationen in Fotografien einfangen? Es lohnt sich, vorab zu reflektieren, wie Sie Ihren ganz persönlichen Weg mit nach Hause nehmen können, um dort noch lange von Ihren Eindrücken und Gedanken zu zehren.

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