Seit dem Jahr 2019 beschäftigt die Katholische Kirche in Deutschland und das Erzbistum Paderborn der Synodale Weg. Ziel ist es, einen Aufbruch im Licht des Evangeliums zu wagen und Antworten auf drängende Fragen der Kirche zu finden.
Seit dem Jahr 2019 beschäftigt die Katholische Kirche in Deutschland und das Erzbistum Paderborn der Synodale Weg. Ziel ist es, einen Aufbruch im Licht des Evangeliums zu wagen und Antworten auf drängende Fragen der Kirche zu finden.
Im Rahmen des Projekts „Synodaler Weg – Weltkirchliche Perspektiven“ hat das Institut für Weltkirche und Mission (IWM) zusammen mit dem Katholischen Akademischen Ausländer-Dienst (KAAD) eine empirische Studie durchgeführt. Sie wurde von der Deutschen Bischofskonferenz mitfinanziert. Die Befragung richtete sich an Gläubige aus verschiedenen Ortskirchen weltweit und konzentrierte sich auf die Themen der deutschen Reformdebatte. Aus der Perspektive anderer weltkirchlicher Kontexte betrachtet, konnten diese Themen in ihrer Relevanz auf den verschiedenen Ebenen des kirchlichen Lebens eingeordnet und in ihrer Bedeutung analysiert werden. Ebenso wurde in Erfahrung gebracht, welchen Themen Gläubige in anderen kulturellen, politischen, ökonomischen und religiösen Zusammenhängen Relevanz beimessen und welche Gewichtungen sie vornehmen. Die Ergebnisse der ersten quantitativen Phase der Studie „Synodaler Weg – Weltkirchliche Perspektiven“ sind nun veröffentlicht.
Die vierte Synodalversammlung des Synodalen Weges in Frankfurt ist am Samstag mit einer Reihe von Entscheidungen beendet worden. Ein Beschluss nimmt insbesondere das Thema Synodalität in den Blick. „Es ist eine entscheidende Haltung von Kirche, synodal auf dem Weg zu sein“, unterstrich Weihbischof Josef Holtkotte die Bedeutung. Es soll also synodal weiter gehen: 93 Prozent der Delegierten stimmten für die Einrichtung eines Ausschusses, der den Synodalen Rat für die katholische Kirche in Deutschland vorbereiten soll. „Es geht um das gemeinsame, aufmerksame Hören im Beraten, Suchen und Entscheiden“, erklärte der Weihbischof, dass er große Hoffnungen darauf setzte, mehr Synodalität in den unterschiedlichen Strukturen einzuprägen.
Die vierte Synodalversammlung des Synodalen Weges in Deutschland ist am 10. September 2022 mit einer Reihe von Beschlüssen zu Ende gegangen. Als zukunftsweisend werteten viele Synodale insbesondere den Beschluss zur Einrichtung eines Synodalen Rates: 93 Prozent der Mitglieder der Synodalversammlung stimmten für einen Synodalen Ausschuss, der den Synodalen Rat für die katholische Kirche in Deutschland vorbereiten soll. Unter den Synodalen stimmten auch 88 Prozent der Bischöfe dafür.
Die vierte Synodalversammlung des Synodalen Weges der Kirche in Deutschland ist am 8. September 2022 in Frankfurt am Main eröffnet worden. Sie wird bis zum Samstag dauern. Insgesamt nehmen 209 Synodale, 30 Beraterinnen und Berater, 13 Beobachterinnen und Beobachter aus dem Ausland und der Ökumene, Mitglieder des Betroffenenbeirats bei der Deutschen Bischofskonferenz sowie über 100 Medienvertreterinnen und -vertreter teil.
Die ersten Texte, die auf der Vierten Synodalversammlung vom 8. bis 10. September 2022 diskutiert und zum Beschluss vorgelegt werden, sind ab sofort online abrufbar unter www.synodalerweg.de. Zu den jetzt vorgelegten Dokumenten gehören unter anderem die Grundtexte „Priesterliche Existenz heute“ und „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ sowie die Handlungstexte „Synodalität nachhaltig stärken“, „Lehramtliche Neubewertung von Homosexualität“ und „Präsenz und Leitung – Frauen in Kirche und Theologie“. Das Programm der Synodalversammlung und die Möglichkeit zur Medienakkreditierung werden am 22. August 2022 veröffentlicht.
Die dritte Versammlung des Synodalen Weges ist am 5. Februar 2022 in Frankfurt am Main zu Ende gegangen. Aus Sicht der Mitglieder des Präsidiums des Synodalen Wegs war sie ein großer Erfolg, für viele Themen ein wichtiger Zwischenschritt. Auch aus dem Erzbistum Paderborn nahmen über ein Dutzend Vertreterinnen und Vertreter aus den unterschiedlichen Gremien, Gruppen und Verbänden teil. Weihbischof Josef Holtkotte und Pfarrer Ludger Hojenski, Vertreter des Priesterrates, haben ihre Eindrücke geschildert.
Vom 3. bis 5. Februar 2022 tagt in der Messe Frankfurt die Dritte Synodalversammlung und damit das oberste Organ des Synodalen Wegs. Alle Interessierten können die Beratungen auf der Internetseite des Synodalen Wegs im Livestream verfolgen. Zu folgenden Zeiten steht er in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung:
Pfarrer Ludger Hojenski, Leiter der Pfarrei St. Ewaldi Dortmund, hat als Vertreter des Priesterrates des Erzbistums Paderborn an der 2. Synodalversammlung teilgenommen, die vom 30. September bis 2. Oktober 2021 in Frankfurt tagte. „Die Versammlung habe ich als sehr konstruktiv und arbeitsintensiv erlebt“, sagt er rückblickend. “Sie hat gezeigt: Wir können so arbeiten und wir werden auch weiter arbeiten – dafür habe ich großen Respekt.“
Rund 80 Interessierte aus dem Erzbistum Paderborn trafen sich am 2. März 2021 beim digitalen „Freiraum #10: Synodaler Weg und Bistumsentwicklung“ online zum Austausch. Der Freiraum ist Teil einer Reihe von virtuellen Veranstaltungen, die seit dem Diözesantag im November 2020 die Bistumsentwicklung im Erzbistum Paderborn begleiten. Neben Monsignore Dr. Michael Bredeck als Ansprechperson im Erzbistum für das Synodalbüro waren die beiden Delegierten des Synodalen Weges, Nadine Mersch und Jan Hilkenbach Impulsgeber im Live-Stream. Sie vermittelten im digitalen Freiraum ein Bild von der Arbeit und den Themen des Dialogprozesses und nahmen Impulse der Teilnehmenden für die weiteren Beratungen mit.
Am 11. und 12. Februar 2021 fand eine Online-Tagung zum Thema „Gestaltwandel des Priesterlichen. Verortung des Leitungsdienstes in einer sich wandelnden Kirche”“ statt. Die Veranstaltung begleitete den Synodalen Weg der katholischen Kirche in Deutschland und griff ein zentrales Thema auf: Der gegenwärtigen Gestaltwandel der Kirche verlangt – unter dem Eindruck eines wachsenden Relevanz- und Akzeptanzverlusts – auch nach einer Neukonfiguration des Priesterlichen. Aus dem Erzbistum Paderborn waren die Katholische Akademie Schwerte und die Kommende Dortmund an der internationalen Tagung beteiligt.
Am 4. und 5. Februar 2021 fand mit einer Online-Konferenz eine weitere Etappe auf dem Synodalen Weg statt. Im Mittelpunkt des ersten Tages stand die Debatte um den sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche. Schwerpunkt des zweiten Konferenztages bildeten Berichte und Aussprachen zur Arbeit in den vier Synodalforen. Erzbischof Hans-Josef Becker war einer der knapp 400 Teilnehmenden. In einem Interview blickt er zurück.
Der Synodale Weg der katholischen Kirche in Deutschland geht digital weiter. Ebenso wird im Paderborner Dom weiter für den Dialogprozess gebetet: Ein neues Fürbitt-Buch lädt dazu ein, den Synodalen Weg weiter geistlich zu begleiten und Anliegen und Bitten niederzuschreiben. Das Buch wird nach dem Abbau der Domkrippe vorerst im Hasenkamp ausliegen, begleitet von der brennenden Synodalkerze und einem Aufsteller.
YOUPAX, das junge Glaubensportal im Erzbistum Paderborn, hat jene drei Teilnehmenden am Synodalen Weg vorgestellt, die der jüngeren Generation angehören: Lukas Färber, Finja Miriam Weber und Janosch Roggel. Hier geht es zu den Beiträgen.
Der gebürtige Sauerländer Lukas Färber ist in verschiedenen Jugendverbänden engagiert. „Ich finde es unglaublich wichtig, ohne Vorbehalte und Scheu an Menschen heranzutreten, mit ihnen zu sprechen und sie anzunehmen”, sagt er. „Da ist Jesus ein Vorbild, dies auch heute zu versuchen.“
Die gebürtige Paderbornerin Finja Miriam Weber lebt derzeit auf der Nordseeinsel Wangerooge und absolviert dort ein freiwilliges soziales Jahr in einer Kurklinik für Mütter, Väter und Kinder. Auch als Urlaubsseelsorgerin hat sie schon auf der Insel gewirkt, zu Hause ist sie außerdem in der DPSG engagiert. Über ihren Einsatz bei den Synodalversammlungen sagt sie: „Es muss eine Stimme für die Jugend geben. Denn wir sind die Kirche von morgen.“
Janosch Roggel, 24 Jahre aus Dortmund, hat bei der ersten Vollversammlung des Synodalen Weges eine viel beachtete Rede gehalten. Darüber, dass er Opfer von sexualisierter Gewalt innerhalb der Kirche geworden ist. Darüber, dass er transsexuell ist. Darüber, dass er als einer von vielen Betroffenen da ist, mitten in der Kirche, vor allen Augen. „Ich sehe es als meine Verantwortung“, sagt Janosch Roggel im Gespräch, „die Chance, die wir mit dem Synodalen Weg bekommen, zu nutzen.“
Zufrieden und entspannt zeigte sich der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker nach dem ersten großen Arbeitstreffen des Synodalen Weges, der ersten Synodalversammlung vom 30. Januar bis 1. Februar 2020. Rund 230 katholische Synodalmitglieder aus ganz Deutschland hatten sich dazu am vergangenen Wochenende in Frankfurt am Main versammelt. Auch Beobachter aus dem benachbarten Ausland und der Ökumene waren anwesend. „Ich sehe die Chance für ein echtes Forum deutlicher Wahrnehmung“, sagte Erzbischof Becker in Paderborn.
Diözesane Ansprechperson für das Synodalbüro: Msgr. Dr. Michael Bredeck
Kontakt: bistumsentwicklung@erzbistum-paderborn.de
“Kirche ist mehr als ein Verein”, schreibt Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB in einem Blogbeitrag auf dem Wir-Portal des Erzbistums Paderborn. Darin blickt er als Ordenschrist auf den Synodalen Weg und die bevorstehende Synodalversammlung. In der benediktinische Ordensregel findet er zwei Handlungsmaximen für das Miteinander der Synodalen: „Höre“ und „Neige das Ohr deines Herzens“.
Erzbischof Hans-Josef Becker hat sich anlässlich des Auftakts des Synodalen Weg in einem Brief an alle Mitarbeitenden im Haupt- und Ehrenamt gerichtet. “Ich bin zuversichtlich, dass dieser Weg die krisengeschüttelte Kirche in Deutschland und auch das Erzbistum neu weiten und einen kann”, schreibt er. “Für mich gibt es keine Alternative dazu.” Als wichtigstes Anliegen bittet er um das Gebet der Gläubigen für den Synodalen Weg: “Ich wünsche mir sehr, dass dieses Gebet zu einer intensiven geistlichen Begleitung des Synodalen Weges durch möglichst viele Menschen im Erzbistum Paderborn wird.”
Mit Jan Hilkenbach und Nadine Mersch sind zwei Mitglider aus dem Vorstand des Diözesankomitees des Erzbistums Paderborn in der Synodalversammlung, dem beschlussfassenden Gremium des Prozesses, vertreten. Jan Hilkenbach vertritt in der Versammlung das Diözesankomitee, Nadine Mersch wurde für den Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) in die Versammlung gewählt. Die Paderbornerin brachte ihre Expertise bereits im Vorbereitungsforum zum Thema Sexualmoral ein und nahm an einer vorbereitenden Konferenz des Synodalen Weges teil.
Nadine Mersch, Leiterin der Stabstelle Sozialpolitik und Öffentlichkeitsarbeit des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF), hat bei der Vorbereitung des Synodalen Weges mitgearbeitet und war eines von 15 Mitgliedern im Forum „Sexualmoral”. Über Ihre Erfahrungen haben wir mit ihr bereits im September gesprochen.
Michaela Labudda ist Gemeindereferentin in St. Katharina Unna und Vorsitzende des „Bundesverbands der Gemeindereferent/-innen Deutschlands“. Bei der Vorbereitung des Synodalen Wegs der katholischen Kirche in Deutschland hat sie im Forum „Priesterliche Lebensform“ mitgearbeitet. Im September haben wir über ihre Erfahrungen ein Interview mit ihr geführt.