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Erzbistum Paderborn
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© Rawpixel.com / Shutterstock.com

Geistliche Begleitung

Den schnurgeraden Lebensweg gibt es ebenso wenig wie den kerzengeraden Glaubensweg. Vielfach finden Christinnen und Christen im Rahmen der Seelsorge, mit Gottesdiensten und im Gebet zu ihrer eigenen Spiritualität. Mitunter aber, wenn etwa Lebenswunden zu tief und Glaubenszweifel zu stark werden, bedarf es besonderer und individueller Unterstützung.

Geistliche Begleitung ist ein Angebot für alle Menschen, die in sich den Wunsch spüren, ihre Gottesbeziehung zu vertiefen. Sie besteht in erster Linie aus regelmäßigen Gesprächen. Grundsätzlich kann alles, was im Leben geschieht, in einer Geistlichen Begleitung zur Sprache kommen. Es geht darum, individuelle und persönliche Lebensfragen im Kontext des Glaubens zu betrachten und damit besser zu bewältigen.

Fragen und Antworten zur Geistlichen Begleitung

Was ist Geistliche Begleitung?

Praktizierter Glaube bringt Zutrauen, Energie, Freude, Mitgefühl und Dankbarkeit hervor. Geistliche Begleitung fragt im vertrauensvollen Austausch zwischen zwei oder mehreren Personen, was einen solchen gelebten Glauben fördert oder erschwert, was daran schon Wirklichkeit oder noch unerfüllte Sehnsucht ist.

Was genau geschieht in der Geistlichen Begleitung?

Ein Orientierungsgespräch klärt, ob die „Chemie“ stimmt, ob diese Begleiterin oder dieser Begleiter zu mir passt. Weitere ca. einstündige Gespräche im Abstand von etwa vier bis sechs Wochen und über einen längeren Zeitraum dienen dann dazu, den anstehenden Fragen oder Sehnsüchten auf die Spur zu kommen. Zwischen den Gesprächen findet ein geistliches Ausschauen und Einüben statt. Die Mittel dazu (Lebensbetrachtung, bestimmte Gebetsweisen, Schriftmeditation etc.) werden zuvor besprochen und möglicherweise auch eingeübt.

Was ist Geistliche Begleitung NICHT?

Sie wird normalerweise nicht gesucht bei Schwierigkeiten im Job oder bei psychischen Problemen – da haben Supervision, Coaching oder Psychotherapie bessere Möglichkeiten. Eher „verwandt“ ist Geistliche Begleitung mit der Lebensberatung. Beweggrund Geistlicher Begleitung sind aber nicht Probleme, die einer Lösung bedürfen, sondern eher dauerhaftere Orientierungsprozesse, die sich grundlegenden Lebensfragen zuwenden und dabei sehr konkret die eigene Glaubenspraxis einbeziehen.

Wer kann Geistliche Begleitung in Anspruch nehmen?

Jeder Mensch! Wer nach mehr Sinn in seinem Leben sucht und dabei die Frage nach Gott und einem Leben mit ihm bewusst einschließt, für den steht der Weg Geistlicher Begleitung offen.

Kann Geistliche Begleitung auch ein „Werkzeug“ für Mitarbeiter sein?

Sicher! Kirchliche Mitarbeiter finden in ihrer unmittelbaren Lebenswelt oft nicht das nötige Fundament und genügend geistliche Nahrung für ihr Engagement. Manche nehmen das zum Anlass, an Einkehrtagen teilzunehmen, Exerzitien zu machen, zu lesen oder sich auf einen Pilgerweg zu begeben. Aber auch eine persönliche Geistliche Begleitung kann den Raum dafür schaffen, die Nähe, die Kraft und den Segen Gottes tiefer zu erfahren.

Können nur Einzelpersonen geistlich begleitet werden?

Nein. Auch Entwicklungsprozesse in Teams und Gremien können geistlich begleitet werden. Dazu muss sich die Struktur der Begleitung natürlich den Gegebenheiten anpassen. Der ehrliche Austausch auf geistlicher Ebene wird auch in solchen Prozessen Anteilnahme, Vertrauen und Offenheit wachsen lassen. Und es wird unter Umständen leichter, zwischen Wichtigem und Dringlichem zu unterscheiden.

Kann man das Angebot für die Gemeindearbeit nutzen?

Ja! Seelsorgerinnen und Seelsorger vor Ort tun in dieser Hinsicht bereits viel Gutes. Gerade kleinere Gemeinden, in denen kein hauptberufliches Personal mehr wohnt und die sich geschluckt oder abgehängt fühlen, fragen sich aber, wie der Glaube und die Glaubensgemeinschaft vor Ort weiterleben können. Hier tut sich heute und in naher Zukunft ein weites und wichtiges Feld für Geistliche Begleitung auf.

Wer kann Geistliche Begleiterin oder Geistlicher Begleiter werden?

Immer mehr Einzelpersonen oder Gruppen fragen nach Geistlicher Begleitung. Pastorale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Ordensangehörige und auch ehrenamtlich engagierte Christen können mit Unterstützung des Erzbistums Ausbildungen zur Geistlichen Begleitung machen. Wichtigste Voraussetzung ist aber eine unvoreingenommene Offenheit für andere Menschen, eine Gabe, die man schwer erlernen kann.

Geistliche Begleiterinnen und Begleiter, die in der Zeit der Corona-Krise für helfende Gespräche am Telefon zur Verfügung stehen:

Im Erzbistum Paderborn

  • Regina Beissel, Bielefeld, Tel. +49 (0)521 163 984 35
  • Pastor Werner Beule, Salzkotten, Tel. +49 (0)5258 937 340
  • Christiane Feldmann, Hüsten, Tel. +49 (0)160 945 670 33
  • Pastor Liudger Gottschlich, Dortmund, Tel. +49 (0)171 268 671 7
  • Pastor Lars Hofnagel, Bielefeld, Tel. +49 (0)521 163 982 65
  • Pastor Pascal Obermeier, Lügde, Tel. +49 (0)5281 163 333 6
  • Hildegard Schneider, Menden, Tel. +49 (0)2373 395 663 3
  • Pastor Stefan Tausch, Dortmund, Tel. +49 (0)231 184 811 2
  • Irmtrud von Plettenberg, Siegen, Tel. +49 (0)175 664 4592
  • Msgr. Martin Reinert, Paderborn, Tel. +49 (0)160 969 575 57
  • Gabriele Spittmann, Paderborn, Tel. +49 (0)5251 688 776 1

In der Benediktinerinnen-Abtei in Herstelle

  • Sr. Diethild Berger OSB, Tel. +49 (0)5273 804 114

In der Benediktinerinnen-Abtei Varensell

  • Sr. Johanna Buschmann OSB, Tel. +49 (0)5244 529 713 0
  • Sr. Diemut Schoemann OSB, Tel. +49 (0)5244 529 713 0
  • Sr. Teresa Friese OSB, Tel. +49 (0)5244 529 713 0
  • Sr. Lydia Stake OSB, Tel. +49 (0)5244 529 713 0

Im Bergkloster Bestwig

  • Sr. Gratia Feldmann SMMP, Tel. +49 (0)2904 808 146

Ansprechpartner

Monsignore Martin Reinert

Msgr. Martin Reinert

Referat Geistliche Begleitung

Weiterführende Inhalte

„Standards Geistlicher Begleitung im Fachdienst im Erzbistum Paderborn“ sind im Kirchlichen Amtsblatt veröffentlicht:

 
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generalvikariat@erzbistum-paderborn.de
+49 (0)5251 125-0
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