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Erzbistum Paderborn
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Taufe© Dirk Lankowski / Erzbistum Paderborn

Die Taufe

Eltern, die ihr neugeborenes Kind in den Armen halten, wünschen, dass es ein glückliches, gutes Leben führt und dass ihm auf seinem Lebensweg nichts Böses widerfährt. Mit anderen Worten: Sie wünschen sich, dass es beschützt ist, dass es „von guten Mächten wunderbar geborgen“ ist, wie es der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer in einem berühmten Kirchenlied ausgedrückt hat.

Die Taufe, das erste und grundlegende Sakrament, vermittelt etwas von dem Schutz und der Geborgenheit, nach der sich alle Menschen sehnen. Äußerlich bedeutet es, dass man in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen wird. Innerlich bedeutet es, dass ein Mensch nun fest zu Jesus Christus gehört und böse Mächte keine Macht mehr haben. Diese Gemeinschaft mit Jesus ist unauflösbar und hat zum Beispiel auch dann Bestand, wenn eine Person kein Mitglied der Kirche mehr ist.

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Die besondere Bedeutung des Sakraments der Taufe

Das Sakrament der Taufe hat auch deshalb eine besondere Bedeutung, weil sie biblischen Ursprungs ist: Alle vier Evangelien erzählen davon, dass Jesus selbst im Jordan durch Johannes den Täufer getauft worden ist. Im ursprünglichen Wortsinn bedeutet Taufe „eintauchen“ – tatsächlich wurde der Täufling in der frühen Kirche ganz ins Wasser eingetaucht. Heute ist es bei der Taufe üblich, dass der Taufspender geweihtes Wasser dreimal über den Kopf des Täuflings gießt und folgende Taufformel spricht: „Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“

Das Taufsakrament wird durch einen Priester oder Diakon gespendet; in Notfällen kann es auch von jedem anderen Menschen gespendet werden (Nottaufe). Handelt es sich um einen erwachsenen Täufling, wird er selbst nach seinem Glauben gefragt. Im Falle der Kindertaufe bekennen die Eltern und Taufpaten ihren Glauben, nachdem sie für das Kind die Taufe erbeten und sich zu ihrer Aufgabe bekannt haben, das Kind im katholischen Glauben zu erziehen.

Der Empfang der Taufe ist Voraussetzung für den Empfang aller anderen Sakramente. Zusammen mit der Firmung und der Erstkommunion zählt sie zu den sogenannten Initiationssakramenten (Einführungssakramenten). Die Eingliederung in die Kirche ist also erst dann vollendet, wenn ein Mensch gefirmt ist und das Sakrament der Eucharistie empfängt.

Namensgebung

Welchen Namen soll das Kind tragen? Viele Eltern beschäftigen sich intensiv mit der Namensgebung und wählen den Namen mit Bedacht aus. Das ist wichtig, der Rufname ist Teil der Persönlichkeit. Das Kind soll seinen Namen ein Leben lang tragen und damit glücklich und zufrieden sein.

Erschwert wird die Namensfindung dadurch, dass die Namensvielfalt in jüngster Zeit stark zugenommen hat. Orientierung geben diverse Namensratgeber im Internet. Manchen Eltern ist beispielsweise wichtig, dass Vor- und Nachname harmonieren oder dass der Name des Babys zu den Namen seiner Geschwister passt.

Bei aller Vielfalt haben die meisten vergebenen Namen heute noch einen christlichen oder biblischen Hintergrund. Wer seinem Kind einen solchen Namen geben möchte, findet Orientierung im Heiligenkalender des Portals katholisch.de.

Der Namenstag – ein Tag zum Feiern

Mit der Taufe erhält das Kind nach katholischem Brauch einen Namenspatron. Dabei handelt es sich um einen Heiligen oder Seligen gleichen Namens. Oft sind heute gebräuchliche Namen von Heiligennamen abgeleitet (z. B. Lena von Magdalena, Hans oder Jan von Johannes). Außerdem gibt es bei manchen Namen auch mehrere Namenspatrone (bei Johannes etwa Johannes den Täufer und Johannes, den Apostel und Evangelisten). Früher war es sogar üblich, Kindern die Namen der jeweiligen Tagesheiligen zu geben. Auch wurde in den Kirchenbüchern der Tauftag und nicht der Geburtstag festgehalten.

Heute ist der Brauch, den Gedenktag der Namenspatronin oder des Namenspatrons zu feiern, in den Hintergrund getreten. Dabei hatte der Namenstag in katholischen Familien über Jahrhunderte hinweg eine höhere Bedeutung als der Geburtstag. In manchen Familien lebt die Tradition, den Namenstag zu feiern, wieder auf. Jedenfalls ist der Namenstag ein schöner Anlass für ein Familienfest.

© Dirk Lankowski / Erzbistum Paderborn
© Dirk Lankowski / Erzbistum Paderborn

Beliebte Namen

Die in den Medien veröffentlichte Liste der beliebtesten Namen in Deutschland geht aus einer Statistik des Hobby-Namensforschers Knud Bielefeld hervor, der dazu die Geburtsmeldungen aus ganz Deutschland auswertet.

Beliebteste Mädchennamen 2021

1. Emilia

Namensherkunft, Namenspatronin Emilia Julie Schneider, 1820 in Haaren (Niederrhein) geboren, trat 1845 in die Kongregation der „Töchter vom Heiligen Kreuz“ ein, denn sie wollte Kranken und Sterbenden beistehen. 1852 zur Oberin des Düsseldorfer Pflegehauses berufen, konnte sie die schwierigsten Probleme mit fast übermenschlicher Kraft bewältigen. Die seelische Stärke dazu wurde ihr durch das Gebet gegeben. Ihr Hospital wurde bald als das beste weit und breit gerühmt. Doch das Leben der gütigen Kreuzschwester war bereits mit 39 Jahren zu Ende. Sie starb am 21. März 1859. Neben dieser „deutschen“ Emilia gibt es eine italienische Namenspatronin, die in der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts lebte und in Rom ein Gott und den Menschen gefälliges Leben führte (Gedenktag 5. Januar), und eine französische Namenspatronin, die sich im 19. Jahrhundert für Arme und Kranke einsetzte und aus deren Engagement sich die St. Josefs-Schwestern entwickelten (Gedenktag 24. August). Mit Emilia können auch alle Mädchen mit dem Namen Emilie, Emily, Milena oder Milla Namenstag feiern. Namenstag 21. März

2. Hanna/Hannah

Namensherkunft, Namenspatronin Hanna oder Hannah ist eine Kurzform von Johanna, ein in allen Zeiten und allen Regionen der christlichen Welt beliebter Mädchenname. Daher gibt es eine ganze Reihe von Namenspatroninnen. Die bekannteste Johanna ist (Jeanne dʼArc), die als „Jungfrau von Orléans“ zur französischen Nationalheiligen wurde. Die sehr religiös erzogene Bauerntochter stammte aus Domrémy in Lothringen und lebte zu Zeiten des Hundertjährigen Krieges zwischen England und Frankreich. Durch überirdische Stimmen fühlte sie sich berufen, dem französischen König zu Hilfe zu kommen und die Heimat vor den englischen Eroberern zu retten. Ihre Lebensgeschichte klingt wie ein Märchen, beruht aber auf vielfach bestätigten historischen Tatsachen. Als Mädchen von 17 oder 18 Jahren kam Johanna an den Königshof, wurde beim Kronprinzen vorgelassen und am 23. April 1429 als Befehlshaberin eines kleinen Heeres nach Orléans geschickt, das von englischen Truppen belagert wurde. Binnen kurzer Zeit war der Feind in die Flucht geschlagen und die Stadt befreit. An der Spitze ihres Heeres errang die „Jungfrau von Orléans“ viele Siege. Am 17. Juli 1429 führte Johanna König Karl VII. nach Reims, wo er gekrönt wurde. Durch Verrat fiel die Befreierin Frankreichs 1430 bei Compiègne in die Hände der Burgunder, die sie gegen Zahlung einer hohen Summe an die Engländer auslieferten. In einem Schauprozess zeigte sich die Bauerntochter den ihr bildungsmäßig weit überlegenen Richtern gewachsen. Der Ausgang der Verhandlung stand jedoch von Anfang an fest. Am 30. Mai 1431 wurde Johanna als „Ketzerin und Zauberin“ auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Nur wenige Jahre nach ihrem Tod wurde das Urteil durch den Papst aufgehoben. Neben Jeanne dʼArc gibt es mit Hannah von Jerusalem (Gedenktag 2. Februar), Johanna von Valois (Gedenktag 4. Februar), Joana von Portugal (Gedenktag 12. Mai), Johanna von Jerusalem (Gedenktag 24. Mai), Johanna-Antida (Jeanne-Antide) Thouret (Gedenktag 24. August) und Johanna Franziska von Chantal (Gedenktag 12. Dezember) weitere Namenspatroninnen. Namenstag 30. Mai

3. Mia

Namensherkunft, Namenspatronin Mia ist eine Nebenform von Maria. Maria ist nicht nur heute einer der beliebtesten Mädchennamen, sondern war während der gesamten Kirchengeschichte weit verbreitet. Daher gibt es mehrere Heilige und Selige dieses Namens, entsprechend viele Gedenktage finden sich im Namenstagskalender. Die Beliebtheit des Namens rührt natürlich von Maria, der Mutter Gottes, her. Ihr Namensfest ist der 12. September. An diesem Tag dürfen nicht nur Mädchen mit dem Namen Maria feiern, sondern auch alle, die Mia, Marika, Marilyn, Marlies, Marion, Maja, Mara, Marietta, Mariella, Marita, May, Marina, Mascha, Meika, Maruschka, Molly oder Maureen heißen. Alle diese Namen sind Nebenformen von Maria! Namenstag 12. September

4. Emma

Namensherkunft, Namenspatronin Der Name Emma führt in Deutschland nicht nur die Beliebtheitsrangliste an, er hat auch einen Bezug zu unserem Erzbistum Paderborn. Emma (Imma, Hemma) von Paderborn war die Gemahlin eines westfälischen Grafen. Nach dem frühen Tod des geliebten Gatten verteilte sie nach und nach ihr Vermögen unter den Bedürftigen. Sie selbst behielt nur das zum Leben Notwendigste. Bei Auseinandersetzungen wurde die angesehene Witwe immer wieder wegen ihrer Unvoreingenommenheit als Friedensvermittlerin angerufen. Die rechte Hand der Wohltäterin ist bis heute unversehrt geblieben. Emma von Paderborn starb am 19. April 1040. Es gibt weitere Heilige und Selige dieses Namens, z. B. Hemma von Gurk, die Patronin Kärntens (27.06.). Namenstag 19. April

5. Sophie/Sofie

Namensherkunft, Namenspatronin Sophie oder Sofie ist eine Nebenform der ebenfalls beliebten Mädchennamen Sophia/Sofia und Sonja. Die Namenspatronin für Mädchen namens Sophie oder Sofie ist Sophie Barat, die 1779 als Tochter eines Weinbauers in Burgund geboren wurde. Um ihren Bruder, einen Pfarrer, bei seinen Bemühungen um die durch die Französische Revolution verwahrloste Jugend zu unterstützen, gründete die vielseitig gebildete Sophie Barat den Orden „Vom Heiligsten Herzen Jesu“ (Dames du Sacré Cœur). Die Schwestern errichteten Pensionate und Internate für Mädchen aus allen sozialen Schichten und bildeten Lehrerinnen aus. Der Sacré-Cœur-Orden war einer der ersten, deren Schwestern normale weltliche Kleidung tragen durften. Nach 62 Jahren Amtszeit als Generaloberin starb Sophie am 24. Mai 1865 im Alter von 85 Jahren in Paris. Die Basilika Sacré-Cœur in Paris ist das Wahrzeichen des Stadtviertels Montmartre und ein touristischer Anziehungspunkt. Der Gedenktag ist der 24. Mai. Für Mädchen mit dem Namen Sophia/Sofia oder Sonja gibt es aber auch eine andere Namenspatronin. Sophia war eine junge römische Frau, die sich zum Christentum bekannte und für ihren Glauben während der diokletianischen Christenverfolgung das Martyrium erlitt. Bereits im 6. Jahrhundert wurde Sophia als Heilige verehrt. Da Sophia „Weisheit“ bedeutet, wurde die Heilige später zur Personifikation dieses Begriffs. Es entstand eine Legende, nach der Sophia drei geweihte Töchter mit den Namen Fides, Spes und Caritas (Glaube, Hoffnung und Liebe) hatte. Bekannt ist Sophia als die letzte der Eisheiligen. Nach der „Kalten Sophie“ gibt es den Bauernregeln zufolge keinen Nachtfrost mehr. Gedenktag ist der 15. Mai. Namenstag 24. Mai, 15. Mai

Beliebteste Jungennamen 2021

1. Mat(h)eo/Matt(h)eo

Der Namen Mattheo oder Matheo leitet sich von dem Namen Matthäus ab. Es gibt eine Vielzahl von Heiligen, die diesen Namen tragen. Am bekanntesten – und damit zugleich wichtigster Namenspatron – ist jedoch der Apostel Matthäus, einer der zwölf Jünger Jesu. Auch das gleichnamige Evangelium wird ihm zugeschrieben. Dass der Apostel tatsächlich das Evangelium verfasst hat, ist jedoch unwahrscheinlich. Namenstag: 21. September

2. Noah

Noah steht im Mittelpunkt einer der bekanntesten Erzählungen der Bibel. Im alttestamentlichen Buch Genesis wird seine aufregende Geschichte erzählt (Gen 6,5 – 8,22), die fest mit der “Sintflut” verbunden ist. Demnach beschließt Gott, die Menschen wegen ihrer Bosheit durch eine große Flut wieder von der Erde zu vertilgen. Nur Noah, der ein untadeliges Leben führt, soll verschont werden. Gott befiehlt ihm für sich und seine Familie eine Arche zu bauen. Auch ein Paar von allen Tierarten darf an Bord der Arche kommen, und wird so vor der drohenden Flut gerettet. Tatsächlich vernichtet eine Sintflut alles Leben auf der Erde, bis auf jene Menschen und Tiere, die sich an Bord der Arche befinden. Nachdem die Flut vorüber ist, bringt Noah Gott ein Dankopfer dar. Daraufhin beschließt Gott, das Leben auf der Erde nie mehr zu vernichten. Namenstag: 16. Dezember

3. Leon

Namensherkunft, Namenspatron Der Name Leon stammt aus dem Altgriechischen, wie sein lateinisches Pendant Leo bedeutet der Name „Löwe“. Leo I. ist neben Gregor I. der einzige Papst, der den Beinamen „der Große“ trägt. Er ging als derjenige Oberhirte der Christenheit in die Geschichte ein, der durch sein unerschrockenes Auftreten Rom und Italien vor der Zerstörung durch die Hunnen gerettet hatte. Zum Papst wurde Leo im Jahr 440 gewählt. Als 452 die Hunnen in Italien einfielen, trat er Attila und seinen Horden mit so großer Würde und Erhabenheit entgegen, dass diese vor einer Zerstörung Roms zurückschreckten. Diese fast unglaubliche Tatsache ist historisch mehrfach bestätigt! Drei Jahre später eroberten die Vandalen unter König Geiserich die Stadt am Tiber. Diesmal war es dem Papst nicht möglich, Rom vor einer Plünderung zu bewahren; aber durch seinen persönlichen Einsatz gelang es ihm, den Vandalenfürsten dazu zu bewegen, wenigstens das Leben der römischen Bürger zu schonen und die Stadt nicht einzuäschern. Leo starb im Alter von etwa 60 Jahren am 10. November 461 und wurde in der konstantinischen Petersbasilika, der Vorgängerin des Petersdoms, bestattet. Namenstag 10. November

4. Finn

Zum Namen Finn findet sich kein hundertprozentig passender Eintrag im Namenstagskalender. Wer mag, kann Finn am 8. Januar feiern, dem Gedenktag des norwegischen Bischofs Thorfinn.

5. Elias

Elias, der größte Prophet des Alten Testaments, wurde um das Jahr 912 v. Chr. im Ostjordanland geboren. Er kämpfte energisch für den Eingottglauben gegen den von König Achab und seiner phönizischen Gemahlin Jezabel eingeführten Baals- und Astartekult und wies mit Bestimmtheit darauf hin, dass sein Gott Jahwe kein Gott der Gewalt und der Vernichtung sei, sondern ein Gott der Liebe und des Verzeihens.

Der Legende nach soll Elias in einem feurigen Wagen in den Himmel gefahren sein. Deshalb ernannte man ihn zum Schutzheiligen gegen Gewitter und später zum Patron der Luftfahrt. Die Eliashöhle auf dem Berge Karmel in Israel wurde zum Ausgangspunkt des Mönchswesens. Auch im Islam wird Elias als Prophet anerkannt.

Gedenktag von Elias ist der 20. Juli.

Neben dem alttestamentarischen Propheten Elias ist der mittelalterliche Prämonstratenserabt Elias ebenfalls ein Namenspatron (Gedenktag 24. März).

Organisatorisches rund um die Taufe

Rund 160 000 Kinder werden jährlich in Deutschland durch die Taufe in die katholische Kirche aufgenommen. Jede einzelne Tauffeier ist ein freudiges Ereignis. Bei den Dingen, die im Vorfeld zu klären sind, hilft die Kirchengemeinde gerne weiter. Auch für sie ist jede Taufe ein Freudenfest!

Wie gehen wir vor, wenn wir unser Kind zur Taufe anmelden möchten?

Am einfachsten ist es, Sie schauen vor oder nach der Geburt des Kindes einfach im Pfarrbüro Ihrer Heimatgemeinde zu einem Vorgespräch vorbei. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vermitteln den Kontakt zum leitenden Pfarrer und zu weiteren Ansprechpersonen her, die das Taufgespräch mit Ihnen führen. In diesem Gespräch erhalten Sie auch Informationen zur Organisation und Gestaltung des Taufgottesdienstes.

Welche Unterlagen brauchen wir für die Anmeldung?

Für die Anmeldung brauchen Sie das Familienstammbuch mit der Geburtsurkunde des Kindes sowie Namen und Adressen des oder der Paten. Wenn diese aus einer anderen Gemeinde stammen oder einen anderen Wohnsitz haben, braucht es auch einen Nachweis, dass die Paten der katholischen Kirche angehören und die Voraussetzungen zur Übernahme des Patenamtes erfüllen. Dies kann über ein aktuelles Taufzeugnis (ausgestellt vom Taufpfarramt der Paten) erfolgen.

Wer darf die Taufe spenden?

Im Normalfall wird die Taufe durch einen Priester oder Diakon gespendet. In Ausnahmefällen taufen mancherorts auch Laientheologen wie Pastoral- oder Gemeindereferenten, dies aber nur mit einer bischöflichen Beauftragung. In schweren Notsituationen kann die Taufe von jedem Menschen gespendet werden – der Spender oder die Spenderin muss nicht einmal Christ sein. Bei der Nottaufe spricht der Spender die Taufformel, während er den Täufling mit Wasser übergießt.

Gibt es eine ökumenische Taufe?

Im Erzbistum Paderborn und anderen Diözesen gibt es zwar ökumenische Taufgottesdienste aber keine ökumenische Taufe. Diese ist unmöglich, da die Taufe die Aufnahme in eine kirchliche Gemeinschaft bedeutet. Wenn die Elternteile verschiedenen Konfessionen angehören, sollten sie sich daher vorher entscheiden, ob ihr Kind Mitglied in der katholischen oder evangelischen Kirche werden soll. Dabei kann es sinnvoll sein, vorher sowohl mit dem katholischen als auch dem evangelischen Pfarrer ein Gespräch zu führen. Übrigens: Beide Konfessionen erkennen die Taufe gegenseitig an. Falls das Kind später einmal seine Konfession wechseln möchte, muss es also nicht erneut getauft werden. Die 2021 erschienene „Handreichung für die Taufe von Kindern in konfessionsverbindenden Familien“ ist die Grundlage, die Taufe von Kindern konfessionsverbindender Familien in einer gemeinsamen Taufliturgie gemeinsam – ökumenisch und damit konfessionsverbindend – zu feiern. Der Anregung des Erzbistums Paderborn folgen die Evangelische Kirche von Westfalen, das Bistum Essen, die Lippische Landeskirche und die Evangelische Kirche im Rheinland für die nächsten drei Jahre zur Erprobung. Die Taufe des Kindes erfolgt in einer gemeinsamen ökumenischen Feier, in der die handelnden Personen beider Konfessionen die Teile des Taufgottesdienstes untereinander aufteilen können. Die eigentliche Taufhandlung vollzieht allein die Liturgin oder der Liturge der Taufkonfession, die anschließend die Eintragung in das römisch-katholische oder evangelische Taufregister vornimmt.

Die Handreichung steht hier zum Download bereit. Gedruckte Exemplare können bei der Fachstelle Ökumene angefordert werden, Telefon 05251 8729806.

Können wir unser Kind taufen lassen, auch wenn wir konfessionslos oder nicht kirchlich verheiratet sind?

Ja, das ist möglich, denn jedes Kind hat ein Recht auf die Taufe. Paare, die nicht kirchlich verheiratet sind, können übrigens eine kirchliche Trauung zusammen mit der Taufe ihres Kindes in einem Gottesdienst feiern. Diese gemeinsame Feier von Trauung und Taufe wird scherzhaft auch „Traufe“ genannt.

Können wir die Tauffeier selbst mitgestalten?

Ja, das ist möglich und auch erwünscht. Zum Beispiel ist es möglich, einen Taufspruch auszuwählen, der in der Regel aus der Bibel stammt und dem Kind als Motto für seinen Lebensweg mitgegeben wird. Auch Geschwister des Täuflings und andere Kinder können mitwirken und so einen Bezug zu ihrer eigenen Taufe bekommen. Zum Beispiel, indem sie ihre Taufkerzen mitbringen, Fürbitten oder ein kleines gemeinsames Gebet für den Täufling sprechen. Der Gestaltung sind jedoch auch Grenzen gesetzt: Eine Taufe in Privaträumen ist zum Beispiel nur in Ausnahmesituationen möglich, weil Taufe Aufnahme in eine Gemeinschaft bedeutet und auch nur in Gemeinschaft stattfinden sollte.

Braucht unser Kind ein eigenes Taufkleid und eine eigene Taufkerze?

Taufkleid und Taufkerze sind keine Pflicht, aber sie sind gleichzeitig auch wichtige Glaubenssymbole. Falls Sie kein Kleid kaufen möchten, kann die Pfarrei mit einem weißen Umhang weiterhelfen. Und wer keine geschmückte Taufkerze möchte, kann auch auf eine einfache Kerze zurückgreifen.

Muss mein Kind einen Namenspatron haben?

Nein, aber es wäre sehr schön, denn der Namenstag ist ein besonderer Tag im Jahr. Beim Namenspatron handelt es sich um einen Heiligen oder Seligen gleichen Namens. Früher war es sogar üblich, einem Kind den Namen desjenigen Heiligen zu geben, der am Tag seiner Geburt gefeiert wurde. Auch wurde in den Kirchenbüchern der Tauftag und nicht der Geburtstag festgehalten. Heute ist der Brauch, den Gedenktag der Namenspatronin oder des Namenspatrons zu feiern, in den Hintergrund getreten. Dabei hatte der Namenstag in katholischen Familien über Jahrhunderte hinweg eine höhere Bedeutung als der Geburtstag. In manchen Familien lebt die Tradition, den Namenstag zu feiern, wieder auf. Jedenfalls ist der Namenstag ein schöner Anlass für ein Familienfest.

Wie werden jungen Familien nach der Taufe ihres Kindes begleitet?

Das ist von Pfarrei zu Pfarrei sehr unterschiedlich. Mancherorts gibt es Gesprächskreise für Eltern, mancherorts Krabbelgottesdienste, die für Eltern mit kleinen Kindern geeignet sind. Ein weiterer wichtiger Ort sind katholische Kindertageseinrichtungen machen viele Angebote, um junge Familien zu begleiten. Selbstverständlich können Eltern auch selbst aktiv werden und sich in ihrer Pfarrgemeinde mit anderen jungen Familien zusammentun.

Kann ich meine Taufe rückgängig machen lassen, wenn ich nicht mehr glaube, oder kann ich mich noch einmal taufen lassen, wenn ich die Konfession wechsle?

Die Taufe ist nicht nur ein äußerliches Geschehen. Durch sie wird ein unzerstörbares Band mit Gott geknüpft. Daher kann die Taufe nicht mehr rückgängig gemacht werden. Man spricht in diesem Zusammenhang von dem „unauslöschlichen Charakter“ der Taufe. Mit ihr wird man in die Gemeinschaft mit Jesus Christus aufgenommen und gehört von diesem Zeitpunkt an immer zu ihm, auch wenn man selbst nicht (mehr) gläubig ist. Aus diesem Grund ist die Taufe auch nicht wiederholbar, da man den Status des Getauften nie verlieren kann. Die meisten christlichen Religionsgemeinschaften erkennen die Taufe untereinander an. So gilt ein evangelisch getaufter Christ auch in der katholischen Kirche als getauft und umgekehrt.

Ist die Kindertaufe eine Zwangstaufe?

Es ist üblich, dass Kinder innerhalb der ersten Lebenswochen getauft werden. Die Kirche hat von den ersten Jahrhunderten an nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder getauft, die sich noch nicht selbst für den Glauben entscheiden können. Sie ist der Überzeugung, dass die Zuwendung Gottes in Jesus Christus jedem Einzelnen unabhängig von seinem Alter gilt. Weil Gottes Liebe aller Leistung der Menschen zuvorkommt, darf die Kirche das Geschenk der Taufe auch den Kindern nicht vorenthalten. Deshalb werden auch sie durch die Taufe von der Erbsünde befreit und in die Kirche eingegliedert.

Was kostet eine Taufe?

Weder für die Tauffeier Ihres Kindes noch für die Vorbereitung müssen Sie etwas bezahlen. Als getaufte katholische Christin oder getaufter katholischer Christ wird Ihr Kind abhängig vom Einkommen durch die Kirchensteuer zur Arbeit der Kirche beitragen.

Taufpatinnen und Taufpaten

Wer bei der Taufe Pate steht, ist später für die Geschenke da? Sicher ist mit der Funktion der Taufpatin oder des Taufpaten das eine oder andere Mitbringsel verbunden. Doch dies wird der Rolle nicht gerecht. Wichtiger als materielle Zuwendungen ist, dass die Patin oder der Pate das Kind auf seinem Weg begleitet.

Warum gibt es Taufpaten?

In vergangenen Jahrhunderten, als die Lebenserwartung der Menschen noch sehr niedrig war, nahmen die Taufpaten nach dem Tod der Eltern oft ihre Taufkinder an Kindes statt an oder sorgten zumindest dafür, dass die Waisen Obdach und Pflege fanden. Aber auch heute noch sind Taufpaten wichtige Bezugspersonen. Ist der Täufling erwachsen, sollen die Taufpaten beim Einüben eines christlichen Lebens zur Seite stehen. Handelt es sich um ein Kind, helfen sie den Eltern, dass der Täufling in eine christliche Lebenspraxis hineinwächst.

Wer darf Taufpate sein? Was ist der Unterschied zwischen Taufpaten und Taufzeugen?

Einem Täufling soll, sofern möglich, eine Patin oder ein Pate zur Seite stehen. Das Patenamt kann von katholischen Christinnen und Christen übernommen werden, die das 16. Lebensjahr vollendet und das Sakrament der Firmung empfangen haben. Angehörige einer anderen christlichen Konfession können (zusätzlich zu einer katholischen Patin oder einem katholischen Paten) als Taufzeugin bzw. Taufzeuge zugelassen werden. Vater oder Mutter können nicht Pate ihres eigenen Kindes werden.

Kann ein Taufpate zurücktreten oder abgesetzt werden?

Auch wenn es später einmal zum Streit kommen sollte: Die Taufpatin oder der Taufpate haben mit ihrer Unterschrift die Taufe beurkundet. Damit ist eine lebenslange Bindung zwischen Taufpaten und Taufkind besiegelt. Eltern sollten sich daher genau überlegen, wen sie als Taufpaten auswählen. Auch sollten mögliche Taufpaten hinterfragen, ob sie sich zutrauen, ein Leben lang für ihr Taufkind da zu sein. Bei Zweifeln können sich Paten und Eltern an ihren Seelsorger wenden. Häufig übernehmen Geschwister von Vater oder Mutter die Rolle als Patentante oder Patenonkel.

Neu: Patenschaftsbriefe des Erzbistums Paderborn

Taufpatinnen und -paten übernehmen oft eine wichtige Rolle im Leben eines Täuflings. Sie begleiten ihn auf seinem Weg und können so zu wichtigen Bezugspersonen werden. Zur Würdigung dieses bedeutenden Amtes stellt das Erzbistum Paderborn ab sofort Patenschaftsbriefe zur Verfügung. Sie können im Pfarramt ausgedruckt und ausgefüllt und den Paten im Rahmen der Tauffeier überreicht werden.

Die Briefe stehen in zwei Layouts zur Verfügung. Sie haben das Format DinA5 und sind beidseitig bedruckt.

Der Taufgottesdienst

Die Kirche kennt verschiedene Formen für die Feier des Taufgottesdienstes mit der Pfarrgemeinde: Er kann innerhalb einer Messfeier oder als selbstständiger Gottesdienst gehalten werden. Durch die Taufe im Rahmen einer sonntäglichen Messfeier wird der innere Zusammenhang von Taufe und Eucharistie direkt erfahrbar. Auch kann in diesem Fall die Gemeinde auf diese Weise ihr neues Mitglied willkommen heißen. Ein eigenständiger Taufgottesdienst hat dagegen einen eher familiären Charakter.

Über den Ablauf des Taufgottesdienstes können Sie sich im Taufgespräch informieren. Neben Pflichtbestandteilen lässt die Liturgie einigen Freiraum, sodass sich Eltern, Patinnen und Paten sowie Verwandte und Freunde einbringen können. Grundsätzlich ist der Taufgottesdienst dreiteilig aufgebaut.

© Thomas Throenle / ErzbistumPaderborn
© Thomas Throenle / ErzbistumPaderborn

Eröffnung

Bei der Eröffnung begrüßt der Priester oder der Diakon die Gemeinde. Er fragt die Eltern, welchen Namen sie ihrem Kind gegeben haben und was sie von der Kirche für ihr Kind erbitten. Die Eltern antworten darauf: „Die Taufe.“ Eltern und Paten werden gefragt, ob sie bereit sind, das Kind im Glauben zu erziehen. Sie antworten: „Ich bin bereit.“ Zuerst zeichnet der Seelsorger dem Täufling ein Kreuz auf die Stirn, anschließend werden Eltern und Paten und auf Wunsch auch andere dem Täufling nahestehende Menschen gesegnet. Den Eröffnungsteil schließt ein Gebet ab, das in Absprache mit dem Geistlichen auch Eltern oder Paten sprechen können.

Wortgottesdienst

Im Anschluss an den Eröffnungsteil wird ein Wortgottesdienst gefeiert. Je nach Absprache lesen der Geistliche, ein Elternteil oder ein Pate einen Text aus der Bibel vor. Gut eignet sich „Die Taufe Jesu“ (Markus 1,9-11, Matthäus 3,13-173, Lukas 3,21f. oder Johannes 1,29-34). Häufig werden auch „Die Segnung der Kinder“ (Markus 10,13-16) oder „Der Auftrag des Auferstandenen“ (Matthäus 28,18-20) gelesen. Nun hält der Priester /Diakon seine Ansprache. Falls Sie einen Taufspruch für Ihr Kind ausgesucht haben, könnte er ihn darin einbauen. Früher war der Taufspruch nur in der evangelischen Kirche Brauch, mittlerweile ist er aber auch bei katholischen Eltern immer beliebter geworden.

Nun folgt die Anrufung der Heiligen. Der Priester oder Diakon nimmt in der Heiligenlitanei üblicherweise zum Namen des Täuflings die Namen seiner Geschwister, Eltern, Großeltern, Paten und anderer Verwandter auf. Bei der Anrufung der Heiligen antwortet die Gemeinde: „Bitte für uns.“ Dann werden Fürbitten gehalten. Auch hier können sich nach den einleitenden Worten des Geistlichen die Eltern, Paten, Großeltern und anwesende Kinder einbringen und die Bitten vortragen. Die übliche Antwort der Gemeinde auf eine Fürbitte ist „Herr, erhöre uns“ oder „Wir bitten dich, erhöre uns“. Die Fürbitten werden mit dem Gebet des Seelsorgers um Schutz vor dem Bösen beendet. Dabei legt er dem Kind die Hand auf.

Tauffeier

Eltern und Paten werden nun an ihre eigene Taufe erinnert. Sie widersagen stellvertretend für das Kind allem Bösen und bekennen ihren Glauben. Dann folgt die Taufe. Der Priester oder Diakon gießt dreimal Wasser über das Köpfchen des Kindes und spricht die Taufformel: „Ich taufe dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Anschließend salbt er die Stirn des Kindes mit Chrisamöl. In Israel wurden damit Könige, Priester und Propheten gesalbt. Es galt als Zeichen, dass Gottes Segen auf ihnen ruht. In der katholischen Kirche wird diese Salbung mit der Taufe allen zuteil.

Spätestens jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, dem Täufling das Taufkleid an- oder aufzulegen. Der Taufspender spricht den Täufling nämlich nun an: „Dieses weiße Kleid soll dir ein Zeichen dafür sein, dass du in der Taufe neu geschaffen worden bist und, wie in der Schrift steht, Christus angezogen hast. Bewahre diese Würde für das ewige Leben.“ Nun entzünden Eltern oder Paten die Taufkerze an der Osterkerze.

Die Tauffeier wird mit dem sogenannten Effata-Ritus beendet. Der Geistliche berührt dabei Ohren und Mund des Kindes und spricht: „(Name des Kindes), der Herr lasse dich heranwachsen, und wie er mit dem Ruf ‚Effata‘ dem Taubstummen die Ohren und den Mund geöffnet hat, öffne er auch dir Ohren und Mund, dass du sein Wort vernimmst und den Glauben bekennst zum Heil der Menschen und zum Lobe Gottes.“ Nach dem gemeinsamen Vaterunser und einem Abschlusslied segnet der Priester/Diakon das getaufte Kind, Eltern, Paten und die ganze Gemeinde.

Tipps: Musik zur Taufe

Welche Musik passt zur Feier der Taufe? Ute Balkenohl vom Projekt Christliche Popularmusik in der Jugendarbeit hat  einige bekannte und weniger bekannte Lieder zusammengestellt. Teilweise sind Links zum Anhören der Musik dabei. Bekannte Lieder:

Geheimtipps:

Tipp aus dem Bistum Münster: Zur Taufe „Kind“, „Strampelschatz“ und „Segne dieses Kind“ im kostenlosen Heft  „miteinander. Lieder zur Feier der Sakramente“, Hauptabteilung Seelsorge, Kinder- und Jugendseelsorge, einzelne Exemplare mit den Noten sind bei Ute Balkenohl erhältlich, solange der Vorrat reicht. Kontakt: Ute Balkenohl Projekt Christliche Popularmusik in der Jugendarbeit Tel. (0 52 51) 125 15 15 ute.balkenohl@erzbistum-paderborn.de

Die Erwachsenentaufe

In Deutschland kommen zu den jährlich rund 160 000 Kindstaufen nochmals rund 5000 Erwachsenentaufen dazu. Zum Teil fragen ungetaufte Erwachsene nach der Taufe, zum Teil konvertieren Menschen aus anderen Religionen zum Christentum. Die Erwachsenentaufe ist damit weder exotisch noch ungewöhnlich!

Sich taufen zu lassen und dadurch Christin oder Christ zu werden, ist eine wichtige Entscheidung. Der Erwachsenentaufe geht zumeist eine längere Vorbereitungs- und Bedenkzeit voraus. Ihr Seelsorger wird Sie auf diesem Weg gern in der von Ihnen gewünschten Weise und Intensität begleiten.

 
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