Unter dem Leitwort „Glauben.Gemeinsam.Gestalten.“ ist das Erzbistum Paderborn am 8. April 2025 in eine wichtige Etappe seines Bistumsprozesses gestartet. Im Zentrum steht eine umfassende Neuausrichtung von Seelsorge und Verwaltung. Das bringt spürbare Veränderungen mit sich – für viele Mitarbeitende, für ehrenamtlich Engagierte, für die Kirchengemeinden und Pastoralen Räume sowie die kirchlichen Einrichtungen. Das Erzbistum will die Prozesse transparent, im Dialog und mit Raum für Mitwirkung gestalten. Entsprechend begleiten Resonanz- und Beteiligungsformate den Prozess in der kommenden Zeit.

Der Bistumsprozess: „Glauben.Gemeinsam.Gestalten“

„Wir stehen vor der Aufgabe, unsere Strukturen zu verschlanken, zu bündeln und klar auszurichten – das ist notwendig und richtig. Gleichzeitig bleibt unser Ziel, möglichst nah bei möglichst vielen Menschen zu sein – dort, wo das Leben spielt. Diese Nähe ist für mich der entscheidende Dreh- und Angelpunkt. Wie sie vor Ort konkret wird, hängt von den jeweiligen Situationen, Bedürfnissen und Erfordernissen in den Seelsorgeräumen ab. Zukünftig investieren wir gezielt in die Förderung des Engagements Ehrenamtlicher sowie in den Einsatz und die Qualifizierung multiprofessioneller Teams, die diese Nähe lebendig gestalten sollen.“
Das bedeutet Neuausrichtung der Seelsorge:

Künftig soll es im Erzbistum maximal 25 Seelsorgeräume geben, bestehend aus jeweils höchstens drei Pfarreien. Die territorialen Umschreibungen dieser Seelsorgeräume sind aktuell noch nicht festgelegt. Dies erfolgt im ersten Halbjahr 2026 durch Verantwortliche vor Ort und der Diözesanebene gemeinsam.
Die Leitung jedes Seelsorgeraums übernimmt ein Team aus Pfarrer, Verwaltungsleitung und Pastoraler Koordination, unterstützt von multiprofessionellen Pastoralteams.
Vor Ort entstehen pastorale Schwerpunkte, die sich an den konkreten Gegebenheiten und Bedürfnissen der Menschen und dem Profil des Seelsorgeraumes orientieren – gemeinsam entwickelt mit denen, die dort leben und glauben.
Neben einem Pastoralen Zentrum als Knotenpunkt hauptamtlichen kirchlichen Lebens wird es in jedem Seelsorgeraum verlässliche Orte geben – Kirchen, Einrichtungen oder soziale Orte, an denen kirchliche Angebote durch Haupt- und Ehrenamtlichen zu finden sind.
Damit die Kirche auch in Zukunft nahe bei den Menschen bleibt, investiert das Erzbistum verstärkt in verlässliche Orte, Multiprofessionalität und die Förderung vielfältiger Formen ehrenamtlichen Engagements.
Die Errichtung der neuen pastoralen Struktur soll bis 2030 abgeschlossen sein.
Das bedeutet Neuausrichtung der Verwaltung:

Leistungen aus den Gemeindeverbänden werden künftig direkt über das Erzbischöfliche Generalvikariat erbracht – mit regionaler Anbindung und weiterhin in enger Zusammenarbeit mit den Kirchengemeinden. Generalvikar Thomas Dornseifer:
„Aus den bisherigen Organisationsformen der drei Gemeindeverbände und des Erzbischöfliche Generalvikariats wird eine neue, zukunftsgerichtete Verwaltungsorganisation entwickelt. Diese orientiert sich an den Bedürfnissen der Kirchengemeinden und des Erzbistums. Eine Trennung von Aufsicht und Verwaltung bleibt weiterhin gewahrt.“
Die Bistumsleitung schließt Entlassungen im Rahmen des Prozesses aus und sieht die bisherigen Verwaltungsorte auch als zukünftige Wirkungsplätze.
Die bestehenden Kita gGmbHs sollen in eine gemeinsame Kita-Holding überführt werden – für die Mitarbeitenden in den Kitas und die bestehenden Betreuungsangebote ändert sich dadurch nichts.
Die Transformation der Verwaltungsstrukturen soll bis Ende 2027 abgeschlossen sein. Generalvikar Thomas Dornseifer: „Die Transformation stellt eine langfristige wirtschaftliche Basis für die Verwaltung von Kitas und Kirchengemeinden sicher.“ Dabei werden die Kirchengemeinden in den Prozess der Neuausrichtung eingebunden, damit sie ihre Interessen wahren können.

Rückblick
Das Erzbistum Paderborn versteht die jetzige Etappe im Bistumsprozess als wesentlichen Schritt auf dem Weg grundlegenden Wandels – eines Wandels, den bereits die “Perspektive 2014”, das “Zukunftsbild” und das “Zielbild 2030+” in vielfältiger Weise aufgegriffen haben, mit vielen Möglichkeiten der Beteiligung. Die jetzt stattfindende Neuausrichtung ist also kein Schnellschuss. Vielmehr handelt es sich um einen Prozess, der über viele Jahre hinweg gewachsen ist.