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Erzbistum Paderborn
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© Nyokabi Kahura / Kindermissionswerk / fairpicture

Südsudan: Benson, der Junge der vom Baum fiel

Benson ist mit fünf Jahren von einem Mango-Baum gefallen und musste auf Grund einer daraus folgenden Entzündung ins Krankenhaus. In seinem Bericht schildert er, wie es zu dem Unfall kam und was ihm geholfen hat.

Die Geschichte hinter dem Aktionsplakat

Der Junge, den ihr auf dem Plakat seht, das bin ich. Ich heiße Benson und bin fünf Jahre alt. Zusammen mit Mama und meinem kleinen Bruder Ponis lebe ich in Baggari, einem kleinen Dorf im Südsudan. Das ist ein Land im Osten Afrikas. Auf dem Bild liege ich in einem Krankenhausbett. Ihr wollt wissen, warum ich dort war?

Weil ich Lust auf Mangos hatte! Kennt ihr diese leckeren Früchte?

Dann versteht ihr bestimmt, warum ich unbedingt welche plücken wollte. Den Baum hochzuklettern war eigentlich kein Problem, das machen wir Kinder hier ständig. Ich habe mich gut festgehalten und mit den Füßen abgestützt. Als ich eine besonders große Mango ganz oben im Baum pflücken wollte, habe ich das Gleichgewicht verloren. Und bamm!

Folgenschwerer Unfall

Da bin ich runtergekracht. Dabei bin ich an einem Ast vorbeigeschrammt. Einige Stückchen Holz habe sich – jetzt bitte nicht lachen! – in meinen Po gebohrt. Das hat ganz schön wehgetan. Aber ich war tapfer und habe fast nicht geweint.

Verdattert lag ich auf dem Boden und sofort sind Menschen zu mir gekommen und haben sich um mich gekümmert. Die Holzsplitter ließen sich aber nicht rausziehen. Das tat so weh! Als sich das Ganze dann noch entzündete und ich vor Schmerzen nicht mehr sitzen konnte, hat Mama gesagt, dass ich zum Arzt muss. In unserem Dorf gibt es keinen Arzt.

Wege zum nächsten Arzt sind lang

Darum sind wir gleich am nächsten Morgen zum Krankenhaus losgelaufen. Mein kleiner Bruder ist bei Oma im Dorf geblieben. Mama hat manchmal meine Hand gehalten und mich etwas gezogen, aber ich konnte nicht so schnell gehen wegen der Schmerzen. Es war sehr heiß und ich hatte Durst. Wir sind erst am Nachmittag am Krankenhaus angekommen. Ich war so froh, endlich da zu sein! Aber ich hatte auch ein bisschen Angst.

Schnelle Erholung

Im Krankenhaus waren alle sehr nett. Mama hat der Krankenschwester und dem Arzt erklärt, was passiert ist. Dann musste ich mich auf eine Liege auf den Bauch legen und der Arzt hat mich untersucht. Er hat mir alles erklärt, und ich habe nicht geweint. Leider waren die Holzsplitter so tief drin, dass ich operiert werden musste. Die Krankenschwester hat jeden Tag meine Wunden versorgt. Das hat ein bisschen wehgetan, aber sie war immer ganz vorsichtig. Sie hat mir auch Medizin gegeben, die hat mir geholfen. Im Krankenhaus waren auch ganz viele andere Kinder und als ich wieder besser laufen konnte, sind wir manchmal zusammen durchs Zimmer geflitzt. Da hat die Krankenschwester geschimpft, aber sie hat dabei etwas gelächelt. Mama war froh, dass es mir immer besser ging. Ich auch. Mama hat mir auch jeden Tag etwas zu essen gebracht.

Wunsch nach Bildung

Jetzt bin ich wieder zu Hause, das ist schön. Mein kleiner Bruder hat seine Ärmchen nach mir ausgestreckt, als er mich gesehen hat. Ich glaube, er hat mich vermisst. Mit Nelson, meinem besten Freund, kann ich wieder Fußball spielen. Das machen wir am liebsten. Aber ich würde gern in die Schule gehen. Ich möchte so gerne neue Sachen lernen. Zum Beispiel Schreiben.

Hohe Kosten stehen dem Traum im Weg

Mama sagt, dass die Schule viel kostet. Aber sie will auch unbedingt, dass ich zur Schule gehe. Früher hat sie Tee auf dem Markt verkauft. Jetzt geht das nicht, weil sie sich um ums kümmert. Aber ich helfe ihr. Zum Beispiel beim Feuerholzsammeln fürs Kochen. Morgens trinken wir nur Tee, aber mittags und abgends gibt es etwas zu essen. Meist Okra, das ist ein Gemüse, manchmal auch getrockneten Fisch mit Erdnusspaste. Am liebsten esse ich Bohnen, Brot und Reis, das gibt´s aber nicht so oft. Ab und zu bringt mir Mama was Süßes vom Markt mit, da bin ich ganz glücklich! Und Mangos? Seit meine Wunder wieder verheilt ist, esse ich sie wieder gerne. Aber auf den Baum klettere ich so schnell nicht mehr. Das habe ich dem Arzt, der Krankenschwester und Mama versprochen. Manchmal holt mein großer Cousin mir eine Mango vom Baum. Der ist noch nie heruntergefallen.

 

 

 

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