„Was braucht der alte Mensch?“, lautet die Frage, die sich die Medizinerin Schwester M. Johanna immer wieder stellt. Die Medizin für alte Menschen sei eine besondere und unterscheide sich von der für Menschen jüngeren Alters, so wie sich die Medizin für Kinder auch von der für Erwachsene unterscheide. „Wenn ich erlebe, wie mobil alte Menschen nach einer Behandlung wieder werden, macht mich das froh“, sagt sie. Als sich nach ihrer Rückkehr aus Rom die Möglichkeit bot, in diesem Bereich zu arbeiten, habe sie spontan ja gesagt.
Bereichernde Begegnungen
Wenn sie in der Rückschau doch etwas vermisse, dann seien es die vielen Begegnungen mit den Mitschwestern aus den anderen Ländern der internationalen Kongregation der Franziskanerinnen FCJM, was für „Töchter der hl. Herzen Jesu und Mariä“ steht. Als Generalratsschwester besuchte Schwester Johanna ihre Mitschwestern in Malawi, Rumänien, Indonesien, den USA, Brasilien, Frankreich, den Niederlanden und in Deutschland. „Nur in Osttimor und am neuen Standort in Suriname war ich nicht“, erläutert sie. Bei den Besuchen ging es darum, die Entwicklungen in den jeweiligen Kommunitäten zu begleiten. „In einigen Bereichen wird die Gemeinschaft kleiner und älter und andernorts, wie in Indonesien, gibt es sehr viele jüngere Schwestern“, beschreibt Schwester Johanna die unterschiedlichen Entwicklungen. Die vielen internationalen Begegnungen mit Menschen aus verschiedenen Kulturen seien eine große Bereicherung gewesen.
Zurück in Salzkotten ist sie nun aber auch glücklich darüber, wieder als Ärztin arbeiten zu können. Das war ihr bereits beim Ordenseintritt vor 20 Jahren wichtig, als sie sich für die Franziskanerinnen Salzkotten entschied, unter anderem weil sie hier ihren Beruf weiter ausüben konnte. So setzt sie sich auch am heutigen zweiten Weihnachtsfeiertag wieder auf das „Bio-Bike“ und radelt zum Dienst im St. Josefs-Krankenhaus.