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Erzbistum Paderborn
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Gute Atmosphäre schaffen und erleben

„Auf eine Kaffeelänge mit…“ Dr. Eva Brockmann, Leiterin Soziale Dienste im Caritasverband Paderborn

Innerhalb unserer Reihe „Auf eine Kaffeelänge mit …“ treffen wir uns regelmäßig mit einer Person aus dem Erzbistum Paderborn, um die Vielfalt der engagierten Menschen abzubilden. Denn für den Glauben, die katholische Kirche und für das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie ehrenamtlich tätigen Menschen sprechen 1000 gute Gründe. Wir möchten von ihnen erzählen, indem wir auch das Gute zur Sprache bringen und sichtbar machen, wie lebenswert und vielfältig unser katholisches Glaubensleben ist. „1000 gute Gründe“  – lernen Sie auf eine Kaffeelänge die hauptberuflich und ehrenamtlich Engagierten im Erzbistum Paderborn näher kennen. Diesmal haben wir uns mit Dr. Eva Brockmann, Leiterin Soziale Dienste im Caritasverband Paderborn, getroffen. Sie ist Diplom-Sozialpädagogin und Diplom-Sozialarbeiterin.

Eine gute Atmosphäre sei für sie heute immer noch von großer Bedeutung, betont Dr. Eva Brockmann und strahlt beim Treffen viel Empathie und Ruhe aus. „Ich bin geprägt von der besonderen Atmosphäre, wie sie die Steyler Missionare in Bad Driburg geschaffen haben“, erinnert sie sich an ihre Schulzeit im Gymnasium St. Xaver in Bad Driburg, das bis 2001 in den Händen der Steyler Missionare lag und dann in die Trägerschaft des Erzbistums Paderborn überging.

Inklusionszentrum St. Christophorus ein Leuchtturmprojekt

Aktuell liegt ihr  ein Projekt sehr am Herzen, das ebenfalls eine besondere Atmosphäre ausstrahlen soll. Erst vor wenigen Wochen wurde das Leuchtturmprojekt des Caritasverbandes – das neue Inklusionszentrum St. Christophorus in Sennelager – seiner Bestimmung übergeben, das auf jahrelang bewährter Arbeit aufbaut und im interdisziplinären Zusammenschluss vieler Fachstellen zu einem besonderen Ort für Kinder bis zu sechs Jahren mit und ohne Behinderung geworden ist. „Wir möchten Kindern und Eltern Mut machen, einen nächsten Schritt zu tun. Mit dem Leitwort ‚Du schaffst es‘ wollen wir Kinder fördern und fordern, um eigene Grenzen im positiven Sinne zu überschreiten“, so Eva Brockmann, die überzeugt hinzufügt: „Durch die Begebenheiten vor Ort sind Förderung und Entwicklung auch möglich.“

Im neuen Inklusionszentrum haben die Kinder einen festen Platz gefunden, wo alle Fachgebiete  unter einem Dach sind. Brockmann: „Das Team ist multiprofessionell aufgestellt. Alle Perspektiven sind bedacht. Somit lässt sich die Arbeit im Alltag besser und zum Wohle der Kinder verzahnen.“ Auch die Eltern geben ein positives Feedback. Neben den neuen, hellen und großzügigen Räumen und hoher Kompetenz der Mitarbeitenden schätzen die Eltern auch die Entlastung für die Familie. „Für sie ist es komfortabel, alles an einem Ort vorzufinden. Das vereinfacht Abläufe und ist stressfreier für die Kinder“, ergänzt Dr. Eva Brockmann weitere Vorteile.

„Glauben ist die Umsetzung des christlichen Menschenbildes“

Das Leuchtturmprojekt im Sennelager wie ihre berufliche Entscheidung, für die Caritas zu arbeiten, passt in das Glaubensbild von Eva Brockmann: „Glauben ist für mich die Umsetzung des christlichen Menschenbildes sowie die Achtung der Schöpfung, der Menschen, der Tiere, der Umwelt.“ Genau aus dieser Intention sei es ihr auch wichtig, sich um dieser Kinde zu kümmern: „Es ist es wert, sie gut in den Blick zu nehmen und auf ihrem Weg zu unterstützen. Auch verdienen die Familien meinen Respekt, die es nicht immer leicht haben.“

Die Achtung der Schöpfung und Wahrung der Ressourcen seien auch beim Bau des Inklusionszentrums von großer Bedeutung gewesen. Durch das naturnahe Konzept des Außengeländes, die Erhaltung des alten Baumbestandes oder das Angebot ´therapeutisches Reiten“ sei auch die Verbindung zu Natur und Tieren geschaffen.

Seit 1. Januar 2016 ist Eva Brockmann bei der Caritas angestellt. Sie pendelt zwischen ihrem Wohnort Bad Driburg und Paderborn. Diese halbe Stunde Fahrt genieße sie aber, um auf dem Hinweg über die bevorstehenden Aufgaben nachzudenken und auf dem Rückweg diese gedanklich abzuschließen. Oder sich im Rückblick daran zu erinnern, dass Förderschulen schon während ihres dreieinhalbjährigen Studiums mit Diplom-Abschluss an der Katholischen Hochschule NRW in Paderborn (katho) eine Rolle für sie gespielt haben.  „Ich habe an einer Förderschule für Kinder mit emotionalen Entwicklungsstörungen und Lernschwierigkeiten gearbeitet. Die waren so nahbar und so ehrlich. Ich habe bewundert, welch tolle Menschen das sind, und wie sie sich trotz aller Widrigkeiten durch das Leben boxen.“

Promoviert an der Uni Dresden

Anschließend hat Eva Brockmann als wissenschaftliche Mitarbeiterin der katho für das Institut für Gesundheitsforschung und soziale Psychiatrie einen Forschungsauftrag im Auftrag des Gesundheitsministeriums übernommen. Die Fragestellung lautete: Wie kann man Familien, bei denen ein Elternteil psychisch erkrankt ist, helfen? Zum Themenfeld ‚Psychiatrie- und Resilienzforschung mit Kindern in belastenden Situationen‘ hat Eva Brockmann in Dresden im Bereich Psychologie der Erziehungswissenschaft promoviert.

2016 wurde die Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche beim Caritasverband frei und Eva Brockmann nutzte ihre Chance. „Einen Schritt, den ich noch nie bereut habe. Hier arbeiten hochkompetente und qualifizierte Menschen, die auch empathisch sind. Ich freue mich auf jeden Arbeitstag, das war ein Glückgriff“, so Brockmann mit glaubhafter Überzeugung. Drei Jahre später wurde ihr bereits die Verantwortung für den gesamten Fachbereich Soziale Dienste übertragen. Eine umfangreiche und zugleich differenzierte Aufgabe, betont sie, doch auch hier habe sie großes Glück gehabt und einen Chef gefunden, der sie selbstständig arbeiten und Projekte verantworten lasse: „Mit viel Rückendeckung, Feedback und vor allem Vertrauen für freies Arbeiten!“

Eine gute Atmosphäre – und die ist für Dr. Eva Brockmann seit frühester Jugend wichtig. Atmosphäre erleben und schaffen.

Hintergrund

Das neue Inklusionszentrum St. Christophorus in Sennelager wurde im Herbst nach 14-monatiger Bauphase eröffnet. Das Zentrum vereint neben der Regelkita und der Hauptstelle der interdisziplinären Frühförderung auch eine heilpädagogische Kindertageseinrichtung. Außerdem gehören ein Therapiezentrum und das Familienzentrum dazu. Insgesamt gibt es 70 Kita-Plätze, davon 30 für körper- und sprachbehinderte Kinder. Zum 40-köpfigen Team unter der Leitung von Doris Potthast und Claudia Fechner gehören: Heil- und Sozialpädagogen, Erzieherinnen, Heilerziehungspflegerinnen, Logopäden, Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Motopäden, Psychologin, Kinder- und Jugendärztin.

Ein Leben lang: Dass Menschen mit Behinderungen bestmögliche Chancen haben, dafür sorgen wir – mit 10 Frühförderstellen, 38 Wohnhäusern, 10 Werkstätten, Beratungsstellen und mehr.

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Ein Beitrag von:
Redakteur Team Redaktion & Presse

Ronald Pfaff

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