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Erzbistum Paderborn
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© Hans Blossey / luftbild-blossey.de

Die Kirche muss den Menschen etwas geben

Erzbistumskalender 2022: St. Meinolf in Hagen ist eine moderne Kirche – nicht nur in Sachen Architektur

Das kirchliche Leben in der Stadt

Werl ist bekannt für seine Marienwallfahrt. Und doch macht die Wallfahrt nur einen Teil des kirchlichen Lebens der Stadt aus. Ein weiterer Schwerpunkt ist das Ordensleben, das nach dem Abschied der Franziskaner im Jahr 2019 nun allein von einem kleinen Ursulinenkonvent getragen wird. Dieser ist untrennbar verbunden mit den beiden Werler Ursulinenschulen, einer Realschule und einem Gymnasium mit zusammen 1200 Schülerinnen und Schülern.

Ein Anrecht auf den Besuch einer Schule

Die Schule ist den Ursulinen in die Wiege gelegt. Gegründet wurde der Orden 1535 von der heiligen Angela Merici im norditalienischen Brescia. Als Kind hatte sich die Patriziertochter selbst das Lesen beigebracht, ihr weiteres Wirken galt der Ausbildung von Mädchen. „Mit Angela Merici nahm die Schulbildung für Mädchen ihren Anfang“, führt Schwester Oberin Hildegard aus, die seit 2009 dem Ursulinenkonvent in Werl vorsteht. „Zwar hatte es schon im Mittelalter einige wenige hochgebildete Frauen gegeben. Aber der Gedanke, dass alle Mädchen ein Anrecht auf den Besuch einer Schule haben, kam erstmals in der Renaissance durch Angela Merici auf. Das war richtungsweisend und wirkt bis heute fort.“

Richtungsweisendes erbringen

Nach dem Vorbild ihrer Ordensgründerin Angela Merici erbrachten auch die Ursulinen in Werl Richtungsweisendes. 1888 kamen fünf Schwestern aus dem niederländischen Nimwegen nach Werl, wo sie eine „Höhere Mädchenschule“ aufbauten und schon im darauffolgenden Jahr ein Internat eröffneten. Im Lauf der Zeit nahm die Zahl der Schülerinnen immer weiter zu, sodass die Ursulinen mehrere Großbauten in Auftrag gaben. Mit dem wachsenden Schulbetrieb stieg über lange Zeit hinweg auch die Zahl der Ordensschwestern. Auf dem Höhepunkt lebten 73 Ursulinen in Werl, insgesamt waren 134 Schwestern über die ganze Zeit im Kloster. Als Schwester Hildegard 1978 in den Orden eintrat, zählte der Konvent in Werl noch 50 Klosterfrauen. Heute gibt es dort nur noch neun Ursulinen – zu wenige, um den Schulbetrieb, der seit der Einführung der Koedukation im Jahr 1986 auch Jungen offensteht, zu verwalten. Daher hat das Erzbistum Paderborn seit einiger Zeit die Schulverwaltung übernommen, die Schulleitung liegt ebenfalls in weltlicher Hand.

Die Konstante: Christliche Werte vermitteln

Mittlerweile haben die Ordensfrauen ihr viel zu groß gewordenes Kloster verlassen und sind in eine Etage im früheren Franziskanerkloster eingezogen. Mit der Verkleinerung des Konvents gab es vorher schon immer wieder Anpassungen und Umnutzungen der Gebäude. So nutzen die Schulen inzwischen klösterliche Flächen, und aus dem aufgelösten Internat wurde die Schulmensa. „Vieles ist bei uns im Wandel“, sagt Schwester Oberin Hildegard. „Die Konstante besteht darin, dass an unseren Schulen christliche Werte vermittelt und erfahrbar werden.“ Viele Zehntausend Mädchen und nicht ganz so viele Jungen haben seit der Gründung bzw. seit dem Beginn der Koedukation die Ursulinenschulen durchlaufen und wurden dort auf ein selbstbestimmtes, gutes Leben vorbereitet.

Aus einem halben Jahr wurde ein ganzes Leben

Ihre Berufung verdankt Schwester Hildegard ebenfalls einem Bildungserlebnis. „Als junge Frau wollte ich ein halbes Jahr bei den Ursulinen als Teil einer hauswirtschaftlichen Ausbildung das Kochen lernen“, erzählt die Oberin. „Niemals hatte ich vor, ins Kloster zu gehen. Aus dem halben Jahr wurde mein ganzes weiteres Leben – und darüber, wie es gekommen ist, bin ich sehr glücklich.“ Mit ihrer Namensvetterin, der hochgebildeten heiligen Hildegard von Bingen, möchte die Oberin Hildegard in Werl übrigens nicht verglichen werden. „An die komme ich nie dran“, sagt sie und lacht. „Unsere Ordensgründerin Angela Merici ist mir sehr viel näher!“

Ursulinenschulen in Werl

Hier finden Sie weitere Informationen über diesen besonderen Ort.

Ursulinenschulen in Werl

Das Kalenderbild

© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

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