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Erzbistum Paderborn
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© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

Die Kirche muss den Menschen etwas geben

Erzbistumskalender 2022: St. Meinolf in Hagen ist eine moderne Kirche – nicht nur in Sachen Architektur

Keine schlüssige Erklärung

Paul Brandenburg mag seine Herz-Jesu-Kirche. Mittlerweile ist er nach Essen gezogen. Mit Mitte 80 fällt ihm die 40 Kilometer weite Fahrt nach Witten nicht mehr ganz so leicht wie früher. Trotzdem kommt er regelmäßig zu den Nachmittagen für Seniorinnen und Senioren der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) in seine alte Heimatstadt. In der Herz-Jesu-Gemeinde war er über ein Jahrzehnt Mitglied des Kirchenvorstands. Auch hat er an gleich mehreren heimatkundlichen Schriften mitgewirkt, kennt die Geschichte der Kirchengemeinde wie die des Kirchengebäudes aus dem Effeff. Aber was das Bildmotiv des Glasmosaikfensters aussagen soll, das für dieses Kalenderblatt ausgewählt wurde, kann der Kirchenkenner nicht sagen. „Die Bedeutung der oberen Bildbestandteile ist sonnenklar“, sagt Paul Brandenburg. „Die Taube symbolisiert den Heiligen Geist, die Feuerzungen darunter spielen auf das Pfingstwunder an. Aber für die gekreuzten Schwerter darunter habe ich noch keine schlüssige Erklärung gehört.“

Das Rätsel lösen

Auch Hans-Otto Schierbaum, Pastor in Herz Jesu, ist bei dem Bildmotiv überfragt: „Das Glasfenster ist eines von drei Fenstern auf der Eingangsseite, wo früher der Taufstein stand. Die Funktion der Fenster ist eindeutig: Sie sollten den Taufstein in ein farbiges Licht tauchen. Die Symbolik gerade dieses Bilds hat sich mir bisher nicht erschlossen.“ Gute Chancen, das Rätsel zu lösen, sieht Pastor Schierbaum durch dieses Kalenderblatt. „Dadurch bekommt unsere Kirche mehr Aufmerksamkeit. Vielleicht ist unter den Leserinnen und Lesern jemand, der uns mehr zu den Schwertern verraten kann.“

Wichtiger als die Symbolik

Wichtiger als die Symbolik einzelner Ausstattungsdetails ist für den Pastor Hans-Otto Schierbaum wie für den ehemaligen Kirchenvorstand Paul Brandenburg ohnehin das Gemeindeleben. Neben den besagten Aktivitäten der KAB gibt es in und um Herz Jesu Messdienerinnen- und Messdienergruppen, eine katholische Gruppe der Pfadfinderinnen und Pfadfinder, eine Gruppe der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) und sogar eine von den Gemeinden St. Franziskus und Herz Jesu gemeinsam getragene Männergruppe.

Ankerpunkt der Gläubigen

Ankerpunkt der Gläubigen ist die 1958 geweihte Kirche, die auf einen Entwurf des Architekten und Kirchenbaumeisters Heinrich Stiegemann zurückgeht. In Witten verzichtete er zwar auf sein Markenzeichen, den vom Kirchengebäude abgerückten Glockenturm. Mit der Schlichtheit der Halle und dem lichtdurchfluteten Innenraum ist Herz Jesu aber eine typische Stiegemann-Kirche. Leider ist auch die Bausubstanz von Herz Jesu typisch für die Nachkriegszeit. Schon Mitte der 1980er-Jahre musste die Kirche aufwendig saniert werden. „Feuchteschäden hatten der Fassade zugesetzt, im Dachstuhl mussten faulige Balken ersetzt werden“, erinnert sich Paul Brandenburg. Bei der Renovierung wurde auch der Altarraum entsprechend der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils neu gestaltet, der Taufstein wurde ebenfalls versetzt. Die Glasfenster entstammen aber der Originalausstattung von 1958.

Ein Nachfolgebau

Die Pfarrkirche Herz Jesu ist der Nachfolgebau einer 1903 errichteten Herz-Jesu-Kapelle, in der sich katholische Bergarbeiter und ihre Familien zu Gebet und Gottesdienst versammelten. Tatsächlich ist Witten die Wiege des Ruhrbergbaus: Im nahen Muttental soll ein Schweinehirt im 16. Jahrhundert durch ein „ewiges Lagerfeuer“ auf ein bis zur Erdoberfläche reichendes Steinkohlenflöz gestoßen sein. Das gekreuzte Bergwerkszeichen von Schlägel und Eisen würde gut zu Herz Jesu passen. Aber die Schwerter?

Pfarrkirche Herz Jesu in Witten-Bommern

Hier finden Sie weitere Informationen über diesen besonderen Ort.

 

Pfarrkirche Herz Jesu in Witten-Bommern

Das Kalenderbild

© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

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