Die gelungene Zwiespaltigkeit
Wie bringt sich Rainer Böttchers in der Koordination ein? „Mit meiner Zwiespaltigkeit“, lacht der gebürtige Essener, der mit seinen erlernten Berufen – Informatiker und Journalist – für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Mit dem technischen Know-How baut er Webseiten, findet die Kanäle bei Social Media, kann Strukturen schaffen. Der Journalist in ihm füllt mit Begeisterung die Inhalte und versorgt die Medien.
1985 kam Rainer Böttchers nach Paderborn und arbeitete im Marketing bei der Nixdorf Computer AG. „Ein Job, der mich rund um die Erde getragen hat“, blickt der 65-Jährige zurück. Doch Veränderungen bei Nixdorf sorgten dafür, dass es beruflich für Böttchers als Redakteur bei Osram weiterging, bis ihn private und berufliche Gründe 2016 nach Celle führten. „Als Rentner war es für mich keine Frage, dass ich zurück in meine Heimat nach Paderborn wollte“, fanden er und sein Hund „Duna“ in Wewelsburg ihr Domizil.
„Glauben und Kirche haben auch etwas mit Heimat zu tun“
Ehrenamtliches Mitwirken war ihm nicht fremd. Für den Blinden- und Sehbehinderten-Verband Deutschland war er lange aktiv. Zur Kirche – der evangelischen – gehört er aus Überzeugung: „Glauben und Kirche haben auch etwas mit Heimat zu tun. Kirche verbindet Menschen. Kirche zu erleben, hängt für mich immer mit Menschen zusammen“, sieht Böttchers auch Parallelen zwischen Kirche und vielen Organisationen. „Die Menschen machen es aus“, sagt er überzeugt, „wie ich mich einbringe, motiviert bin, mitmache.“
Mit dem „Marktplatz“ hat Rainer Böttchers genau gefunden, was er gesucht hat. Es habe etwas mit Wirkmächtigkeit zu tun, wenn jemand ein Ehrenamt annehme. Ein Teil der Motivation sei es, ein Teil der Gesellschaft mit Sinn und Nutzen sowie Kontakten zu sein. Ist Rente also wie immer, nur ohne den Gang ins Büro? „Nein, so ist es nicht“, sagt Böttchers „Es geht um die Fragen: Wofür bin ich da? Wo kann ich mich einbringen? Wo bin ich nützlich?“