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Erzbistum Paderborn
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Erzbistumskalender 2025: St. Joseph in Dortmund Berghofen Innenansicht© Besim Mazhiqi

Brot und Wein als Zeichen des Neuen Bundes

Erzbistumskalender 2025: Die Livestreams der Gottesdienste aus St. Joseph in Dortmund-Berghofen haben Fans in aller Welt

Für viele sind die 1970er-Jahre eine stilistische Zumutung. Bei den Damen so richtig „in“ waren Häkeltops in Beige oder in krachendem Orange, Maxiröcke und durchsichtige Blusen mit Glockenärmeln, die Haare in Föhnwellen gelegt oder, wenn zum Föhnen keine Zeit war, wie Spaghetti herabhängend. Die Herren trugen überbreite Krawatten in schreienden Mustern über taillierten Synthetikhemden mit Riesenkragen, hatten Koteletten und buschige Schnauzbärte. Und obwohl (oder gerade weil?) uns die Klamotten aus den 70ern einen Schauer einjagen, feiern sie alle paar Jahre ein Revival.

Genauso schwierig wie mit der Mode der 1970er-Jahre ist es mit der Architektur aus diesem Jahrzehnt. Da gibt es viele nackte Betonflächen, die dem „Brutalismus“ den Namen gaben. Der Begriff rührt nicht etwa vom deutschen „brutal“ her, sondern vom französischen „béton brut“, was mit rohem Beton oder mit Sichtbeton zu übersetzen wäre. Doch selbst in dieser neutralen Übersetzung schwingt eine gewisse Härte mit. In den 70ern entstanden Wohnsilos und Einfamilienhäuser – und auch Kirchen wurden in dieser Zeit mit ihrem merkwürdigen Stil errichtet. Eine davon ist St. Joseph in Dortmund-Berghofen. Und auf diese Kirche lässt Sarah Fitzek nichts kommen.

Kirche im Zeitgeist ihrer Entstehung

Schon im Erzbistumskalender 2024 führte Sarah Fitzek, Medienexpertin und Öffentlichkeitsarbeiterin der Großpfarrei St. Clara in Dortmund-Hörde, uns in die Kirche St. Kaiser Heinrich. Nun nimmt sie uns für den Kalender 2025 mit nach St. Joseph. „Das ist meine Kirche, dort habe ich meine Erstkommunion gefeiert“, sagt sie mit hörbarer Freude in der Stimme. Die Kirche verkörpert nicht nur architektonisch den Zeitstil der 1970er-Jahre. Auch atmet sie den Geist des Zweiten Vatikanums mit seiner Basismetapher der Kirche als durch die Zeit wanderndes und pilgerndes Gottesvolk. „In Anknüpfung an diesen Gedanken ist unsere Kirche als Zeltkirche gestaltet“, berichtet Sarah Fitzek. „So wie das Volk Israel auf seiner Wüstenwanderung in Zelten wohnte, so haben wir hier in Dortmund-Berghofen als Kirche unsere Zelte aufgeschlagen.“ Das Zeltdach ist innen mit dunklen Hölzern verkleidet, in die Lichtstrahler eingelassen sind. Die Innenwände der Kirche sind aus weiß übertünchtem Beton. Allein der Tabernakel besitzt mit seinen roten und blauen Trauben inmitten weißer Getreideähren eine eigene Farbigkeit. Umso mehr kommt dadurch die farbige Beleuchtung der Kirche zur Wirkung. „Brot und Wein sind natürlich die Zeichen des Neuen Bundes, aber ich bringe den Tabernakel seit meiner Kindheit mit dem alttestamentarischen Manna in Zusammenhang“, sagt Sarah Fitzek. „Das kann inhaltlich total falsch sein, aber für mich ist es einfach so. Der Tabernakel verheißt mir himmlische Stärkung.“

Schon allein aus biografischen Gründen ist Sarah Fitzek ihrer Kirche St. Joseph eng verbunden. Damit ist sie nicht allein. Die Kirche ist auch außerhalb der Gottesdienstzeiten gut besucht, das Gemeindeleben ist rege. Sogar international hat St. Joseph eine treue Fangemeinde. Das hat mit den Livestreams der Gottesdienste zu tun. „Wir haben damit während der Coronazeit angefangen“, berichtet Sarah Fitzek. „Und weil wir so gute Reaktionen erhalten haben, übertragen wir weiter.“ Erreicht werden sollen in erster Linie die älteren Menschen aus Dortmund-Berghofen. Es gibt aber auch Rückmeldungen aus Süddeutschland und Österreich. Geguckt wird sogar in Übersee – und besonders treue Fans von St. Joseph sitzen in Luxemburg.

St. Joseph in Dortmund-Berghofen

Hier finden Sie weitere Informationen zu diesem Ort.

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