„Ich freue mich schon, endlich mal das Libori-Fest miterleben zu können, von dem ich schon so viel gehört habe“, blickt Patrick Cellnik mit Vorfreude auf den 24. Juli, obwohl es bedingt durch die Corona-Pandemie nur eine „Light Version“ geben wird. Die Festgottesdienste des Libori-Triduum werden musikalisch von den Chören der Paderborner Dommusik gestaltet. Somit gibt es auch drei Auftritte der Mädchenkantorei, für die der 27-jährige Domkantor verantwortlich zeichnet.
Ein Vorteil der Online-Proben
Den Schritt von Köln nach Paderborn hat Patrick Cellnik auf keinen Fall bereut. „Ich habe mich hier gut eingelebt, einen guten Übergang mit Frau Sichler-Karle gehabt und eine sehr gutes Arbeitsfeld in der Dommusik gefunden.“ Nur „Covid 19“ habe die Bedingungen erschwert, denn gerade der gemeinsame Gesang sei nicht möglich gewesen. Zum Glück habe er die Sängerinnen – immerhin gehören der Mädchenkantorei 170 an – schon vorher kennengelernt. „Und weil neben den Köpfen bei den Online-Proben jeweils alle Namen der Mädchen angezeigt wurden, konnte ich die Namen viel schneller lernen“, zieht Cellnik sogar einen positiven Aspekt aus der Video-Schaltung.
„Wir haben an den Online-Proben festgehalten. Auch wenn es ungewohnt war, so war es doch für alle Beteiligten wichtig, zwei feste Chortermine in der Woche zu haben. Dadurch konnten wir Kontakt halten und die Gemeinschaft fördern“, so der gebürtige Remscheider, der Kirchenmusik, Gesangspädagogik und Chorleitung in Wuppertal und Köln auf Bachelor studiert hat und nun noch seinen Master in Detmold macht.
Seit März zum Glück die ersten Proben
Im März begannen die ersten Proben zur Gestaltung der Gottesdienste, ab Mai konnten die Proben dann Einzeln oder in kleinen Gruppen stattfinden. „So konnte ich zwischendurch immer wieder hören, wie es den Stimmen so geht und den Stand abfragen“, war Cellnik froh über Teil-Präsenz. Im Juni waren erstmals wieder 8 bis 13 Sängerinnen zusammen. „Wir hätten sogar mit 30 üben können, aber vor den Ferien wollten wir nichts mehr ausreizen.“ Alle Proben und Gottesdienste wurden unter Abstands- und Hygieneregeln abgehalten. „Das war ein wirklich gutes Miteinander zwischen Eltern, Kindern und Dommusik.“
Zugleich koordiniert Patrick Cellnik die Kantoren-Dienste. Mit einem Stamm von 16 Sängerinnen und Sängern aus allen Chören ist die Dommusik gut aufgestellt. Während die Arbeit in der Grundschule St. Michael aufgrund des „Singverbot in Schulen“ noch ruhte, schloss sich Cellnik – wie schon seine Vorgängerin Gabriele Sichler-Karle – der Musik AG von Pueri Cantores an.
„Mädchen überraschen mich immer wieder – positiv“
„Ich bin wirklich begeistert von der Dommusik hier. Auch die Mädchen überraschen mich immer wieder – positiv. Wie schnell sie Fortschritte machen und sich auf etwas Neues einlassen. Beeindruckt bin ich auch von großartigen Zugehörigkeit untereinander und der Motivation“, ist der Kantor voll des Lobes.
Für die zweite Jahreshälfte wünscht er sich Kontinuität in den Proben und einen geregelten Ablauf. Das gäbe auch den Mädchen und Jungen in der Dommusik Sicherheit. „Zumindest die Stimmproben wollen wir fortsetzen. Hinter einer Gesamtprobe mit bis zu 80 Mädchen sehe ich noch immer Fragezeichen“, so Cellnik, der im Terminkalender zwei wichtige Auftritte vermerkt hat: Das Adventssingen und die Christmette in hoffentlich großer Besetzung.