„Das Schulprogramm ist das gleiche wie an staatlichen Schulen. Unsere Motivation ist indes eine andere: unsere christliche Überzeugung. Natürlich sind Schlagworte wie Nächstenliebe, Toleranz, Freundlichkeit, Wertschätzung hohle Phrasen, wenn man sie nicht mit Leben füllt“, sagt Scheppe. „Und das ist unser Anspruch. Und natürlich muss man dabei sagen, dass es nicht immer gelingt. Auch das Scheitern gehört zum Christlichen dazu“, lenkt er den Blick auf Petrus, einer der größten Scheiterer. Der mit dem Hahn scheiterte. Der seine Freundschaft mit Jesus verleugnete. Und trotzdem der erste Papst wurde.
Aushalten und Austauschen
Den Menschen in den Mittelpunkt stellen: Schauen, was für den Einzelnen gut ist. In der individuellen Entwicklung und als Teil der Gemeinschaft. Den Jugendlichen immer wieder bewusst machen, dass Leistung allein nichts über den Wert eines Menschen aussagt, ist für Scheppe eins von zwei zentralen Dingen einer katholischen Schule. „Auf den Menschen zu gucken, das ist katholisch. Katholisch heißt aus der ursprünglichen Bedeutung ja allumfassend. Und so ist auch das Menschenbild für mich.“ Das zweite, was für ihn katholische Schule ausmacht: den Gedanken an Gott wachhalten. Aushalten können, sagen können: Okay, vielleicht bist du ja kritisch im Moment und Gott spielt keine Rolle. Und sich austauschen. Den Gedanken bespielen, dass Gott wirkt. „Als Mensch spürt man ja schon eine Sehnsucht nach Ganzheit, Liebe, Wärme, Nähe. Was nicht unbedingt immer direkt mit Gott assoziiert wird, aber doch dahintersteckt.“
Es ist die Haltung
Scheppe ist Pallottiner. Fasziniert und begeistert von einem Miteinander auf Augenhöhe. Von der UNIO, einem Netzwerk engagierter Menschen, in dem Laien, Priester, Schwestern vereint sind, um Glauben zu verkünden und dafür einzustehen. „Von da aus, wo man steht. Ob als Fahrkartenkontrolleur oder als Lehrer. Das ist das Interessante. Es geht nicht darum, zu missionieren. Es ist die innere Haltung.“