Ein junger Mann fährt gen Mitternacht mit dem Fahrrad über die Landstraße von Hövelhof nach Stukenbrock. Erhellt wird die Düsternis nur von der Karbidfunzel an seinem Rad. Auf Höhe der Brinkkapelle am Ortseingang von Stukenbrock hört der Mann ein gar schauderhaftes Ächzen und Krächzen. Angstvoll tritt er in die Pedale. Nur weg von hier! Kein Wunder, in seiner Kindheit hatte er viele Spukgeschichten gehört. Zu Hause angekommen, mischt sich in den Schauer eine andere Angst: Hat da ein verunglückter Mensch gelegen, den er in seiner Angst im Stich gelassen hat? Anderentags löst sich das Rätsel in Wohlgefallen auf. Das Ächzen kam weder von Nachtmahren noch von Unglücksopfern. Ein paar ältere Damen hatten sich zur Mitternachtsandacht in der Brinkkapelle verabredet. Was sich der junge Mann in seinem Kopf als den Jammer von Spukgestalten zusammengereimt hatte, war zittriger Lobgesang.