„Es hat sich eine Atmosphäre entwickelt, bei der alle Mitwirkenden mit großer Freude mitarbeiten. Ärzteschaft, Frauen und Männer der Hilfsdienste vom Roten Kreuz, Maltesern, Johannitern und Arbeiter-Samariter Bund sowie Verantwortliche des Kreises Paderborn und der Kassenärztlichen Vereinigung arbeiten hervorragend zusammen“, blickt Dr. Gregor Haunerland zufrieden auf die Herausforderung der letzten Monate zurück. Anfang des Jahres konnte das Impfzentrum des Kreises Paderborn in Salzkotten seine Arbeit aufnehmen. Die Sälzerhalle wurde umfunktioniert, so dass hier zwischenzeitlich täglich zwischen 1.200 und 1.400 Menschen gegen Covid-19 geimpft werden konnten.
Ein gutes Team hat sich gefunden
„Dazu gehörten natürlich die richtigen Mitstreiter“, freut sich Dr. Haunerland über die Zusage von Dr. Gerhard Markus, ihm zur Seite zu stehen. Zum Team gehöre mit Dr. Carsten Figge auch ein noch praktizierender Arzt. So habe es Freude gemacht, das Zentrum aufzubauen. Hürden seien hingegen immer wieder die ministeriellen Erlasse gewesen. „Die Art der Kommunikation ließ Wünsche offen. Es gab Anweisungen für die Bezirksregierung oder die städtischen Bürgermeister, aber weniger an die ausführenden Ärzte.“ Und wenn, seien sie juristisch formuliert gewesen und nicht in medizinischer Ausführung oder gar einfacher Sprache.
In Paderborn auf einem guten Weg
Reden, gemeinsam überlegen und planen – das sei die Stärke des Teams gewesen, bei dem, so betont Gerhard Markus, vor allem Gregor Haunerland alles super auf den Punkt gebracht und bis ins Detail geplant habe. „Wir sind im Kreis Paderborn wirklich auf einem guten Weg und kommen gut vorwärts“, so Haunerland, der aber trotzdem nicht die Zukunft vorhersagen möchte. Die verantwortungsvolle Einstellung jedes Einzelnen und die Vorsichtsmaßnahmen zur Bekämpfung seien weiterhin wichtige Grundvoraussetzungen, um die Pandemie in den Griff zu bekommen.
Ehrenamt im Ruhestand
Für ihn sei klar gewesen, dass nach dem Ausscheiden als Chefarzt aus dem St. Johannisstift kein echter Ruhestand folgen würde, verrät Dr. Gregor Haunerland. Ehrenamtliche Aufgaben haben ihn immer schon gereizt. Doch er weiß auch: „Ohne der bei mir und auch beim Kollegen Markus vorhandenen christlichen Grundeinstellung zum Leben würde man so manches nicht machen.“
Der christliche Glaube habe für ihn immer Vorrang vor der Konfession gehabt. Daher sei es ihm eigentlich auch egal gewesen, ob er als Chefarzt in einem katholischen oder evangelischen Krankenhaus gearbeitet hätte. Als Repräsentant der evangelischen Diakonie habe er für ein immer sehr fortschrittliches Haus gestanden, bestätigt Dr. Markus.
In der katholischen Kirche als Christen verstehen
Zugleich hat Dr. Gregor Haunerland im Pastoralverbund Paderborn Nord-Ost-West mitgearbeitet: Mitglied im Pfarrgemeinderat und Lektor in St. Georg und zuletzt eine Ausbildung als ehrenamtlicher Beauftragter für den Begräbnisdienst. Außerdem war er seit 2017 den ökumenischen Pfingstgottesdienst in Paderborn beteiligt. „Mir ist wichtig, dass wir uns in der katholischen Kirche in erster Linie als Christen verstehen – als Christen, die einen Auftrag erhalten haben.
Dann kam jedoch „Corona“. Haunerland half sofort, als auf dem Gelände der Alan-Brooks-Kaserne das Abstrich-Zentrum eröffnet wurde, und war dann an der Machbarkeit des Impfzentrums in Salzkotten maßgeblich beteiligt.
„Bei den Maltesern gelernt, was Sprache bedeutet“
„Mich hat er sofort animiert, mit jungen Kollegen am Impfzentrum zu arbeiten“, erinnert sich Dr. Gerhard Markus, der ebenfalls nach der Pensionierung in verschiedenen Ehrenämtern aktiv blieb (siehe Vita). Immer auch basierend auf dem christlichen Grundgedanken, Menschen helfen zu wollen, brachte Markus sein medizinisches Fachwissen auf unterschiedlichen Ebenen ein. Ganz besonders liegt ihm auch die Arbeit des Malteser Hilfsdienstes am Herzen: „Bei den Maltesern habe ich gelernt, was Sprache bedeutet. Und somit die Sprache der Menschen gesprochen, die die Leute auch verstehen, wenn sie vor mir sind und ärztliche Beratung erwarten.“
Beide haben ihre Talente am Impfzentrum wieder eingebracht und eine Atmosphäre geschaffen, die allen Beteiligten Freude machte, mit der Herausforderung „Covid-19“ fertig zu werden.