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Erzbistum Paderborn
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Unser Glaube
05. April 2021

„Für gute Pointen muss man manchmal nur aus dem Fenster schauen“

Auf eine Kaffeelänge mit Anja Geuecke

Auf eine Kaffeelänge mit Kabarettistin Anja Geuecke

Innerhalb unserer Reihe „Auf eine Kaffeelänge mit…“ treffen wir uns wöchentlich mit einer Person aus dem Erzbistum Paderborn. Einzige Bedingung der Zusammenkunft: Das Meeting endet, sobald der Kaffeebecher geleert ist. Zu Ostern haben wir uns mit Anja Geuecke aus Attendorn getroffen. Mindestens ebenso bekannt wie sie ist ihr kabarettistisches „Alter Ego“ Hettwich vom Himmelsberg, die nicht nur kirchlich engagierte Menschen regelmäßig zum Lachen bringt.

Wie sieht Ostern bei Hettwich vom Himmelsberg aus? „Die wichtigste Frage überhaupt ist für Hettwich, wie früh sie in der Kirche sein muss, damit sie noch einen Sitzplatz in der Osternacht bekommt“, erklärt Anja Geuecke. „Und natürlich gehört auch das Jammern über die viele Arbeit dazu, die die Familie macht, wenn sie zu Besuch kommt.“

Ideen trotz Corona-Tristesse

Anja Geuecke setzt da andere Prioritäten. Wenn die Corona-Pandemie es nicht gerade verhindert, ist sie mitten drin im bunten Attendorner Osterbrauchtum, von Semmelsegnung bis Osterfeuer. „Ich genieße es, beim Feuer zu stehen und auf die Stadt zu schauen“, sagt sie. „Das ist mir wichtiger als ein Sitzplatz in der Kirche. Und ich bin schon sehr traurig, dass diese Osterbräuche wegen Corona nun schon zum zweiten Mal nicht stattfinden können.“ Dies umso mehr, da in diesem Jahr Ostermontag mit ihrem Geburtstag zusammenfällt.

Trotz der gerade wenig erfreulichen Lage findet sie aber immer noch genügend Pointen für ihre Auftritte. „Meine Kinder bringen viele Geschichten aus der Schule mit, ich lese auch viel und kann gut über mich selbst lachen“, erklärt sie. Eine weitere gute Quelle für komische Geschichten: einfach mal aus dem Fenster schauen. „Beim Beobachten der Nachbarn habe ich zum Beispiel verstanden, dass das Sauerland ja eigentlich flach ist. Die Berge sind erst durch den ganzen Rindenmulch entstanden, den die Leute tonnenweise in ihre Vorgärten kippen.“

Über den Weltjugendtag zum Kirchen-Kabarett

Initialzündung für Anja Geueckes Kabarett-Karriere war übrigens ein Auftritt beim 60. Geburtstag ihres Vaters – sechzehn Jahre ist das jetzt her. Fast zeitgleich fand in Deutschland der Weltjugendtag statt und lenkte ihre Aufmerksamkeit auf kirchliche Themen. „Man konnte dem Weltjugendtag und der Frage, wo man Gäste unterbringen kann, ja höchstens entkommen, indem man schwanger wurde“, erinnert sie sich schmunzelnd. „Ich habe viele Witze darüber gemacht, wo man überall Gäste beherbergen könnte – im Carport zum Beispiel oder indem man ein paar Bierzeltgarnituren zusammenschiebt.“

Inzwischen ist Anja Geucke seit sieben Jahren selbstständige Künstlerin – und leidet wie viele Kolleginnen und Kollegen unter den Corona-bedingten Beschränkungen. Hettwich vom Himmelberg ist sicherlich die bekannteste Figur, die sie bei ihren Auftritten verkörpert, aber nicht die einzige. „Ich trete auch als ‚Siechfried‘ auf, als ein Girlie oder auch als Beate Hülsmann-Bohne, eine Waldpädagogin, die sich gerade zur Veganerin hin atmet.“

Humor ist nicht immer einfach

Erleben kann man Anja Geuecke nicht nur im kirchlichen Umfeld. „Ich hatte auch schon einen Auftritt bei der Automobilzuliefererbranche, kann also auch Witze über E-Autos machen“, erzählt sie. Sie scheut auch keine Auftritte, die Sensibilität erfordern: „Mein bisher schwierigster Auftritt fand bei einem Treffen der Arbeitsgruppe für Eltern drogenabhängiger Kinder statt.“

Humor ist eben nicht immer einfach – und nicht alle können gut damit umgehen, wenn über Glaube und Kirche Witze gemacht werden. „Natürlich gibt es auch Kritik, gerade wenn ich in Kirchen auftrete“, sagt sie. „Ich glaube, das hängt damit zusammen, dass Humor zu einem Perspektivwechsel anregt – und das ist für solche Menschen gefährlich, die glauben, die Wahrheit für sich gepachtet zu haben. Trotzdem: Auch kritische Menschen nehmen Anteil an dem, was ich sage.“

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