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Einen Moment der Stille bei weiten Fahrten

Auf eine Kaffeelänge mit Allo Gödde und Dieter Bergsieker, den Hütern der "Madonna der Landstraße".

Auf eine Kaffeelänge mit Allo Gödde und Dieter Bergsieker, den Hütern der “Madonna der Landstraße”

Innerhalb unserer Reihe „Auf eine Kaffeelänge mit…“ treffen wir uns regelmäßig mit einer Person aus dem Erzbistum Paderborn. Einzige Vorgabe des Meetings: Das Gespräch endet, sobald der Kaffeebecher geleert ist. Diesmal haben wir uns mit den zwei Hütern der “Madonna der Landstraße” an der Bundesstraße 55 bei Oedingen (Kreis Olpe) getroffen: Allo Gödde und Dieter Bergsieker.

Vom "alten Fuhrmannsweg" zur vielbefahrenen Bundesstraße B55

„Hier führt der alte Fuhrmannsweg über Cobbenrode nach Minden vorbei“, deutet Allo Gödde, Pfarrsekretär der Kirchengemeinde Oedingen auf die naheliegende Bundesstraße B55. Rund 170 km sind es von hier noch bis Minden. Für Reisende und Fernfahrer also ein willkommener Punkt, um bei der „Madonna der Landstraße“ eine kurze Rast einzulegen. Die Andachtsstätte am Rand vom Kreis Olpe erfreut sich in der heutigen Zeit bei den Verkehrsteilnehmern immer noch großer Beliebtheit.

„Ein stilles Gebet. Oder einfach nur eine Kerze vor dem Mosaikbild der Gottesmutter anzünden und einen Moment in Andacht verweilen“, Gödde glaubt sogar, dass in den letzten Jahren noch mehr Menschen den Ort als Haltepunkt nutzen: „Es ist ein Ort der Ruhe und ein kleiner Augenblick abseits vom Stress.“

Ein zeitloser Haltepunkt

Die Kirchengemeinde St. Burchard Oedingen ist für die Instandhaltung der kleinen Kapelle verantwortlich. Schon früher habe ihn sein Vater mitgenommen, berichtet Allo Gödde, wenn er die „Madonna der Landstraße“ gepflegt habe. „Von den abgebrannten Kerzen haben wir die Wachsreste mit nach Hause genommen. Mein Vater hat daraus Waben für die Bienen gemacht.“ Heute ist Gödde immer noch sehr eng mit der Andachtsstätte verbunden, doch bei der Erhaltung kann er sich heute auf vier rüstige Rentner verlassen.

Wolfgang Linn, Meinolf Haite, Meinolf Poggel und Dieter Bergsieker kümmern sich um die besondere Sehenswürdigkeit am Straßenrand. „Die Randale am Gebäude hält sich in Grenzen, aber viele Leute lassen Müll und Dreck hier“, bestätigt Dieter Bergsieker, der an einem schönen Spätsommertag Dienst hat. Seit der Begradigung der Bundesstraße liegt die Kapelle etwas zurück und bietet sich mit einem Vorplatz auch als Rastplatz an.

 

Gästebuch gab viele Aufschlüsse über die Reisenden

Einmal in der Woche sei das Aufräumen schon nötig. Abgebrannte Kerzen entsorgen, Mülleimer leeren, auch mal fegen oder die aufgestellten Bänke reinigen – die Aufgaben sammeln sich. „Man trifft hier immer viele Menschen an, die vor einer Reise mit einer kleinen Andacht und einer Kerze um eine gute Fahrt bitten. LKW-Fahrer gehören auch zu den häufigen Besuchern“, so Bergsieker, die sich meist auch einen Gebetszettel „Bittruf an die Gottesmutter“ mitnehmen.

Früher habe es auch ein Gästebuch gegeben, das interessante Aufschlüsse über die Besucherinnen und Besucher zugelassen hätten. „Da waren Promis, internationale Gäste und Reisende aus ganz Deutschland eingetragen“, erinnert sich Dieter Bergsieker, der es bemerkenswert findet, dass Frauen und Männer vieler Religionen hier einen Stopp einlegen und einen Moment in der Stille vor der „Madonna der Landstraße“ genießen.

Mit einer Andacht der Frauengemeinschaft sowie einer jährlichen Autosegnung hält die Pfarrgemeinde Oedingen auch seit Jahren an alten Traditionen fest.

Historie

Die Andachtsstätte lässt sich bis ins 19. Jahrhundert zurückverfolgen. Unter dem Namen „Bethanien“ diente sie als Muttergottes- und Prozessionskapelle, die vermutlich im Jahr 1880 erbaut wurde. Noch nach dem Zweiten Weltkrieg fanden Prozessionen zur Kapelle statt. Aufgrund der Nähe zur Bundesstraße B55 und der zunehmenden Verkehrsdichte wurden die Prozessionen in den letzten Jahren eingestellt.

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