„Hier führt der alte Fuhrmannsweg über Cobbenrode nach Minden vorbei“, deutet Allo Gödde, Pfarrsekretär der Kirchengemeinde Oedingen auf die naheliegende Bundesstraße B55. Rund 170 km sind es von hier noch bis Minden. Für Reisende und Fernfahrer also ein willkommener Punkt, um bei der „Madonna der Landstraße“ eine kurze Rast einzulegen. Die Andachtsstätte am Rand vom Kreis Olpe erfreut sich in der heutigen Zeit bei den Verkehrsteilnehmern immer noch großer Beliebtheit.
„Ein stilles Gebet. Oder einfach nur eine Kerze vor dem Mosaikbild der Gottesmutter anzünden und einen Moment in Andacht verweilen“, Gödde glaubt sogar, dass in den letzten Jahren noch mehr Menschen den Ort als Haltepunkt nutzen: „Es ist ein Ort der Ruhe und ein kleiner Augenblick abseits vom Stress.“
Ein zeitloser Haltepunkt
Die Kirchengemeinde St. Burchard Oedingen ist für die Instandhaltung der kleinen Kapelle verantwortlich. Schon früher habe ihn sein Vater mitgenommen, berichtet Allo Gödde, wenn er die „Madonna der Landstraße“ gepflegt habe. „Von den abgebrannten Kerzen haben wir die Wachsreste mit nach Hause genommen. Mein Vater hat daraus Waben für die Bienen gemacht.“ Heute ist Gödde immer noch sehr eng mit der Andachtsstätte verbunden, doch bei der Erhaltung kann er sich heute auf vier rüstige Rentner verlassen.
Wolfgang Linn, Meinolf Haite, Meinolf Poggel und Dieter Bergsieker kümmern sich um die besondere Sehenswürdigkeit am Straßenrand. „Die Randale am Gebäude hält sich in Grenzen, aber viele Leute lassen Müll und Dreck hier“, bestätigt Dieter Bergsieker, der an einem schönen Spätsommertag Dienst hat. Seit der Begradigung der Bundesstraße liegt die Kapelle etwas zurück und bietet sich mit einem Vorplatz auch als Rastplatz an.