Auch wenn die E-Kirche für die meisten Gläubigen eng mit der Pauluskirche verbunden ist, gibt es auch Angebote, die sich von der Kirche als Gebäude lösen. Die Familienrockband „Krawallo“ spielte im Innenhof der Herforder Kirche St. Johannes Baptist, im September gab es in Spenge einen Gassigang für Zwei- und Vierbeiner mit Gebet und Segen zum Abschluss. Ungewöhnlich waren auch eine Gesprächsrunde zu Glaubensfragen in einem Restaurant in Bünde oder ein Gesprächsangebot für „Skeptiker und Zweifler“ am 1. Weihnachtstag.
Menschen erreichen
Die Teilnehmerzahl sei bei solchen Angeboten noch überschaubar, sagt Martinschledde, aber er nehme großes Interesse wahr. Auch die Rückmeldungen seien positiv. „Einer der Besucher des Skeptiker-Abends erzählte mir, dass er auf so ein Angebot seit 30 Jahren gewartet habe. Andere trauen sich noch nicht, fragen aber hinterher, wie es gelaufen ist“, sagt der Gemeindereferent. Er wisse von vielen Menschen, die sich für die Themen und die neuen Formate interessieren. Um die in Zukunft doch zu erreichen, baut er gerade einen E-Mail-Newsletter auf. Ideen und Themen für die E-Kirche kommen zum Teil aus der „Ideenschmiede“, einem Kreis engagierter Menschen aus dem ganzen Pastoralen Raum Wittekindsland.
Corona habe einige Planungen durcheinander gebracht, aber aufgeschoben sei nicht aufgehoben. Gottesdienste an ungewöhnlichen Orten – etwa in einem Schuhgeschäft oder in einem Museum – seien vorstellbar. Kirche müsse sich den Menschen wieder mehr annähern, sagt Ulrich Martinschledde. Die E-Kirche sei ein Versuch, das tun. Die bisherige Resonanz, mache Mut, diesen Weg weiter zu gehen.
Autor: Ralf Bittner