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Erzbistum Paderborn
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© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

Die Kinder lieben die Regenbogenfarben

Die Himmelstreppe am Hennedamm in Meschede ist ein Ort von besonderer Spiritualität

Im Zentrum der Kirche und der Aufmerksamkeit

„Unser Altarkreuz hat der Fotograf aber spannend in Szene gesetzt“, urteilt Pfarrer Wolfgang Sudkamp anerkennend. „Es erscheint auf dem Kalenderbild riesengroß. In Wahrheit aber ist das Kreuz selbst etwas über einen halben Meter hoch, man kann es mit seiner Metallstange noch gut umhertragen.“ Bei der großen, 2019 abgeschlossenen Renovierung von St. Joseph gab es Überlegungen, das Altarkreuz gegen ein größeres auszutauschen, doch am Ende konnte es stehen bleiben. „Trotz seiner unspektakulären Größe zieht das Kreuz die Blicke der Menschen auf sich“, sagt Wolfgang Sudkamp. „Es steht dort, wo es hingehört: im Zentrum der Kirche und der Aufmerksamkeit.“

Bunte Ausmalungen in der Pfarrkirche

Dabei muss das schlichte Altarkreuz gegen die starke optische Konkurrenz der bunten Ausmalungen in der Pfarrkirche bestehen. Diese stammen von Otto Herbert Hajek, einem abstrakten Maler, der internationale Bekanntheit genießt und dessen Werke sogar in den Vatikanischen Museen ausgestellt wurden. Seit der Renovierung der Kirche St. Joseph stehen die aufgefrischten Wandgemälde wie das gesamte Bauwerk unter Denkmalschutz. Dabei wurde die Kirche erst 1968 fertiggestellt und geweiht.

Das Leitmotiv

„Die moderne Architektur ist geschmackvoll und ein schönes Zeitzeugnis“, berichtet Pfarrer Sudkamp. „Sie spiegelt das Aufbegehren der 68er-Bewegung ebenso wider wie die Aufbruchsstimmung in der Kirche nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Das Leitmotiv vom pilgernden Gottesvolk, das sich um den Altar schart, ist in unserer Kirche wunderbar umgesetzt.“

Die Liebe auf den zweiten Blick

Dennoch macht Pfarrer Sudkamp keinen Hehl daraus, dass am Anfang der Beziehung zu seiner Kirche St. Joseph keine große Begeisterung stand. Als er von seiner Berufung nach Bünde erfuhr, reiste er, „wie sich das für jeden vernünftigen Priester gehört“, inkognito in sein neues Aufgabengebiet, um sich dort unbeobachtet ein Bild von der Kirche und ihrer Umgebung zu verschaffen. „Da habe ich erst einmal die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen und einen Stoßseufzer losgeschickt“, sagt Sudkamp und lacht. „Ich stamme ja aus Soest. In meiner alten Heimatstadt sind Kirchen steingewordenes Mittelalter und etwas grundsätzlich anderes als hier. Außerdem liegt Bünde in der Diaspora.“ Trotz der anfänglichen Skepsis beschloss der Kirchenmann, dem neuen Umfeld eine Chance zu geben, und hat die Entscheidung nicht bereut. Die Liebe auf den zweiten Blick hält bis heute.

Diaspora bedeutet immer lange Anfahrtswege

Dies liegt auch an den vielen Neuerungen, die Pfarrer Sudkamp einführen und umsetzen konnte, etwa moderne Formen der Liturgie und der Glaubensvermittlung. „Diaspora bedeutet immer lange Anfahrtswege“, sagt Wolfgang Sudkamp. „Wir mussten uns hier also schon immer etwas einfallen lassen, damit die Menschen den Weg in die Kirche finden.“ Die literarischen Abendgebete, die Pfarrer Sudkamp einführte, gehen auf einen dieser Einfälle zurück. Gelesen und diskutiert wurden Autorinnen und Autoren verschiedenster Couleur, darunter Bertolt Brecht und Kurt Tucholsky, die nicht gerade im Verdacht stehen, sehr kirchenfreundlich gewesen zu sein. „Aber sie vertraten eine Moral“, so Pfarrer Sudkamp, und er verweist darauf, dass sich das Leitmotiv des „Kaukasischen Kreidekreises“ von Brecht schon im Alten Testament bei der Beschreibung des salomonischen Urteils findet. Außerdem gab Brecht auf die Frage nach seinem Lieblingsbuch die Antwort: „Sie werden lachen, die Bibel.“

Das Kalenderbild

© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

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Der diesjährige Bistumskalender nimmt uns mit auf eine Reise durch das Erzbistum Paderborn und macht jeden Monat Halt an zwei besonderen Orten: an zahlreichen Kapellen oder Kreuzwegen, die jeweils Zeugen einer interessanten Entstehungsgeschichte sind. Darüber hinaus erzählt der Kalender faszinierende Geschichten von Menschen, die mit diesen Orten verbunden sind – manchmal nicht nur über viele Jahre, sondern sogar über weite Entfernungen hinweg. Wir stellen Ihnen hier alle zwei Wochen das neueste Kalenderblatt vor.

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Nicht nur seinen Tagesablauf richtet Schäfer Andreas Eisenbarth an seinen Schafen aus, auch den Jahresrhythmus geben sie vor. Und dabei ist Ostern für die Tiere und ihn eine ganz besondere Zeit
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