logocontainer-upper
Erzbistum Paderborn
logocontainer-lower
© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

Die Kirche muss den Menschen etwas geben

Erzbistumskalender 2022: St. Meinolf in Hagen ist eine moderne Kirche – nicht nur in Sachen Architektur

Tag und Nacht.

In der dunklen Marienkapelle der Benediktinerabtei Königsmünster in Meschede stehen viele Kerzen. Sie brennen Tag und Nacht. Manche sind gerade eben angezündet worden. Andere sind schon zu einem Stumpen heruntergebrannt, ihre Flammen kämpfen flackernd gegen das Erlöschen an. Aber nur wenige Kerzen sind real, bestehen aus Wachs oder genauer aus Stearin. Der Großteil der Kerzen ist digital. Ihr Leuchten kommt von einem Monitor, der eine Unterseite der Website der Abtei Königsmünster anzeigt.

Bitten und Anliegen

Unter den Digitalkerzen stehen Widmungen und Zueignungen. Es sind anrührende Botschaften: Für alle – Von Klaus. Für unsere verstorbenen Eltern – Von S. und H. Für J. im Abitur – Von Mama. Für unseren M. im Krankenhaus, wir beten für dich – Von deinen Eltern. Für Anja – Von Ute. „Über die virtuellen Kerzen erreichen uns nun Gläubige aus aller Welt und können uns ihre Sorgen und Anliegen mitteilen“, erklärt Abt Aloysius Althaus, Vorsteher der Benediktinerabtei Königsmünster in Meschede. Die digitalen Kerzen lassen sich auf der Internetseite des Klosters per Mausklick anzünden und brennen danach 72 Stunden. Während dieser Zeit nehmen die Mönche die Bitten und Anliegen der Menschen mit ins Gebet.

Ein besonders wichtiger Gebetsort

Neben der großen Abteikirche ist die Marienkapelle ein besonders wichtiger Gebetsort im Kloster Königsmünster. Das gilt für die Gäste des Klosters wie auch für die Mönche. „Viele Gäste möchten sich nicht dem großen Raum der Abteikirche aussetzen und ziehen sich lieber hierher zurück, um tagsüber in Ruhe zu beten“, sagt Abt Aloysius. In den Abendstunden gehört die Marienkapelle dann den 50 Brüdern der Abtei. Nach der Komplet ziehen die Mönche in die Marienkapelle. Ebenso wie sich die Kapelle nach und nach füllt, leert sie sich wieder. Jeder Mönch entscheidet für sich, wann es für ihn Zeit ist, zur Nachtruhe aufzubrechen. Würdevoll, feierlich, beeindruckend – diese Worte sind viel zu schwach, um das zu beschreiben, was sich in der Kapelle allabendlich abspielt.

Marianische Antiphon

In der Marienkapelle zu Königsmünster wird aber nicht nur geschwiegen und still gebetet. Im Gegenteil! Jeden Abend stimmt der Konvent eine „Marianische Antiphon“ an. In der Morgenhore an den Marienfesten durchdringt der melodische Wechselgesang der Mönche das Bauwerk. „Sei gegrüßt, du Stern, der die Sonne heraufführt, du Abglanz des Tages, der nicht endet“, zitiert Abt Aloysius freudestrahlend aus der griechischen Litanei, einer Antiphon, die an den Marienfesten zu den monastischen Stunden gesungen wird.

Er ist das Licht der Welt

Die Muttergottes repräsentiert das Weibliche in der sonst männlichen Welt des Klosters. So wie viele seiner Mitbrüder hat Abt Aloysius eine besondere Beziehung zu der Madonnenfigur, die im Zentrum der modernen Architektur der Kapelle steht. Die Plastik stammt aus Spanien und ist gut 800 Jahre alt, also um ein Vielfaches älter als das 1928 gegründete und 1956 zur Abtei erhobene Kloster Königsmünster. Auf dem Schoß der Maria sitzt ein Jesusknabe, der zugleich kindliche und erwachsene Züge aufweist. Der Segensgestus seiner Rechten und die Schriften, die er in seiner Linken hält, weisen ihn bereits als den Lehrenden aus. „Sehen Sie nur, wie verschmitzt der Knabe dreinblickt!“, ruft Abt Aloysius. „Nicht nur Mund und Augen lächeln, das Lächeln geht über das ganze Gesicht. Er ist das Licht der Welt.“

Das Kalenderbild

© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

Bistumskalender 2022: Auf dem Weg im Erzbistum Paderborn

Der diesjährige Bistumskalender nimmt uns mit auf eine Reise durch das Erzbistum Paderborn und macht jeden Monat Halt an zwei besonderen Orten: an zahlreichen Kapellen oder Kreuzwegen, die jeweils Zeugen einer interessanten Entstehungsgeschichte sind. Darüber hinaus erzählt der Kalender faszinierende Geschichten von Menschen, die mit diesen Orten verbunden sind – manchmal nicht nur über viele Jahre, sondern sogar über weite Entfernungen hinweg. Wir stellen Ihnen hier alle zwei Wochen das neueste Kalenderblatt vor.

Die weiteren Kalender-Einträge

© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn
Unser Glaube | 16. Dezember 2022

Wenn oben der Turm leuchtet, ist es Weihnachten!

Erzbistumskalender 2022: Von einer bestimmten Gasse aus lässt sich der Hohe Dom im Advent besonders eindrucksvoll ablichten
© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn
Unser Glaube | 01. Dezember 2022

Krippe mit Hirtin

Erzbistumskalender 2022: In St. Johannes Baptist in Schwaney, einem Ortsteil der Gemeinde Altenbeken im Kreis Paderborn, werden zwei Krippen im jährlichen Wechsel aufgestellt
© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn
Unser Glaube | 16. November 2022

Spanische Trompeten machen ordentlich Lärm!

Erzbistumskalender 2022: Die Orgel in St. Marien in Schwerte ist zugleich romantisch und barock gestimmt
© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn
Unser Glaube | 01. November 2022

Zum Licht und zur Ruhe kommen

Erzbistumskalender 2022: In der Marienkapelle der Abtei Königsmünster in Meschede brennen neben echten auch virtuelle Kerzen
© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn
Unser Glaube | 16. Oktober 2022

Alte Menschen sind offen für Neues

Erzbistumskalender 2022: Die Kapelle im Seniorenzentrum St. Engelbert in Brilon ist ein Ort der Teilhabe, der Gemeinschaft und Geborgenheit
© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn
Unser Glaube | 01. Oktober 2022

Die Kirche muss den Menschen etwas geben

Erzbistumskalender 2022: St. Meinolf in Hagen ist eine moderne Kirche – nicht nur in Sachen Architektur
© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn
Unser Glaube | 16. September 2022

Ruhend auf neun Säulen

Erzbistumskalender 2022: St. Joseph in Herne-Horsthausen ist eine moderne Erzählkirche mit stündlich wechselnder Lichtstimmung
© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn
Unser Glaube | 01. September 2022

Kunstschätze im Waschbecken

Erzbistumskalender 2022: 25 Jahre lang umsorgte das Küsterehepaar Kneer die Kirche St. Pankratius in Gütersloh
© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn
Unser Glaube | 16. August 2022

Kirche ist mehr als ein Gebäude

Erzbistumskalender 2022: Der Turm von Herz Mariä in Lünen-Horstmar war ein Sanierungsfall – jetzt ist er das Wahrzeichen einer neuen Mitte des Stadtteils
© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn
Unser Glaube | 03. August 2022

Nachfolge heißt Gott hinterherlaufen

Erzbistumskalender 2022: Das Kloster Grafschaft ist vom Mittelalter bis heute ein spirituelles Zentrum im Sauerland

Weitere Einträge

Unser Glaube Vertrauen. Neugierde. Hoffnung.

Was Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz aus seinen ersten Wochen im Amt lernt
© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn
Schäfer Andreas Eisenbarth (Schäferei Bethel) und seine Lämmer

Unser Glaube „Schafe hüten macht nicht reich, aber sehr zufrieden“

Nicht nur seinen Tagesablauf richtet Schäfer Andreas Eisenbarth an seinen Schafen aus, auch den Jahresrhythmus geben sie vor. Und dabei ist Ostern für die Tiere und ihn eine ganz besondere Zeit
© Barbara Vielhaber-Hitzegrad / Grundschule Dinschede
"Ich finde, dass Toleranz bedeutet, dass man einen anderen Menschen so akzeptiert, wie er ist. Er kann eine andere Meinung haben oder anders aussehen. Alle Menschen sind gleich viel wert. Das heißt für mich Toleranz." Mats, 9 Jahre

Unser Glaube Nie wieder ist jetzt

Die Grundschule Dinschede in Arnsberg-Oeventrop, eine städtische katholische Bekenntnisgrundschule, hat ein beeindruckendes Toleranzprojekt auf die Beine gestellt – politische Bildung in der vierten Klasse funktioniert!
Kontakt
| |
generalvikariat@erzbistum-paderborn.de
+49 (0)5251 125-0
Barrierefreiheit