Die Kirche als Heimat und als Rasthaus für die Rastlosen
Damit die Kirche als Heimat und als Rasthaus für die Rastlosen angenommen wird, weicht ihre Innenraumgestaltung deutlich von der strengen und kantigen Gebäudehülle ab. An der Decke bilden Grobspanplatten ein organisch wirkendes Muster, die Bestuhlung ist ebenfalls aus dem günstigen, in jedem Baumarkt erhältlichen Holzwerkstoff gefertigt. Trotzdem wird deutlich, dass dieser Raum ein heiliger Raum ist. Als solcher wird er auch von den Menschen wahrgenommen und respektiert. Obwohl die Kirche direkt an der Autobahn liegt und 24 Stunden geöffnet hat, kennen die ehrenamtlich Engagierten des Fördervereins keine Probleme mit Vandalismus oder mit Schmierereien an der Wand.
Überkonfessionelle Andachten
Gottesdienste und liturgische Feiern finden in der Autobahnkirche nicht statt. „Wir sind bewusst überkonfessionell“, erklärt Ute Pohl, „und überlassen es dem Heiligen Geist, die Menschen in unserer Kirche zu berühren und zu leiten.“ Eine Ausnahme gibt es allerdings. Jeden Freitag findet um 18 Uhr eine Andacht statt. Gestaltet wird sie von geistlichen oder nicht geistlichen Frauen und Männern, katholisch, evangelisch oder freikirchlich. „Unser Ansatz war anfangs das Jesus-Wort ‚Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen‘“, sagt Ute Pohl. „Zu unserer Überraschung kamen in Vor-Corona-Zeiten regelmäßig zwischen 80 und 100 Teilnehmende zur Andacht zusammen. Das zeigt: Auch die Seele muss mal auftanken.“