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Erzbistum Paderborn
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Sankt Christina, hohe Frau, gnädig auf uns niederschau!

Die Pfarrgemeinde St. Christina in Herzebrock-Clarholz an der Grenze von Ostwestfalen zum Münsterland.

Die Pfarrgemeinde St. Christina in Herzebrock-Clarholz an der Grenze von Ostwestfalen zum Münsterland pflegt gute Freundschaft zu anderen Christinengemeinden in Europa.

Das italienische Städtchen Bolsena ist mit seinen knapp 4.000 Einwohnern deutlich kleiner als Paderborn. Aber wenn dort das Fest der heiligen Christina, einer im dritten Jahrhundert lebenden Märtyrerin, begangen wird, herrscht in der knapp zwei Autostunden nördlich von Rom gelegenen Gemeinde, ein ähnlicher Ausnahmezustand wie in Paderborn zu Libori. Die Menschen ziehen in feierlichen Prozessionen durch die Stadt, die Stationen des Martyriums der heiligen Christina werden mit lebensgroßen Statuen nachgestellt und wie in Paderborn gibt es in Bolsena, neben dem geistlichen Fest, eine große Kirmes.

Freundschaft der Christinengemeinden

Einer, der dieses Fest der italienischen Freude am Leben und am Glauben schon zweimal mitfeiern durfte, ist Gerd Hunkenschröder. „Es gibt nur wenige Christinengemeinden in Europa“, erzählt Hunkenschröder. „Neben unserer Gemeinde in Herzebrock-Clarholz existiert noch eine weitere in Frankreich, eine in Spanien und eine in Ravensburg.“ Zu all diesen Gemeinden unterhält die Kirchengemeinde Herzebrock-Clarholz freundschaftliche Kontakte. Aufgrund der fehlenden (oder für Westfalen zumindest relativ niedrigen) Sprachbarriere ist die Freundschaft mit der Christinengemeinde im südlichen Oberschwaben besonders intensiv. „Wir besuchen uns gegenseitig und fahren immer wieder gemeinsam mit den Ravensburgern nach Bolsena, in den Heimatort unserer Heiligen“, berichtet Gerd Hunkenschröder, der von seinen beiden Reisen unvergessliche Eindrücke mit nach Hause brachte.

Christinenfest am 24. Juli

Nicht ganz so üppig wie in Italien, aber überaus feierlich wird das Christinenfest am 24. Juli in Herzebrock-Clarholz begangen. Die Aktiven der katholischen Frauengemeinschaft und der katholischen Landfrauen schmücken die Kirche und helfen bei der Gestaltung des Festgottesdienstes, bei dem ein eigens komponiertes, dreistrophiges Christinenlied gesungen wird. Anschließend tragen die Frauen eine im Jahr 900 von Bolsena ins Benediktinerkloster Herzebrock gekommene Kopfreliquie der Märtyrerin in einer Prozession um die Kirche. Höhe- und Schlusspunkt der Feier ist die Erteilung des Christinensegens, bei dem den Gläubigen die Reliquie aufs Haupt gelegt wird.

Die Pfarrkirche St. Christina im Kirchenjahr

Aber auch an anderen Tagen im Kirchenjahr ist die Pfarrkirche St. Christina in Herzebrock-Clarholz einen Besuch wert – und man braucht gar nicht so viel Glück, um dort auf Gerd Hunkenschröder zu treffen. Der lässt sich dann gerne dazu breitschlagen, eine kurze Führung zu geben oder den Besuchergruppen eine der zahlreichen Sagen und Legenden aus der Geschichte der heiligen Christina, der Christinenkirche oder des früheren Klosters Herzebrock zu erzählen.

Die Kirche als Teil des Lebens

Für Hunkenschröder ist die Kirche mit ihrem romanischen Turm, ihrem gotischen Hauptschiff und den erst 1901 im neugotischen Stil angebauten Seitenschiffen ein Teil seines Lebens. Hier wurde er getauft, hier hat er in den 1950er-Jahren ministriert und sogar das Lesen, Schreiben und Rechnen erlernt. Die damalige Dorfschule befand sich in einem Nebengebäude der Kirche. „Heute ist dort das Pfarrzentrum mit Bücherei und Altenstube untergebracht“, erklärt Gerd Hunkenschröder, für den der Begriff der Altenstube nichts Despektierliches hat: „So sagt man bei uns halt dazu. Und, mein Gott, die Alten sind alt.“ Er ist selbst schon im vorgerückten Alter, aber rüstig genug, um sich um seine Kirche zu kümmern, die sogar seinen Tagesablauf bestimmt: „Morgens schließe ich die Kirche auf und zünde der heiligen Christina eine Kerze an“, sagt der ehrenamtlich engagierte Christ. „Am Abend schließe ich die Kirche wieder zu, wie es sich gehört.“

Bistumskalender 2021: Auf dem Weg im Erzbistum Paderborn

Der diesjährige Bistumskalender nimmt uns mit auf eine Reise durch das Erzbistum Paderborn und macht jeden Monat Halt an zwei besonderen Orten: an zahlreichen Kapellen oder Kreuzwegen, die jeweils Zeugen einer interessanten Entstehungsgeschichte sind. Darüber hinaus erzählt der Kalender faszinierende Geschichten von Menschen, die mit diesen Orten verbunden sind – manchmal nicht nur über viele Jahre, sondern sogar über weite Entfernungen hinweg.

Wir stellen Ihnen hier alle zwei Wochen das neueste Kalenderblatt vor.

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