Zum Patronatsfest der Kommende Dortmund, dem 23.11., wird mit einem Vortrag des sächsischen Landtagsabgeordneten Frank Richter eine Matinee mit Blick auf “Die friedliche Revolution von 1989/90 und die Herausforderungen für die Gegenwart” gegeben.
Um 11 Uhr spricht Richter über die Zeitenwende in Deutschland und wie sich unser Land seither verändert hat.
Dresden, 8. Oktober 1989. Weit über 1000 Menschen waren auf der Prager Straße, eingekesselt von Polizisten. Die Stimmung war hochexplosiv. Nur wenige Tage zuvor war es um den Dresdener Hauptbahnhof zu gewaltsamen Auseinandersetzungen gekommen. Doch dieses Mal lief es anders. Denn Frank Richter, Kaplan an der Hofkirche, ging auf die Volkspolizisten zu, um das Gespräch zu suchen und eine Eskalation zu verhindern. Keine Gewalt! Schließlich fand sich ein Volkspolizist bereit, ihm zuzuhören und seine Anliegen weiterzutragen. Es war der Beginn einer Dialogoffensive, die das Ende der Teilung in Ost und West führen sollte. Zeitenwende. Doch auch 30 Jahre danach ist der Prozess des Zusammenwachsens immer noch nicht abgeschlossen, gibt es Enttäuschungen, Ressentiments und Resignation, aber auch kulturelle Offenheit, wertschätzenden Dialog, zivilgesellschaftliches Engagement. Werte, auf die man bauen kann – in Ost und West. Dafür steht Frank Richter als Theologe, Bürgerrechtler und Politiker.
In der Friedlichen Revolution in der DDR wurde er als Gründer der Gruppe der 20 in Dresden bekannt. Von 2009 bis 2016 war Richter Direktor der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung; vom 1. Februar 2017 bis zum 30. Juli 2018 Geschäftsführer der Stiftung Frauenkirche in Dresden. Nationale Aufmerksamkeit erlangte Frank Richter als überparteilicher Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters in Meißen. Seit 2019 ist er Abgeordneter im Sächsischen Landtag.
Eine Anmeldung zur Veranstaltung erwartet die Kommende Dortmund bis zum 15. November.