Der Sonntagsdienst in der Kirche
Liturgie wäre nicht möglich ohne die Sonntagsdienste von Lektorinnen und Lektoren, Gottesdiensthelferinnen und -helfern, von Küsterinnen und Küstern, von Messdienerinnen und Messdienern, von den Sängerinnen und Sängern in den Chören und von vielen anderen Ehrenamtlichen. Ich weiß, dass der Sonntagsdienst dem Wunsch nach einem freien Tag ohne Termine entgegensteht. Ich kenne das von mir. Zu meinen Aufgaben gehört die Heranführung neuer Messdienerinnen und Messdiener. Wenn die Kinder die ersten großen Auftritte haben, bin ich natürlich dabei. Dasselbe gilt, wenn meine Firmlinge das Sakrament der Firmung empfangen. Ich empfinde das trotzdem nicht als Arbeit.
Als Hauptamtliche wie Ehrenamtliche stellen wir uns in einen Dienst, unseren Glauben in die Lebenswelt der Menschen zu bringen. Das sollte keine Arbeit sein, für niemanden. Wenn sich der Sonntagsdienst für Ehrenamtliche trotzdem nach einer Verpflichtung anfühlt, muss man darüber nachdenken und die Dinge ändern. Vielleicht reicht es schon, wenn die Aufgaben anders verteilt werden.
Mein Rezept für einen gelungenen Sonntag
Die gelungenen Sonntage laufen bei uns in der Familie immer anders ab. Ein Patentrezept habe ich nicht. Aber wir achten darauf, dass wir mit möglichst wenigen Terminen und dafür mit möglichst viel Freiwilligkeit den Tag verbringen. Manchmal rettet ein alter Märchenfilm am Nachmittag einen verregneten Sonntag. Wichtig auch: rausgehen! Egal zu welcher Jahreszeit, egal bei welcher Witterung. Hinaus in die Natur, die Schöpfung Gottes sehen, hören, riechen, spüren!
Den Sonntag in den Montag mitnehmen
Ich denke während des Gesprächs ständig darüber nach, wie wir das eingangs behandelte Kernproblem auflösen können. Ich meine den Umstand, dass der Sonntag der Begegnung mit Gott gewidmet ist, wir aber an jedem Tag der Woche Gott in unseren Mitmenschen begegnen. Ich habe jetzt einen Gedanken dazu, der mir gut gefällt. Der Entlassungsruf im Gottesdienst lautet: „Gehet hin in Frieden“ und die Gemeinde antwortet „Dank sei Gott dem Herrn“. Das ist der Appell, den sonntäglichen Frieden aus der Begegnung mit Gott in den Montag und in alle anderen Werktage mitzunehmen.