Ein anderes Argument für Horstmann-Kohlenbergs unentgeltlichen Einsatz liegt in der christlichen Orientierung der gläubigen Salzkottenerin begründet. Was ihr am Katholizismus gefällt? „Er ist lebendig. In der Liturgie wird gesungen, gebetet und gekniet“, so Horstmann-Kohlenberg, die ebenso die Tatsache schätzt, dass „sehr viele Personen engagiert sind, sich für andere einsetzen, bemüht darum, dass es dem Menschen gut geht. Wer Christentum ernst nimmt, muss sich einmischen und Stellung beziehen.“ Zudem mag Horstmann-Kohlenberg es, wenn „Traditionen gepflegt und mit neuem Leben erfüllt werden“.
Weniger gut ist Susanne Horstmann-Kohlenberg auf den Ausschluss der Frauen von Weiheämtern zu sprechen. „Es gibt keine vernünftigen Gründe für ein solches Vorgehen“, meint Horstmann-Kohlenberg, die „weder in der katholischen Kirche noch im Staat Geschlechtergerechtigkeit zur Gänze verwirklicht sieht“. Gerade deshalb wünscht sich die gebürtige Gelsenkirchenerin, dass „Frauen in ihrem Menschsein endlich vollständig wahrgenommen und respektiert werden.“
Ganzheitlicher Spaziergang für Frauen
Neben Integrationsprogrammen für geflüchtete Frauen, ökumenischen Aktionen, ungewöhnlichen Gottesdiensten an ungewöhnlichen Orten, thematischen Tagesausflügen, speziellen Mutter-Kind-Aktivitäten und Bibelgesprächen bietet die kfd jedes Jahr im September eine meditative Wanderung an. Diesmal wird zum Motto „Frauen, wem gehört die Welt?“ gewandert, wobei es sich in Corona-Zeiten um einen nachhaltigen Stadtspaziergang handelt.
An unterschiedlichen Stationen der Sälzer Innenstadt geht es um die übergeordneten Themenfelder Natur, ökologische Landwirtschaft, Klimawandel, Mobilität und nachhaltige Arbeitsbedingungen. Dabei steht das Erleben mit allen Sinnen, die sogenannte Ganzheitlichkeit, im Kern der Bemühungen.