Es gibt so Tage, da läuft scheinbar alles schief. So einen Tag erwischt Yasin Güler am 18. April 2023. Denkt er zunächst. Doch der Tag wird sein ganzes Leben verändern.
Yasin kommt von der Uni in Bochum, wo er Germanistik und Geschichte auf Lehramt studiert. Er will auf dem Weg in seine Heimatstadt Oberhausen noch ins Fitnessstudio. Doch er steigt in den falschen Zug ein. Kein Problem, denkt er sich, dann geht er halt in Duisburg statt in Oberhausen pumpen. Aber auch da steigt er wieder in die falsche Straßenbahn ein. Ärgerlich, aber passiert.
Endlich im Fitnessstudio angekommen, geht Yasin in die Umkleide. Umziehen. Endlich loslegen mit dem Training. Kopf ausschalten. Doch so weit kommt es nicht. Als Güler sich umzieht, hört er, wie ein Mann aus der Dusche um Hilfe schreit. Er läuft los, um zu helfen. Dann ereignen sich die Sekunden, die sein Leben verändern.
Güler prallt auf den Mann, der den Verletzten mit einem Messer niedergestochen hat. Sie schauen sich kurz in die Augen, dann rammt der Täter auch Güler das Messer in die rechte Seite des Bauchs. Der Täter läuft weiter. Güler ist geschockt. Er sieht das Loch in seinem Bauch. Will fliehen. Doch er kommt nicht weit. Vor der Frauenumkleide sackt er zusammen. Es beginnt sein Kampf ums Überleben.