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Erzbistum Paderborn
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Themen sollen im Vordergrund stehen

Modell für die „Zukunft der territorialen Seelsorge“ vorgestellt

„Können alle Menschen unsere Kirche erreichen in Situationen, in denen sie die Kirche brauchen?“ Diese Frage mit Blick auf die Zukunft stand kürzlich über zwei Treffen der Katholischen Stadtkirche Dortmund. Einmal trafen sich dazu Ehrenamtliche aus Gremien und die Leiter der Pastoralverbünde und einmal die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Dekanatspastoralkonferenz. Alina Sivaraj und Pfarrer Günter Eickelmann, Ansprechpersonen beim Erzbistum Paderborn für die „Pastorale Planung und Entwicklung“, kamen dazu und stellten das bislang entwickelte „Modell von der Zukunft der territorialen Seelsorge“ vor.

„Mehr zusammen denken“

Mit „territorial“ ist dabei die Zuständigkeit einer Gemeinde oder eines Pastoralen Raumes für die in einem jeweiligen Gebiet lebenden Menschen gemeint. Davon unterschieden wird bislang die sogenannte „kategoriale Seelsorge“ in Krankenhäusern, der Gefängnisseelsorge, für Studierende in der Hochschulgemeinde, für Wohnungslose oder in der City-Pastoral. Diese Seelsorge ist weniger an einem Gebiet und mehr an einem Thema ausgerichtet. Am Ende der beiden Treffen zeichnete sich ab, dass beide Bereiche künftig mehr zusammen gedacht werden sollen. „Genau genommen geht es um die Zukunft der Seelsorge insgesamt“, meinte Propst Andreas Coersmeier.

Veränderungsprozesse

Und die steht vor gewaltigen Herausforderungen und Veränderungsprozessen, in deren Verlauf auch die Aufgabe nicht mehr benötigter Gebäude im Rahmen eines Immobilienkonzeptes Thema sein wird. Anhand aktueller Statistiken und Hochrechnungen präsentierten Alina Sivaraj und Pfarrer Günter Eickelmann die Ausgangslage. Demnach ging die Zahl der Katholikinnen und Katholiken in Dortmund von 2005 bis 2022 um mehr als 33.000 auf nunmehr 137.000 zurück.

Das Pastorale Personal werde in den kommenden zehn Jahren massiv zurückgehen, zeigen Prognosen, und ebenso wird ein Rückgang beim ehrenamtlichen Engagement erwartet. Die Teilnahme am gemeindlichen Leben und an Gottesdiensten ist seit Jahrzehnten deutlich rückläufig. Alina Sivaraj kommt daher zu dem Schluss: „Für viele Menschen haben unsere klassischen Gemeindestrukturen keine Bedeutung mehr.“ Es brauche aber nun keine „Mangelverwaltung“, sondern eine grundlegende Neuausrichtung der Pastoral, die sich an den Lebensthemen der Menschen orientiert. Ein Paradigmenwechsel sei notwendig, von einer ortsgebundenen zu einer themenorientierten Pastoral.

„Realistisches Modell“

Wie dies gehen könne, zeigten sie in ihrer Präsentation als ein „ein realistisches und zukunftsfähiges Modell“. Dies richte sich sowohl auf die bereits in der Kirche beheimateten Menschen sowie auch auf die Distanzierten, Suchenden, Enttäuschten, Austrittswilligen und Gleichgültigen. Es solle nicht mehr alles überall geben, sondern ein Netzwerk von Gemeinden, pastoralen Orten und vielfältigen pastoralen Gelegenheiten. Darüber hinaus solle es „ausgewiesene Orte für die verlässliche Spendung der Sakramente und Feier der Eucharistie“ geben.

Das Modell sieht vor, dass die Pastoralen Räume, zu denen immer mehrere Gemeinden gehören, sich selbst auf den Weg machen. Sie sollen die Themen und Schwerpunkte vor Ort benennen, weiterentwickeln und ebenso entscheiden, auf was verzichtet und in welcher Kirche beispielsweise keine Messen mehr gefeiert werden. Für manche Zuhörende ging dieses Modell jedoch nicht weit genug. Sie sehen Dortmund eher als einen pastoralen Raum, in dem sich die Planungen auf die gesamte Stadt richten müssten.

Die Katholische Stadtkirche Dortmund wird im kommenden Jahr weitere Angebote zu diesem Thema machen und dabei auch das Gespräch mit der evangelischen Kirche sowie weiteren Akteuren der Stadtgesellschaft suchen.

Ein Beitrag von:
Redakteur

Michael Bodin

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