Workshops
Außer Vorträgen und Impulsen wurden 25 Workshops angeboten. Dabei standen Themen wie Visionsentwicklung, TikTok und Instagram sowie Glaubenskommunikation auf der Agenda. Bei der Konferenz, die vom Bistum Hildesheim, dem Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken, dem Zentrum für angewandte Pastoralforschung (zap) und der philanthropischen Organisation Porticus organisiert wurde, erhielten die ehren- und hauptamtlichen Teilnehmenden wichtige Tipps für ihre Arbeit. Sie setzten sich zudem mit Werkzeugen für Innovationsarbeit auseinander. Auch die Evaluation von pastoralen Angeboten und der Umgang mit Scheitern wurden thematisiert.
Auch mal ‚out oft he box‘ denken
„Der Austausch, warum wir bei Kirche dabei sind, hat eine emotionale Tiefe gebracht, die sich in den Workshops fortsetzte. Das Gefühl, gemeinsam unterwegs zu sein, stärkt ungemein“, sagt die Vinzentinerin Schwester Nicola Maria Schmitt, die im Haus der katholischen Kirche in Stuttgart arbeitet. Die Theologie-Studentin Eva Kruk sieht das ähnlich: „Ich habe hier ganz viel mitgenommen und Menschen kennengelernt, die so denken wie ich. Das motiviert mich, in der Kirche weiterzumachen. Wir haben gelernt, auch mal ‚out oft he box‘ zu denken. Die Workshops haben mich inspiriert. Was ich mitnehme ist: Einfach mal machen“, sagt die Essenerin.
Preis für innovative Pastoral
Am Samstagabend wurde der zap:innovationspreis verliehen, mit dem das Zentrum für angewandte Pastoralforschung innovative Pastoral im deutschsprachigen Raum fördert. Der undotierte Preis ging nach Österreich. Von der dreiköpfigen Jury – Johannes von Schmettow, Eva Jung und Prof. Dr. Frank Piller – wurden die Ordensgemeinschaften Österreichs für Ihr Tattoo-Projekt in der Begegnungsstätte Quo vadis in Wien ausgezeichnet. Bei einem sogenannten Free-Tattoo-Walk-in konnten Interessierte christliche Motive auswählen und sich vor Ort von Tattoo-Artist Silas Becks aus Stuttgart ein Tattoo stechen lassen.
Reflektieren, wie die künftige Gestalt der Kirche aussehen kann
Innovative Projekte fördert auch das Bonifatiuswerk. Die Konferenz ist aus Sicht des Hilfswerks, das die Veranstaltung mit Blick auf sein 175-jähriges Bestehen 2024 mitgestaltet hat, ein Erfolg. „Für uns als Hilfswerk des Glaubens ist es wichtig zu reflektieren, wie die künftige Gestalt der Kirche aussehen kann und wie wir diese unterstützen können. Es gibt sie ja, die ermutigenden geistlichen und innovativen Projekte, die zeigen, dass lebendige Kirche sich entwickelt. Hier sind Menschen, die Zuversicht ausstrahlen und etwas gestalten wollen. Wir wollen nach vorne schauen und müssen draußen mutig zeigen, was wir drinnen glauben“, sagt Bonifatiuswerk-Geschäftsführer Ingo Imenkämper.
Förderprogramm „Räume des Glaubens eröffnen“
Bei der Konferenz vorgestellt wurde das Förderprogramm „Räume des Glaubens eröffnen“, das das Hilfswerk mit Porticus und dem zap-Institut anbietet. Seit 2019 wurden damit in Deutschland mehr als 30 innovative missionarische Projekte gefördert – unter anderem der „durchkreuzer“, ein zu einer mobilen Kirche umgebauter Kleinbus, der an Orte fährt, wo das Leben junger Menschen stattfindet, zum Beispiel auf Festivals, in Schulen und Clubs.
Positives Fazit
Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ zieht ebenfalls ein positives Fazit:
„Für die Zukunft der Kirche braucht es eine robuste Spiritualität und den prophetischen Einsatz für Gerechtigkeit, damit Neues werden und sich entfalten kann.“
Und er fügt hinzu: „Dieses Treffen markiert einen Meilenstein, mitten im spürbaren Umbruch, mitten in den vielen ungelösten Fragen. Ich erhoffe mir, dass die Teilnehmenden Energie, Lust, Leidenschaft, Freude am Glauben, Freude aneinander und ein größeres Netzwerk mitnehmen, aber vor allem eine innere Tiefe mit mehr Empathie, Demut, Mut und einer großen Gelassenheit in Gott.“