Dass Unterhaltungen derartige Wendungen nehmen, ist für Schwilski nicht ungewöhnlich. „Die besten Gespräche ergeben sich oft beim Müllrunterbringen“, sagt der Diakon, der vor der Pensionierung als Altenpfleger gearbeitet hat und seit vielen Jahren mit seiner Frau in der Großwohnsiedlung Scharnhorst-Ost lebt. „Da gehe ich abends mit dem Eimerchen vor die Tür, und jemand kommt vorbei, und eine Stunde später reden wir über Ängste und Nöte und Gott und die Welt. Meine Frau hat sich schon daran gewöhnt. Die fragt gar nicht mehr nach, was jetzt schon wieder war.“
Eine Kirche, die Dialogbereit ist
Dialogbereit wie er selbst ist für Diakon Schwilski auch die Kirche St. Immaculata – und dies nicht erst in moderner Zeit, sondern von Beginn an. Die Geschichte von St. Immaculata ist die einer typischen Bergbaugemeinde. „Vor dem Bergbau war hier nichts“, erklärt der Diakon. Doch dies änderte sich 1897 schlagartig. Kaum war der Schacht der Zeche Scharnhorst abgeteuft, das heißt in die Tiefe geführt, siedelten sich Tausende Arbeiterfamilien an. Eine Kirche erhielten die katholischen Gläubigen im Jahr 1904. Geweiht wurde das Bauwerk am 8. Dezember, dem 50. Jahrestag des Dogmas von der Unbefleckten Empfängnis Mariens – daher der Name St. Immaculata.