8000 Jugendliche und junge Erwachsene waren zu Gast, das weltweit bekannteste Passionsspiel noch vor der Premiere während einer Generalprobe zu sehen. Oberammergau öffnete seine Tore für die Jugend aus aller Welt!
Und mit dabei war eine kleine Gruppe Jugendlicher mit Betreuenden der Ketteler-Cardijn Jugend Kirchhundem. Organisiert hatte die kleine Reise Hubert Kahmann.
Getreu dem Motto von Don Bosco „Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen“ wollten und sollten die jungen Menschen natürlich die Passionsspiele erleben dürfen, aber auch mit anderen Jugendlichen aus anderen Ländern in Kontakt kommen und sich austauschen.
Spannende Programmpunkte
Am Freitag, 6. Mai 2022 erreichte die Gruppe das Kloster Benediktbeuern, in dessen Jugendherberge sie nun für drei Tage ihre Heimat fand.
Noch am Freitagabend und ebenso am Samstag nahmen sie an verschiedenen Vorträgen und Liveberichten über den Orden der Salesianer Don Boscos teil. Durch Berichte junger Volunteers und vor Ort arbeitender Brüder erfuhren die Jugendlichen viel über die weltweite Arbeit der Salesianer.
Am Samstagmorgen und ebenso am Sonntag bot sich ihnen die Möglichkeit, in der hauseigenen Kapelle Gottesdienst zu feiern. Im sehr kleinen und persönlichen Rahmen, zelebriert durch Pastor Reinhard Lenz, kam es zu ganz individuellen Glaubensmomenten. Am Sonntag konnte sogar eine Gruppe Theologiestudierenden aus Augsburg zum Mitfeiern gewonnen werden. Und gleichzeitig bot sich die Möglichkeit zum intensiven Austausch unter den beiden „Jugendgruppen“.
Weitere intensive Momente und Begegnungen hatten die Sauerländerinnen und Sauerländer bei einer persönlichen Klosterführung und Führung durch die wunderschöne spätbarocke Basilika und ebenso beim Einkauf im Klostershop sowie bei geselligen Runden im Biergarten.
Der Sonntag war dann der Tag der Passionsspiele. Voller Spannung besuchten die Ketteler-Cardijner vorab die Einführung in das Theaterstück durch Spielleiter Christian Stückl. Der Leidenschaft des Passionschefs konnte sich keiner entziehen und man fieberte der Aufführung entgegen.
Ergreifend Real
Die Leidensgeschichte Jesu wurde in zwei Akten zu je zweieinhalb Stunden gezeigt – in extremer Realität und teilweise tiefemotionaler schauspielerischer Darstellung. Zum Teil 1000 Oberammergauer in geschichtsträchtigen Gewändern spielten gleichzeitig auf Deutschlands größter Freilichtbühne und zauberten die Zuschauer an die Wirkungsstätte Jesu. Ebenso machten Ziegen, Schafe, Esel, Pferde und Kamele das Publikum glauben, man sei in einer anderen Welt zu einer anderen Zeit. Stille lag über den 4000 Zuschauern, als Jesus am Kreuz starb. Bedrückend auch die Szene, als man den Gekreuzigten in den Schoß seiner Mutter Maria legte.
Zum Schluss wurde die Auferstehung gefeiert und dennoch verließen die überwiegend jungen Menschen das Theater fast ehrfürchtig und nachsinnend über das, was sie gerade erleben durften. An dieser Stelle musste jeder für sich selbst einmal die Erlebnisse verdauen.
Im Pressezelt war nun noch die Möglichkeit, mit Regisseur und Spielleiter Christian Stückl, den Darstellern der zwölf Apostel, den Jesus-Darstellern und vielen anderen Mitwirkenden zu diskutieren und Fragen zu stellen.
Schließlich kamen die „Oberammergauer“ am Montagabend müde heim, aber voll reicher Eindrücke dieser vier Tage. Und alle noch im Bann der Passion!
