Themenspecial “Große Pläne”: Pastor Wolfgang Winkelmann nun Subsidar in der Wahlheimat
„Ich würde es genauso wieder machen, denn ich fühle mich unter den Siegerländern sehr wohl“, blickt Pastor Wolfgang Winkelmann auf fast drei Jahrzehnte zurück. Am Sonntag – wenn Winkelmann offiziell vom Pastoralverbund Siegen-Mitte in den verdienten Ruhestand verabschiedet wird – sind es genau 29 Jahre, dass der heute 70-Jährige als junger Vikar von Soest ins Siegerland nach Hilchenbach „geschickt“ wurde.
Aus der Pflicht wurde eine besondere Beziehung ins Siegerland und seinen Menschen, die Wolfgang Winkelmann nicht mehr missen möchte. „Deshalb bin ich auch froh, dass ich als Subsidar in Siegen wohnen bleiben kann und im neuen Pastoralen Raum Siegen-Freudenberg aushelfen darf. Dadurch kann ich auch meine sozialen Kontakte und Verbindungen, die über die Jahre gewachsen sind, gut beibehalten“, freut sich Winkelmann, der kein Müßiggänger ist und sich nicht zuhause vor dem Fernseher wohl fühlt.
Im vergangenen Jahr wurde Wolfgang Winkelmann von Erzbischof Hans-Josef Becker gebeten, den Vorsitz im Diözesan-Bonifatiuswerk zu übernehmen. Somit wird der Terminkalender für den Ruheständler immer noch gut gefüllt sein.
Verbundenheit zum Marien-Krankenhaus
Über Umwege fand Winkelmann, der in Soest geboren wurde, seine Berufung als Priester. Direkt nach der Schulzeit begann er eine Bank-Lehre, die ihn aber nicht zufrieden stellte. Erst 1972 entschied er sich, das Theologie-Studium aufzunehmen. Nach dem Abschluss führte ihn der erste Weg nach Hilchenbach und Netphen. Ab 1986 wurde Winkelmann für fünf Jahre zum Regionalvikar nach Hagen berufen, ehe dann ab 1991 das Siegerland und ganz besonders die Pfarrgemeinde St. Michael seine Heimat wurde. Eng verbunden war er auch stets mit dem gegenüberliegenden St. Marien-Krankenhaus als Mitglied des Verwaltungsrates und Vorstand des Stiftungsrats der Katholischen Sozialstiftung Siegen-Wittgenstein.
„In den 29 Jahren hat sich im kirchlichen Leben und im Stadtbild viel verändert“, sagt Wolfgang Winkelmann, der Siegen mit umgebauter Innenstadt und Sieg-Ufer sowie dem Wachstum der Universität als eine „lebenswerte Stadt“ bezeichnet. Etwa 25 Prozent der städtischen Bevölkerung ist katholisch, auf dem Land sind es rund 10 Prozent – deshalb passt der Begriff Diaspora. Doch er habe hier stets engagierte Gläubige erlebt, die sich rege am Gemeindeleben beteiligten.
„Ich empfinde die Arbeit in meinen Diasporagemeinden als großes Geschenk. Die Gemeinden rücken oft enger zusammen als in katholisch geprägten Gegenden. Das Engagement in Gruppen und auch bei Einzelnen ist oft größer und intensiver, viele Ehrenamtliche engagieren sich und versuchen ihrer Gemeinde ein Gesicht zu geben. Der Glaube und das Evangelium prägen die Diasporagemeinden oft sehr intensiv, nachhaltig und belebend.”