Ein Feuer lodert in der Dunkelheit. Die Funken sprühen. Leise knistert das versengende Holz. In Siddinghausen, einem kleinen Dorf bei Büren, haben sich Menschen in aller Frühe an einem ganz besonderen Ort versammelt: dem Friedhof. Das große, massive Kreuz direkt am Eingang steht hier offenbar schon lange. Es ist mit Moos besetzt und die Aufschrift „Es ist vollbracht“ bildet ein erstes Indiz, warum sich die Menschen hier versammelt haben.
Eine besondere Tradition
Der Karfreitag liegt noch nicht lange zurück, der dramatische Tod Jesu prägt noch immer die Gefühlslage. Aber nicht nur das Feuer, sondern auch das Licht einer Kerze, verziert mit einem Alpha und einem Omega, spendet Hoffnung in der scheinbaren Hoffnungslosigkeit des Friedhofs. Die Tradition in Siddinghausen ist eine besondere. Hier beginnt die Osternachtsliturgie nicht vor der Kirche, sondern auf dem nahegelegenen Friedhof. Zunächst ist die Osterbotschaft leise. Doch schon bald wird in der Sphäre der Toten das Osterlob, das Exsultet, erklingen.