„Die indigenen Völker sind die entscheidenden Verbündeten einer Klima-Außenpolitik, wie sie Bundesaußenministerin Annalena Baerbock angekündigt hat.“ Davon ist der Hauptgeschäftsführer des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, Pater Martin Maier, überzeugt. Mit Blick auf den Welttag der indigenen Völker am 9. August fordert Maier: „Um den Kollaps des Regenwaldes am Amazonas zu verhindern, müssen Bundesregierung, EU und internationale Gemeinschaft sich die Forderung der indigenen Völker nach einer konsequenten Ausweitung ihrer Territorien zu eigen machen und die Länder Lateinamerikas und des globalen Südens dabei systematisch finanziell unterstützen.“
Der Adveniat-Hauptgeschäftsführer verweist auf eine Studie – erstellt unter anderem von Wissenschaftlern der Universitäten Miami und Rio de Janeiro –, wonach der irreversible Kipppunkt, bei dem sich der Regenwald in eine Savanne verwandelt, nur verhindert werden könne, wenn 80 Prozent der Fläche unter Schutz gestellt würden. Von den 4,3 Millionen Quadratkilometern des brasilianischen Amazonasregenwaldes müssten 3,5 Millionen als Schutzgebiet ausgewiesen werden – 1,3 Millionen Quadratkilometer mehr als bisher. Hinzu kommt, dass die fehlenden staatlichen Kontrollen sogar auf den bestehenden indigenen Territorien zu illegalen Abholzungen und Bergbau führen. „Die wissenschaftlichen Fakten und Folgerungen liegen seit Jahrzenten auf dem Tisch. Jetzt ist es höchste Zeit, die Schutzgebiete für die Indigenen auszuweisen und die Anerkennung ihrer Territorien politisch durchzusetzen“, so Maier.