Auf eine Kaffeelänge mit Nora Oertel Ribeiro
In der Serie „Auf eine Kaffeelänge mit…“ treffen wir uns auf einen Kaffee mit einer Person aus dem Erzbistum Paderborn. Die einzige Vorgabe der Serie ist: Die Unterhaltung endet, sobald der Kaffeebecher ausgetrunken ist. Dieses Mal haben wir uns mit Nora Oertel Ribeiro, Bildungsreferentin im „Raum vor Ort“, einer Außenstelle der Katholischen Erwachsenen- und Familienbildung in Dortmund, getroffen.
Mit einem kunstvoll gestalteten Blazer mit Blüten- und Blattmotiven setzt Nora Oertel Ribeiro an diesem Morgen einen Kontrapunkt zum tristen Einheitsgrau der Häuser an der Missundestraße. Hier im Haus mit der Nummer 8 in der Dortmunder Nordstadt befindet sich der „Raum vor Ort“. Zu Beginn des Projektes im April 2014 gab es wirklich nur einen Kursraum. Aber dieser war „vor Ort“, eben im Schleswiger Viertel in direkter Nachbarschaft zu den „Problemhäusern“ der Nordstadt, in denen Zuwanderer aus Rumänien und Bulgarien unter schwierigsten Bedingungen leben müssen. In diesem Quartier konzentrieren sich viele Probleme und Konflikte auf engem Raum.
Das von der Katholischen Erwachsenen- und Familienbildung Dortmund und der Stadtteil-Schule Dortmund e. V. getragene Projekt will Menschen über niederschwellige kostenlose Bildungsangebote, wie Deutschkurse, Kochkurse, Computerkurse oder Frühstückstreffen zusammenführen. „Wir möchten über Multiplikatorinnen und Multiplikatoren und deren Netzwerke Familien erreichen und die Menschen befähigen, selbst ihr Leben in Deutschland zu gestalten“, erläutert Nora Oertel Ribeiro. Dabei geht es um Bildung und Begegnung. Soziale Arbeit spielt bei dieser Tätigkeit aber eine große Rolle. „Unsere Aufgabe ist es jedoch nicht die Anträge für das Jobcenter auszufüllen“, erklärt sie. Viele der Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, oft selbst mit Migrationshintergrund, würden auch ehrenamtlich bei Übersetzungen und praktischen Dingen des Alltags helfen und selbst Kursangebote im Raum vor Ort gestalten.