Bischof Shane Mackinlay ist viel unterwegs. Vor zwei Wochen hat er sich mit irischen Bischöfen getroffen, neulich der Besuch im Büro des Synodalen Weges in Bonn und nächste Woche steht ein Termin mit verschiedenen Bischöfen aus aller Welt in Rom an. „Für uns Australier ist es nicht einfach, auf die andere Seite der Welt zu reisen. Aber wir tun es häufig. Denn sonst würden wir auf unserem Kontinent festsitzen“, sagt er. Und damit drohe die geistige und soziale Isolation. Um das zu verhindern reist er viel. Doch warum spaziert er nun durch den Paderborner Nieselregen?
Die Stadt in Ostwestfalen ist kein willkürlicher Stopp zwischen Irland und Italien. „Ich bin in Paderborn, um an die Anfänge meines Bistums anzuknüpfen“, sagt Bischof Mackinlay. Denn ihre Gründung im Jahr 1874 verdankt die Diözese von Sandhurst einem Paderborner: George Henry Backhaus (1811-1882), dessen Leben sich wie ein Abenteuerroman liest und das Stereotyp des bodenständigen Ostwestfalen Lügen straft.