Themenspecial „Mutmacher“: Das Paderborner Engagement für die Waisenkinder in Malawi beflügelt die Eigeninitiative vor Ort
Noch immer sprachlos vor Erstaunen ist Schwester M. Angela Benoit, Provinzoberin der Franziskanerinnen in Salzkotten, wenn sie an das warmherzige Engagement aller denkt, die durch die Libori Charity-Boxen eine großzügige Spende für die Waisenkinder in Malawi ermöglichen. „Wir hatten überhaupt nicht erwartet, dass die Unterstützung für unsere Projekte so immens sein wird. Wir sind schon das ein oder andere Mal mit Spenden aus dem Missionsgarten für unsere Zwecke bedacht worden, aber in diesem Jahr übersteigt es all unsere Erwartungen“, beschreibt Schwester Angela. „Als dann auch noch der Herr Erzbischof gesagt hat, dass er die gesamte Spendensumme noch einmal verdoppeln wird, musste ich mich erst einmal sammeln.“
Direkt habe sie ihre Mitschwestern in Malawi per Videotelefonat angerufen und ihnen die freudige Nachricht mitgeteilt. „Sie hätten fast ihr Handy fallen lassen, als sie hörten, wie groß die Beteiligung rund um das diesjährige Libori-Fest ist“, so Schwester Angela weiter, denn die Unterstützung wird vor Ort sehr dringend benötigt.
Wöchentliche Lebensmittel-Kosten steigen enorm an
Gerade erst wurde verfügt, dass alle Schulen und Kindergärten in Malawi bis auf weiteres vollständig geschlossen werden, um der weiteren Ausbreitung des Covid-19-Virus vorzubeugen. Da aber der Schulbesuch in Malawi auch gleichzeitig mit Schulspeisung verbunden ist, erhalten die rund 1.600 Kinder, die die Schulen und den Kindergarten der Franziskanerinnen besuchen, derzeit keine regelmäßigen Mahlzeiten: „Normalweise beginnt der Schultag um 7 Uhr mit dem Verteilen des typischen malawischen Maisbreis an alle Kinder und für viele ist und bleibt dies die einzige Mahlzeit des Tages.“
Um die Kinder in der aktuellen Situation weiter zu unterstützen, fahren die Schwestern regelmäßig in die umliegenden Dörfer und verteilen dort Mais und Soja. Wurden für die Speisung der Kinder zu Beginn der Corona-Pandemie schon etwa 700 Euro in der Woche benötigt, sind es mittlerweile schon fast 1.000 Euro, da längst nicht mehr nur die Kinder versorgt werden müssen. „Der Hunger wächst von Woche zu Woche und es kommen immer mehr ältere Dorfbewohner mit zum Versammlungsort, da sie hungern. In dieser Zeit ist ohne unsere Unterstützung kein Überleben möglich“, verdeutlicht Schwester Angela.
Bilder aus dem Projekten in Madisi