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„Nicht nur über den Glauben sprechen, sondern ihn leben“

Auf eine Kaffeelänge mit Alina Brinkmann

Auf eine Kaffeelänge mit Alina Brinkmann

Innerhalb unserer Reihe „Auf eine Kaffeelänge mit …“ treffen wir uns regelmäßig mit einer Person aus dem Erzbistum Paderborn. Einzige Vorgabe des Gesprächs: Die Unterhaltung endet, sobald der Kaffeebecher geleert ist. Diesmal haben wir uns mit Alina Brinkmann getroffen. Als Referentin für Ehrenamtsförderung ist sie Ansprechpartnerin für ehrenamtliches Engagement im Erzbistum.

Zufallsbegegnung

Es ist rund fünf Jahre her, als Alina Brinkmann mit dem Auto in die Stadt fährt und an einer Haltestelle eine schwangere Frau stehen sieht, die den Busfahrplan studiert. Als sie einige Zeit später auf dem Rückweg an genau derselben Stelle vorbeikommt, steht die Frau immer noch dort und wartet. „Irgendwie kam mir das seltsam vor und aus einem inneren Impuls heraus hielt ich an und fragt, ob ich helfen könne“, beschreibt Brinkmann.

Es stellte sich heraus, dass die Frau erst seit kurzer Zeit in Deutschland war und die Sprache noch nicht beherrschte. „Wir haben es aber geschafft, uns zu verständigen. Ich fand heraus, dass Susanna, so hieß sie, versuchte, eine Busverbindung zu einer Frauenärztin im nächsten Ort zu finden.“ Damit, so Alina Brinkmann, hätten selbst Ortskundige Schwierigkeiten, da der Weg mit Umsteigen und dem Wechsel der Buslinie verbunden ist. Also entschied sich Alina Brinkmann spontan dazu, Susanna mit dem Auto zum Vorsorgetermin zu fahren.

Engagement ist Ausdruck und wichtiger Bestandteil des Glaubens

Diese Begebenheit im Jahr 2015 war für Brinkmann der Beginn ihres Engagements in der Flüchtlingshilfe in Ense bei Soest. Aus anfänglich privaten Unterstützungsdiensten ist mit der Zeit der Verein „Flüchtlinge werden Nachbarn in Ense“ entstanden, bei dem Alina Brinkmann die zweite Vorsitzende ist. „Wir setzen uns dafür ein, dass geflüchtete Menschen in Ense eine neue Heimat finden können“, sagt sie. Anfangs begleiteten Ehrenamtliche der Initiative die Geflüchteten beim Einkaufen oder bei Arzt- und Ämtergängen und erklärten ihnen die Feinheiten der deutschen Mülltrennung. Später half die Initiative bei der Jobsuche. Dank dieser Unterstützung sind mittlerweile viele ehemalige Flüchtlinge gut integriert.

Für Alina Brinkmann ist ihr Engagement ein Ausdruck und wichtiger Bestandteil ihres Glaubens. „Auch wenn mir das in dem Augenblick gar nicht so bewusst war: Dass ich damals an der Haltestelle auf Susanna zugegangen bin, führe ich, auf mein Verständnis von Nächstenliebe zurück“, verdeutlicht sie. „Mir ist es wichtig, nicht nur über meinen Glauben zu sprechen, sondern ihn zu leben. Ich kann meinen eigenen Glauben in meinem Engagement verwirklichen. Der Einsatz aus dem eigenen Glauben heraus kann eben nicht nur direkt in der Kirchengemeinde vor Ort stattfinden, sondern sich auch im Sozialen Engagement zeigen.“

Mutmach-Karten für Engagierte

Leider macht die Corona-Pandemie auch ehrenamtliches Engagement derzeit nicht einfach. Räume können nicht genutzt werden, Engagierte aus Risikogruppen können ihr Ehrenamt nicht fortführen, viele Möglichkeiten der Beteiligung fallen weg. „Für alle, die in dieser Situation manchmal den Mut verlieren oder sich gerade jetzt einsetzen möchten, haben wir uns im Referat Ehrenamtsförderung etwas Besonderes ausgedacht: Mutmach-Karten“, erklärt Alina Brinkmann.

Mit Fotomotiven zu den Worten Kraft, Liebe und Besonnenheit und einer mutmachenden Bibelstelle auf der Rückseite können liebe Grüße und Ermutigungen an engagierte Menschen und alle, die es sonst noch verdient haben, geschickt werden. „Wir möchten damit helfen, ein Zeichen zu setzen. Und wir wollen zeigen, dass Engagement gesehen wird, dass es absolut nichts Selbstverständliches ist“, sagt Alina Brinkmann und nimmt den letzten Schluck aus dem Kaffeebecher. „Ohne Engagement wäre unsere Gesellschaft viel weniger bunt.“

Die Mutmach-Karten können kostenlos über den Erzbistumsshop bestellt werden.

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