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Erzbistum Paderborn
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Wer war der heilige Julian von Le Mans?

In Paderborns Partnerbistum Le Mans feiern die Gläubigen am 27. Januar das Juliansfest. Was wissen Sie über den heiligen Julian? Testen Sie Ihr Wissen mit unserem Quiz!

Am 27. Januar läuten in Le Mans alle Glocken: Dann feiern die Gläubigen dort das Juliansfest. Julian oder Julianus war der erste Bischof von Le Mans. Viel mehr ist über sein Leben aber nicht bekannt. Umso reicher ist der Legendenschatz, der sich um ihn rankt.

Was ist Wahrheit und was Dichtung? Wir haben uns ein wenig durch die Quellen und Geschichten gewühlt und ein kleines Quiz zusammengestellt. Testen Sie Ihr Julianswissen! Die richtige Antwort können Sie unter jeder Frage aufklappen.

Julians-Quiz

Die beliebteste Heiligenlegendensammlung des Mittelalters, die „Legenda aurea“ („Goldene Legende“), bringt Julian von Le Mans mit Simon dem Aussätzigen in Verbindung. Die Evangelien nach Markus und Matthäus erwähnen ihn (Mk 14,3-9 und Mt 26,6-13). Nach seiner Heilung durch Jesus Christus soll er – so die Legende – auf den Namen Julian getauft zur Mission nach Gallien aufgebrochen sein, wo er Bischof des heutigen Le Mans geworden sein soll.
Das klingt schön, ist aber bewusst gefaked – im mittelalterlichen Frankreich versuchte man häufig, den Bischofssitzen des Landes apostolische Wurzeln zuzuschreiben, um ihnen mehr Prestige zu verleihen. Der tatsächliche Julian von Le Mans hat in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts gewirkt, also lange nach Jesu Lebzeiten.

Laut Ökumenischem Heiligenlexikon ist er Schutzpatron der Winzer und Jongleure. Patrone für Winzer und Weinhändler gibt es mehr als 30, die Jongleure haben nur den einen: Julian von Le Mans.

Julian soll von Rom nach Le Mans geschickt worden sein. Als er dort ankam, fand er die Stadt von einer Trinkwasserknappheit heimgesucht. Da stieß er seinen Bischofsstab in die Erde und ließ eine saubere Quelle sprudeln. Außerdem heilte er einen Blinden. Daraufhin ließ sich der Präfekt der Stadt taufen und stellte sein Haus als erste Kirche bereit.
Die beiden Wunder haben übrigens biblische Vorbilder: Mose ließ Wasser aus einem Felsen sprudeln (2.Mose 17,1-7) und Christus heilte einen Blinden (Joh 9,1-41).

Bischof Aldrich von Le Mans (832–856) ließ Julians Gebeine erheben und machte ihn zum Patron von Dom und Bistum. Der gleiche Aldrich war es übrigens, der der Bitte seines bischöflichen Freundes Badurad (815–862) nachkam und dem noch jungen Paderborner Bistum die Reliquien des heiligen Liborius (des vierten Bischofs von Le Mans) schenkte.

Ausgerechnet in England! Der spätere englische König Heinrich II. aus dem Haus Plantagenet wurde 1133 in Le Mans geboren und brachte die Julian-Verehrung auf die Insel.
In Deutschland ist die Verehrung des heiligen Julian seit dem Jahr 1205 auch in Paderborn belegt. Im Jahr 1243 gelangten Reliquien des Bischofs in die Partnerstadt an der Pader. Sie werden heute im Hochaltar des Domes aufbewahrt.

Besuch aus dem Partnerbistum

 

Traditionell reist eine Paderborner Delegation zum Juliansfest nach Le Mans. Hier finden Sie einen Bericht vom letzten großen Besuch im Jahr 2020.
Im Jahr 2023 ist es nun endlich wieder möglich, dass Gläubige aus dem Erzbistum Paderborn nach Frankreich fahren – dabei sind auch viele Jugendliche der Liborius-Fraternität. Berichterstattung dazu gibt es in der kommenden Woche auf der Homepage des Erzbistums.

 

Ein Beitrag von:
Redakteur

Cornelius Stiegemann

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