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Erzbistum Paderborn
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© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

Die Kirche muss den Menschen etwas geben

Erzbistumskalender 2022: St. Meinolf in Hagen ist eine moderne Kirche – nicht nur in Sachen Architektur

Auf Wortverkündigung ausgerichtet

St. Jodokus in Bielefeld ist eine typische spätgotische Franziskanerkirche. Dem Armutsideal der Mönche entsprechend ist der Bau schlicht und turmlos. Das Geläut ist in einem Dachreiter untergebracht. Das Kirchenschiff ist lang, schmal und hoch. Und genau das macht Georg Gusia zu schaffen. „In St. Jodokus bricht sich der Schall auf äußerst unglückliche Weise“, sagt der Dekanatskirchenmusiker. „Bauspuren lassen zwar darauf schließen, dass die Kirche von Anfang an eine kleine Orgel an der Kirchennordwand im Bereich des vermuteten Lettners besaß. Trotzdem ist die Architektur der Kirche eher auf Wortverkündigung ausgerichtet.“

Kirche vergrößern

Noch schwieriger wurde die Akustik, als in früheren Zeiten Durchbrüche vom Kirchenraum in den Kreuzgang geschaffen wurden, um die Kirche zu vergrößern. „Hätte man damals einige Dinge nur ein bisschen anders gelöst, wäre der Klang viel besser“, sagt der studierte Kirchenmusiker, der seinen Dienst in Bielefeld mittlerweile seit über 30 Jahren versieht. In dieser Zeit hat er gelernt, das Optimale aus seinem Instrument und aus der Architektur der ehemaligen Franziskanerkirche herauszuholen.

Orgel spielen hält fit

Seine lange Amtszeit ist in Bielefeld nichts Besonderes. „Mein Vorgänger war 40 Jahre im Amt, mein Vorvorgänger sogar 60 Jahre“, berichtet Georg Gusia mit einem Lachen. „Das Orgelspielen hält allem Anschein nach jung und fit.“ Tatsächlich erfordert das Instrument eine gewisse Grundfitness, und durch die besondere Sitzposition an der Orgel hat das Spielen eines längeren Orgelwerkes denselben Effekt wie ein ausgedehntes Bauchmuskeltraining. „Das merke ich immer, wenn ich aus dem Urlaub zurückkomme“, erzählt Georg Gusia. „Bis ich mich wieder an die Belastung gewöhnt habe, zwickt und zwackt es oft an einigen Stellen.“

Eine Innenstadtgemeinde in einer Großstadt

Georg Gusia ist nicht nur als Organist in St. Jodokus tätig. Zur Hälfte der Zeit ist er in den Diensten von Dekanat und Erzbistum mit der Aus- und Fortbildung ehrenamtlicher Kirchenmusikerinnen und -musiker befasst. Für den Tonkünstler ist Musik ein Stück Seelsorge: „Man kann aus Orgelmusik und erst recht aus einem guten geistlichen Chorwerk sicher genauso viel mitnehmen wie aus einem gesprochenen Wort.“ Georg Gusia ist deshalb besonders glücklich, wenn er während seiner Übungsstunden Menschen in die Kirche lockt, die sich bei Gottesdiensten eher selten sehen lassen. „St. Jodokus ist eine Innenstadtgemeinde in einer Großstadt“, sagt der Kirchenmusiker. „Viele haben hier nur noch eine lose oder gar keine Bindung mehr zur Kirche. Musik kann einen neuen Zugang zum Glauben schaffen.“ Deshalb hofft er darauf, bald an die Vor-Corona-Zeit anknüpfen zu können, in der in St. Jodokus sogar Opern aufgeführt wurden. Um den Klang zu optimieren, ließ Georg Gusia die Kirchenbänke um 90 Grad drehen!

Schönster Arbeitsplatz der Welt

Trotz der schwierigen akustischen Bedingungen ist St. Jodokus für Georg Gusia der schönste Arbeitsplatz der Welt. „Ich spiele eine wunderschöne Orgel und kann zu allen möglichen und unmöglichen Zeiten üben“, sagt er. „Wer mich von draußen spielen hört, ist herzlich eingeladen, in die Kirche zu kommen.“ Die besten Plätze seien, so der Tipp des Kirchenmusikers, in der Kirchenmitte. Überall dort, wo man den herrlichen barocken Orgelprospekt im Blick hat, kommt der Schall ungebrochen an.

St. Jodokus in Bielefeld

Hier finden Sie weitere Informationen über diesen besonderen Ort.

 

St. Jodokus Bielefeld

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