war eine typische Erscheinung der Barockzeit. Schon mit 19 Jahren wurde der Spross aus bayerischem Hochadel Fürstbischof von Paderborn und Münster, ab 1723 war er Erzbischof von Köln und damit Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches. Später zog er noch weitere geistliche und weltliche Ämter auf sich und ist damit ein typisches Beispiel für die Pfründenhäufung, die eigentlich bereits durch das Tridentinische Konzil (1545–1563) eingedämmt werden sollte.
Darstellen ließ sich Clemens August häufig in Rüstung und auch sonst war er weltlichen Dingen nicht abgeneigt. Dass er häufig mit seinen Schlössern, mit Festen, Feuerwerken, der Jagd und anderen Freuden des höfischen Lebens in Verbindung gebracht wird, ist sicher nicht falsch, aber auch nicht ganz richtig. In diesem Urteil spiegelt sich auch die Denkweise des 19. Jahrhunderts wider, in dem preußische Sparsamkeit als Ideal galt. Allseits bestätigt wird Clemens August seine tiefe Frömmigkeit, die im Barock nicht zwingend in Widerspruch zu seinem Lebenswandel stand.
