Ein besonderes Ereignis war der Abschlussgottesdienst in Gebärdensprache, welche die Länderverantwortlichen der Gehörlosengruppen organisiert haben. Verwendet wurde hauptsächlich American Sign Language, aber auch die anderen Gebärdensprachen wurden eingebunden. Es war ein Gottesdienst nur in Gebärdensprachen, also visuell. Der taube Priester Shawn aus Amerika hielt den Gottesdienst in Amerikanischer Gebärdensprache (ASL), und die anderen Länder wirkten bei Psalmen, Lesung, Evangelium und Fürbitten mit. Der Gottesdienst war sehr berührend und bewegend.
Anschließend ging es für uns für eine Nacht zum Feld am Tejo, wo die Vigil am Samstagabend und die Weltjugendtags-Abschlussmesse am Sonntagmorgen stattfanden, beides gemeinsam mit dem Papst. Der Weg dorthin beinhaltete einen langen Fußmarsch durch die portugiesische Hitze. Auf dem Gelände gab es einen speziellen Bereich für Menschen mit Behinderung, allerdings wurde auch hier mehr auf körperliche Behinderung geachtet. Das ist recht schade und man merkt, dass es noch viel Aufklärungsbedarf gibt. Für Gehörlose war ein eigener Bereich eingerichtet, von dem aus wir gut sehen konnten – auch der Papst ist direkt an uns vorbeigefahren. Die Vigil war bewegend: so viele junge Menschen, ausgerichtet auf einen Gott in der Eucharistische Anbetung. Nach der Vigil gab es die Möglichkeit, weiter Lobgesänge und christliche Lieder zu singen oder sich einen Schlafplatz auf dem Feld zwischen Wiese und Steinen zu finden.
Eine ganz besondere Reise
Nach einer kurzen Nacht haben wir am Sonntag einen schönen Abschlussgottesdienst erleben dürfen. Ausgesendet mit viele guten positiven Erfahrungen fuhren wir zurück. Der WJT war für uns alle insgesamt ein besonderes Erlebnis.
Das Abschlussfazit von Julis Stachnik: „Die Reise zum Weltjugendtag in Lissabon war ein bereicherndes Erlebnis für mich. Ich habe viel mitgenommen: Spiritualität in unserer Gruppe und bei einigen großen, gemeinsamen Events und besonders im visuellen, gebärdensprachlichen Gottesdienst.“
Text: Sr. Judith Beule (SMMP), Koordinatorin der Seelsorge für und mit Menschen mit Hör-und Sprachbehinderungen und Taubblinde Menschen im Erzbistum Paderborn