Mit einer festlichen Messe auf dem Petersplatz ist Papst Leo XIV. heute offiziell in sein Amt als Bischof von Rom und Oberhaupt der katholischen Weltkirche mit ihren 1,4 Milliarden Katholiken eingeführt worden. Mehr als 200.000 Menschen aus allen Teilen der Welt hatten sich bei strahlendem Sonnenschein versammelt, um die feierliche Amtseinführung mitzuerleben. Unter den Teilnehmenden waren zahlreiche Staats- und Regierungschefs, Würdenträger verschiedener Religionen sowie Delegationen aus nahezu allen Ländern der Erde. Das Erzbistum Paderborn wurde von Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz vertreten, der gemeinsam mit führenden Vertretern der Bundesrepublik Deutschland nach Rom reiste.

Papst Leo: „Hört auf sein Angebot der Liebe, damit ihr zu seiner einen Familie werdet“

Pallium und der Fischerring werden Papst Leo übergeben

Im Zentrum des feierlichen Gottesdienstes zur Amtseinführung von Papst Leo XIV. standen die Überreichung der päpstlichen Insignien sowie die Predigt des neuen Pontifex. In einer feierlichen Prozession wurden das Pallium und der Fischerring – Symbole der päpstlichen Vollmacht – vom Grab des Apostels Petrus unter der Kuppel des Petersdoms auf den Petersplatz getragen und dem Papst angelegt.
Papst Leo rief die Gläubigen zum Einsatz für den Frieden auf: „Schaut auf Christus! Kommt zu ihm! Nehmt sein Wort an, das erleuchtet und tröstet! Hört auf sein Angebot der Liebe, damit ihr zu seiner einen Familie werdet: In dem einen Christus sind wir eins. Und das ist der Weg, der gemeinsam zu gehen ist, innerhalb der Kirche, aber auch mit den christlichen Schwesterkirchen, mit denen, die andere religiöse Wege gehen, mit denen, die die Unruhe der Suche nach Gott in sich tragen, mit allen Frauen und Männern guten Willens, um eine neue Welt aufzubauen, in der der Friede herrscht.“
Erzbischof Bentz: "Der Papst hat mit großer Klarheit dazu aufgerufen, das Evangelium inmitten der Herausforderungen unserer Zeit zu bezeugen und zu verkünden"

Erzbischof Bentz zeigte sich nach dem Gottesdienst tief bewegt über den „Segen, der von diesem Tag ausgeht“. Drei zentrale Impulse aus der Predigt von Papst Leo XIV. hob er rückblickend hervor: „Der Papst hat mit großer Klarheit dazu aufgerufen, das Evangelium inmitten der Herausforderungen unserer Zeit zu bezeugen und zu verkünden – denn die Welt braucht eine solche Botschaft.“ Auch der Blick auf die Berufung aller Getauften sei dem Papst wichtig gewesen: „Papst Leo XIV. hat uns daran erinnert, dass wir alle durch die Taufe lebendige Steine der einen Kirche sind und diese Kirche zu einem lebendigen Tempel machen.“ Besonders eindrücklich sei schließlich die Einladung des neuen Papstes gewesen, den Frieden zu suchen: „Verbindungen zu schaffen zwischen den Völkern und Nationen – und diese Einheit in Vielfalt zu leben, eine Einheit, die die sozialen und religiösen Kulturen der Nationen achtet und sich dennoch als eins versteht.“ Die vollständige Predigt kann auf Vatican News in deutscher Sprache nachgelesen werden: Predigt im Wortlaut


Im Anschluss an die Feierlichkeiten auf dem Petersplatz traf Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz mit Bundeskanzler Friedrich Merz zu einem kurzen Austausch zusammen. Das Gespräch fand in herzlicher Atmosphäre statt – nicht zuletzt aufgrund der gemeinsamen Verwurzelung im Erzbistum Paderborn: Friedrich Merz stammt aus dem Sauerland und hat seinen Wohnsitz in der Propsteipfarrei St. Laurentius in Arnsberg. Der Bundeskanzler, der zuvor auch Papst Leo getroffen hatte, betonte in seinem Statement: „Ich denke, wir haben heute Deutschland bei diesem wirklich großartigen Ereignis gut repräsentiert. Wir alle wünschen nicht nur der katholischen Kirche ein gutes Gedeihen, sondern vor allen Dingen dem neuen Papst Leo XIV. eine gute und glückliche Hand in dem, was er für diese große Kirche in den nächsten Jahren tun wird.“

Der Paderborner Erzbischof reiste gemeinsam mit den höchsten Repräsentanten der Verfassungsorgane der Bundesrepublik Deutschland nach Rom. Teil der Delegation aus Deutschland waren neben dem Bundeskanzler auch Vizekanzler Lars Klingbeil, Bundestagspräsidentin Julia Klöckner, Bundesratspräsidentin Anke Rehlinger sowie der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth. Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz nutzte die Reise auch zu Gesprächen mit den Vertreterinnen und Vertretern der Verfassungsorgane.