Lässt sich dieser Sinn, den die jungen Menschen suchen, tatsächlich finden? Hier, in Hardehausen, im Jugendhaus des Erzbistums Paderborn? „Zumindest können wir den jungen Menschen beim Suchen helfen“, sagt Rebecca Kobusch. „Genau dafür sind unsere Orientierungstage da.“
Hier geht es um Leben und Tod
Die Orientierungstage folgen einer bestimmten Methodik. Etwa zwei Wochen, bevor eine Schulklasse für eine Projektwoche nach Hardehausen aufbricht, wird sie von Rebecca Kobusch oder ihren Kolleginnen und Kollegen besucht. Der Besuch dient dazu, Themenwünsche abzuklopfen, aber auch Vertrauen unter den Schülerinnen und Schülern aufzubauen. Eine Woche in einem ehemaligen Kloster irgendwo in der ostwestfälischen Prärie und dabei ständig unter der Fuchtel der katholischen Kirche? Nicht für alle 16- und 17-Jährigen ist diese Vorstellung mit Spaß verbunden, ganz gleich, wie säkular oder religiös orientiert sie sein mögen.
„Wenn ich aber den Schülerinnen und Schülern unsere Angebote und Themen aufzähle, lassen sich häufig die ersten Vorurteile aus dem Weg räumen“, sagt Rebecca Kobusch. Zu den Fragestellungen aus dem festen Themenkatalog gehören unter anderem Liebe und Partnerschaft, Zukunftsvisionen, Werte, Krieg und Frieden oder auch „Meine Rolle in der Schule/in der Familie/in der Gesellschaft“. Aus diesen und weiteren Themen können die Schülerinnen und Schüler den Sachverhalt bestimmen, den sie während der Orientierungstage bearbeiten möchten. Darüber hinaus können die Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Fragestellungen vorschlagen. Nicht wenige Projektgruppen entscheiden sich auch für das große Thema von Leben und Tod. Hier gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, sich in Hardehausen über die eigenen Erfahrungen mit Tod und Trauer auszutauschen. Auch Methoden zur Trauerbewältigung werden vorgestellt.