Insgesamt stellten die sieben Stiftungen Mittel für Förderprojekte in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Ein großer Teil entfiel auf das ökumenische Projekt „Hörst du mich?“ des Caritasverbandes Siegen-Wittgenstein und der Ambulanten ökumenischen Hospizhilfe Siegen e.V. Der Aufbau eines Zentrums, in dem Kinder lebensbedrohlich erkrankter Eltern Hilfe bekommen, wurde durch die Stiftung St. Kilian mit 680.000 Euro gefördert. Ein weiterer Förderschwerpunkt war die Unterstützung des Caritas-Hauses der (Selbst-)Hilfe für Beratung und Inklusion in Finnentrop. Dort wird ein altes Pfarrheim vom Caritasverband Olpe erworben und für die Nutzung zu diesem Zweck umgebaut. Die Stiftung St. Kilian stellt dafür 700.000 Euro zur Verfügung.
„Die Fördertätigkeit hat im vergangenen Jahr wie versprochen weiter Fahrt aufgenommen“, sagt Andreas Kröger, Geschäftsführer des Erzbischöflichen Stuhls. „Zwar können wir nicht alle Anliegen erfüllen, aber dort, wo wir Starthilfe leisten oder besondere Maßnahmen ermöglichen können, setzen wir gerne gezielt Mittel ein.“
Regelmäßige Finanzierung kultureller und bildungsorientierter Aufgaben
Neben der Förderung von Projekten übernehmen die Stiftungen auch Daueraufgaben. Dazu gehört insbesondere die Finanzierung der Theologischen Fakultät und der Erzbischöflichen Akademischen Bibliothek Paderborn durch die Stiftung Dietrich IV. von Fürstenberg. Eine weitere Daueraufgabe ist die Förderung der Mädchenkantorei am Dom durch die Stiftung Bischof Badurad. Hierfür wurden im vergangenen Jahr 143.400 Euro bereitgestellt. Außerdem fördert die Stiftung das IMAD-Festival, die internationalen Musiktage am Hohen Dom zu Paderborn, die vom 9. bis 30. September 2022 stattfinden.
Der Erzbischöfliche Stuhl im engeren Sinne, der die üblicherweise einem bischöflichen Stuhl obliegenden Funktionen mit dem seelsorglichen Amt des Erzbischofs trägt, verfügt in Form der Stiftung Erzbischof von Paderborn über ein Vermögen von rund 180 Millionen Euro. Die Aufwendungen der Stiftung lagen 2021 mit rund 0,6 Mio. Euro erheblich niedriger als 2020. Hintergrund ist ein Einmaleffekt im Vorjahr. Die Stiftung hatte im Wirtschaftsjahr 2020 Verpflichtungen des Erzbistums Paderborn im Zusammenhang mit Anerkennungsleistungen für Betroffene von sexuellem Missbrauch im Volumen von insgesamt rund 5,6 Mio. Euro übernommen und dafür unter anderem auch Rückstellungen gebildet.