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© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

Ein Diakon verbindet Glauben und Leben

Weihbischof Josef Holtkotte weiht Viktor Schefer aus Delbrück zum Diakon / Diakonatsjahr im Pastoralen Raum Soest

Durch Handauflegung und Gebet spendete Weihbischof Josef Holtkotte am Samstag, 28. Juni 2025, Viktor Schefer aus Delbrück im Auftrag von Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz die Diakonenweihe. Der 40jährige Viktor Schefer ist Priesterkandidat des Erzbistums Paderborn, seine Weihe zum Diakon ist für ihn eine Wegstation zum Priestertum. Diakon Schefer wird im Pastoralen Raum Soest wirken – hier hat er bereits vor der Diakonenweihe sein einjähriges Schul- und Gemeindepraktikum absolviert. Zahlreiche Gäste nahmen in der Kirche des ehemaligen Leokonvikts in Paderborn am festlichen Gottesdienst teil.

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Durch Handauflegung und Gebet weihte Weihbischof Josef Holtkotte den 40-jährigen Viktor Schefer aus Delbrück zum Diakon.

Schon früh habe sich in der Kirche das Amt des Diakons etabliert, der diakonische Dienst sei von Beginn an ein Wesensmerkmal der Kirche, erinnerte Weihbischof Josef Holtkotte in seiner Predigt und bekräftigte: „Diakone sind in ihrer Person eine Verbindung von Glauben und Leben“. Wer meine, alles sich selbst zu verdanken, andere manipulieren und instrumentalisieren zu können, meine, wie größenwahnsinnig die Welt regieren zu können, oder davon ausgehe, sein eigenes Ego stehe über allem, er könne Menschen unterdrücken und Kriege anzetteln, der komme irgendwann in einen Leerlauf und werde auseinanderbrechen, zeigte sich Weihbischof Holtkotte überzeugt. „Wir brauchen Verantwortung, wir brauchen Hilfsbereitschaft, wir brauchen Miteinander“, forderte der Paderborner Weihbischof. Die Zukunft gehöre jenen, die in der Lage seien, zu kooperieren.

Menschen der Liebe

„Wir brauchen Liebe“, betonte Weihbischof Josef Holtkotte. „Liebe“ sei grundlegendes Dasein für den Nächsten. Hingabe, Demut, ein selbstloser Einsatz seien im diakonischen und priesterlichen Dienst entscheidend für das Leben und die Welt. „Wir alle sind gefragt, in unseren Lebenssituationen, da, wo wir hingestellt sind“, vertiefte der Bischofsvikar für gesellschaftliche und soziale Fragen. Es komme darauf an, das, was ein Mensch von der Liebe Gottes verstehe, im eigenen Lebens- und Wirkungsbereich weiterzugeben, dass sich Christinnen und Christen zu erkennen geben und Taten der Liebe umsetzen. „Die Welt braucht solche Liebe und sie braucht Menschen, die Verantwortung übernehmen und die bereit sind, sich für und mit Gott auf den Weg zu machen.“ Dem zukünftigen Diakon Viktor Schefer gab Weihbischof Josef Holtkotte mit auf dessen Weg: „Für Ihr Leben aus dem Glauben, für Ihre Bereitschaft, mit Christus zu leben, für Ihre Hoffnung, alles auf Gott zu setzen, wünsche ich Ihnen den Segen des Dreifaltigen Gottes, auf all Ihren Wegen und in all Ihrem Tun“.

Bereitschaft und Erwählung – „Hier bin ich!“

Im Gottesdienst rief Diakon Rudolf Voß, der im Pastoralverbund Delbrück-Hövelhof als Ständiger Diakon wirkt, den Weihekandidaten mit Namen auf, Viktor Schefer trat vor Weihbischof Josef Holtkotte und erklärte mit den Worten „Hier bin ich!“ seine Bereitschaft zur Weihe. Der Regens des Erzbischöflichen Priesterseminars Paderborn, Domkapitular Monsignore Dr. Michael Menke-Peitzmeyer, bat dann Weihbischof Josef Holtkotte im Namen der Kirche, dem Weihekandidaten die Diakonenweihe zu spenden. Weihbischof Holtkotte sagte: „Mit dem Beistand unseres Herrn und Gottes Jesus Christus, erwählen wir diesen unseren Bruder zum Diakon“. Die Gottesdienstgemeinschaft antwortete mit „Dank sei Gott, dem Herrn“.

„Ich bin bereit. Ich verspreche es.“

Am Beginn der Weiheliturgie sang die Gottesdienstgemeinschaft den Heilig-Geist-Hymnus „Komm, Heilger Geist, der Leben schafft …“. Damit wurde der Heilige Geist um seinen Beistand angerufen. Weihbischof Holtkotte fragte den Weihekandidaten nach seiner Bereitschaft zum diakonalen Dienst und zum Gehorsam gegenüber den Weisungen der Kirche. Vikor Schefer erklärte seine Bereitschaft, sich zum Diakon weihen zu lassen, in Gemeinschaft mit dem Bischof und den Priestern dem Volk Gottes zu dienen, den Glauben in Wort und Tat zu verkünden, das Stundengebet zu feiern, den Bedürftigen zu helfen und sein Leben in der Nachfolge Jesu Christi zu gestalten. Er versprach zudem, dauerhaft ehelos zu leben. Danach trat Weihekandidat Schefer vor Weihbischof Holtkotte, kniete sich vor ihn, legte seine Hände in die Hände des Weihbischofs und versprach seinem Bischof und seinen Nachfolgern Ehrfurcht und Gehorsam.

© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

Handauflegung – Weihe – Weihegebet

Während die Heiligen der Kirche um Beistand angerufen wurden, lag der Weihekandidat ausgestreckt auf den Boden. Dann kniete Viktor Schefer im Altarraum, um das Weihesakrament zu empfangen: Durch Auflegen der Hände und sein Gebet spendete Weihbischof Josef Holtkotte Viktor Schefer die Diakonenweihe. Im Weihegebet betete der Weihbischof: „Das Evangelium Christi durchdringe sein Leben. In seinem Wirken soll Jesu Weisungen aufleuchten, das Beispiel seines Lebens soll die Gemeinde auf den Weg der Nachfolge führen.“

Stola und Dalmatik – Evangeliar – Friedensgruß

Der neue Diakon Viktor Schefer erhielt aus den Händen von Domkapitular Pfarrer Dr. Thomas Witt die Stola, die von ihm als Zeichen des diakonalen Amtes während der Liturgie getragen wird, sowie das liturgische Gewand des Diakons, die Dalmatik. Schließlich überreichte Weihbischof Holtkotte dem neuen Diakon symbolisch das Evangelienbuch mit den Worten: „Empfange das Evangelium Christi. Zu seiner Verkündigung bist du bestellt.“ Als Zeichen der besonderen Verbundenheit und Gemeinschaft tauschte Weihbischof Josef Holtkotte mit dem neugeweihten Diakon den Friedensgruß, anschließend vom Erzbischöflichen Priesterseminar Regens Monsignore Dr. Michael Menke-Peitzmeyer und Spiritual Christian Städter als Konzelebranten sowie die anwesenden Diakone.

An die Weiheliturgie schloss sich die Feier der Eucharistie an. Dabei bereitete Diakon Viktor Schefer den Altar und nahm die Gaben für die Feier der Eucharistie in Empfang. Der feierliche Gottesdienst wurde geleitet von Weihbischof Josef Holtkotte. Die Leitung des Erzbischöflichen Priesterseminars – Regens Monsignore Dr. Michael Menke-Peitzmeyer und Spiritual Christian Städter – konzelebrierten.

Biografisches zu Diakon Viktor Schefer

Diakon Viktor Schefer aus der Pfarrei St. Johannes Baptist in Delbrück wurde 1984 geboren. Nach einer Ausbildung im Einzelhandel (2005 bis 2007) erwarb er die Allgemeine Fachhochschulreife (2008 bis 2010), arbeitete dann als Verkäufer im Außenhandel (2010 bis 2012) und war anschließend bis zu seinem Studium der Theologie Betriebsleiter mit Handlungsvollmacht. Diakon Schefer studierte von 2020 bis 2024 Theologie im Studienhaus Sankt Lambert in Lantershofen, einem überdiözesanen Seminar zur Priesterausbildung. Vor seinem Studium der Theologie in Lantershofen absolvierte der 40-jährige Viktor Schefer das für alle Priesterweihekandidaten vorgeschriebene einjährige Propädeutikum sowie während des Studiums ein Gemeindepraktikum in der Pfarrei St. Marien im Pastoralen Raum Hagen-Mitte-West. Im Pastoralen Raum Soest absolvierte der neue Diakon sein Schul- und Gemeinde-Praktikum. Hier wird Viktor Schefer auch als Diakon für ein Jahr – bis zu seiner Priesterweihe – wirken.

„Ich möchte Diakon und später Priester werden, um andere Menschen auf ihrem geistlichen und spirituellen Weg zu begleiten und sie zu unterstützen. Der Dienst an der Gemeinschaft und die Möglichkeit, das Evangelium zu verkünden, erfüllen mich mit Sinn und Freude. Zudem ist mir die Eucharistie wichtig, da sie eine zentrale Quelle der Kraft und Inspiration in meinem Glaubensleben darstellt“, unterstreicht Diakon Viktor Schefer.

Motivation für den Dienst in der Kirche

In einem eigenen Beitrag stellt sich Diakon Viktor Schefer aus Delbrück vor und gibt Einblick in seine Motivation für seinen Dienst in der Kirche. Hier geht es zum Beitrag auf der Homepage des Erzbistums Paderborn.

Stichwort: Diakon

Das Wort Diakon leitet sich vom griechischen Wort diakonos ab und bedeutet „Diener“, „Helfer“. Ein Diakon ist gesandt zur besonderen Nachfolge Christi. Innerhalb der Kirche bekleidet er ein geistliches Amt, den Diakonat. Seine Aufgaben umfassen die Bereiche Gottesdienst (leiturgia – Liturgie), Verkündigung (martyria – Zeugnis) und „Dienst am Nächsten“ (diakonia – Diakonie / Caritas), also alle drei Grundvollzüge der Kirche. Für einen Diakon ist der „Dienst am Nächsten“ wesentlich, er ist insbesondere dazu aufgerufen, zu den Armen und Kranken, den „Menschen am Rande“ zu gehen. Die von einem Bischof gespendete sakramentale Weihe zum Diakon ist eine Stufe des dreigliedrigen Weihesakraments (Diakon – Priester – Bischof), dadurch ist der Diakon in die Gemeinschaft der Geistlichen, den Klerus, eingegliedert.

Diakone assistieren dem Priester bei der Feier der Eucharistie, verkünden dabei das Evangelium und dürfen predigen. Sie können das Sakrament der Taufe spenden, bei der kirchlichen Eheschließung assistieren, Beerdigungen leiten, Wortgottesdienste feiern und die Kommunion spenden. Die Feier der Eucharistie ist den Priestern vorbehalten, ebenso wie die Spendung des Sakramentes der Krankensalbung und des Bußsakramentes.

Verheiratete Männer, die 35 Jahre und älter sind, können nach einer entsprechenden Ausbildung und mit Zustimmung ihrer Ehefrau zum Diakon geweiht werden, um als Ständiger Diakon eingesetzt zu werden. Ständige Diakone üben in der Regel zusätzlich zum Seelsorgedienst einen bürgerlichen Beruf aus. Wer ein Zölibatsversprechen ablegt, kann die Diakonenweihe bereits mit 25 Jahren empfangen. Priesteramtskandidaten werden zunächst zum Diakon und dann zum Priester geweiht.

Bei von einem Diakon geleiteten Gottesdiensten trägt der Diakon als Amtszeichen die Diakonenstola über dem Chorgewand oder der Albe. Die liturgische Kleidung des Diakons bei der Assistenz in der Eucharistiefeier ist die Dalmatik, die wie das priesterliche Messgewand über Albe und Stola getragen wird.

Ein Beitrag von:
Pressereferent Team Presse

Thomas Throenle

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