Vor fast 1.200 Jahren wurden die Reliquien des heiligen Liborius im Jahr 836 von Le Mans nach Paderborn übertragen. Seitdem besteht der Liebesbund ewiger Bruderschaft zwischen beiden Diözesen – die deutsch-französische St. Liborius-Fraternität gibt diesem heute ein Gesicht. Gemeinsam mit den Fraternitäts-Mitgliedern reiste auch wieder eine große Gruppe von jungen Menschen zum Juliansfest – mit über 70 Jugendlichen so viele wie noch nie. Auch der emeritierte Weihbischof Manfred Grothe war mit der Fraternität von Paderborn nach Le Mans gekommen.
Bleibende Eindrücke warteten schon vor den offiziellen Feierlichkeiten: Die Jugendlichen bestaunten die berühmte Rennstrecke des 24-Stunden-Rennens von Le Mans und das Schloss Clos Lucé, das der letzte Wohnort von Leonardo da Vinci war. In der alten, romanischen Kirche St. Julien in Poncé-sur-le-Loir, die dem Bistumspatron von Le Mans geweiht ist, feierte Msgr. Dr. Bredeck mit der Erwachsenengruppe am Samstagnachmittag die Heilige Messe. Die deutsch-französische Freundschaft habe „allen Stürmen der Zeit standgehalten“, so der Diözesanadministrator. Angesichts des Élysée-Vertrags, dessen 60. Jahrestag am 22. Januar 2023 begangen wurde, empfinde er eine „tiefe Dankbarkeit“ für die Arbeit der Fraternität und den Liebesbund, der weit älter sei als der Élisée-Vertrag. Der Liebesbund mache „Völkerverständigung erlebbar und konkret“.