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Erzbistum Paderborn
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Caritas-Konferenz Balve leistet Soforthilfe

60 Haushalte sind existenziell betroffen, sechs Häuser sind unbewohnbar

Unbürokratisch und schnell, so sollte nach Katastrophen die Hilfe für die Opfer aussehen. Im sauerländischen Balve hat die dortige ehrenamtliche Caritas-Konferenz diesen Grundsatz beherzigt und bereits kurz nach der Unwetter-Katastrophe die ersten Auszahlungen aus Mitteln des Erzbistums Paderborn auf den Weg gebracht.

„In der Zeit von Samstag bis Montag sind etwa 20 Anrufe bei mir eingegangen, denen ich nachgegangen bin“, erklärt Franz Kistowski, Ansprechpartner der Caritas-Konferenz Balve. In der rund 12.000 Einwohner zählenden Stadt im Tal der Hönne gibt es mehrere Straßen, in denen viele Anwohner innerhalb weniger Stunden alles an Hab und Gut verloren haben. Die Bilanz: Insgesamt sind etwa 60 Haushalte existentiell getroffen worden, weil die Flutwelle Erdgeschosse und Keller zerstört hat, sechs Häuser sind unbewohnbar geworden. Die Caritas-Konferenz war mit den vom Erzbistum Paderborn zur Verfügung gestellten Mitteln n der Lage, 20 betroffenen Haushalten zu helfen. Mit den Spendengeldern können insbesondere Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen wiederbeschafft werden.

Friedliche Hönne wurde zu reißendem Strom

Wie überall im märkischen Sauerland brach auch in Balve das Chaos unvermittelt über die Menschen herein. Im Stadtgebiet gab es brenzlige Situationen, in denen Menschen sich in höhergelegene Etagen retteten und hilflos mit ansehen mussten, wie das Wasser durch ihr Haus floss. Mit Sandsäcken und anderen Barrieren wurde noch versucht, das Wasser umzuleiten – erfolgreich war dies nur bei dem anfangs niedrigen Pegelstand der Hönne. Dann, als das Wasser immer höher stieg, blieb nur, sich selbst in Sicherheit zu bringen und abzuwarten. Der sonst so friedliche Fluss wurde innerhalb von wenigen Stunden zu einem reißenden Strom, der alles mitriss. Das gleiche Bild auch bei den Nebenflüssen, dem Garbach, der Wellingse und der Borke. Das zeitgleich ansteigende Grundwasser trug dazu bei, dass im Laufe des Unwetters ganze Straßenzüge unter Wasser standen.

Archivmaterial musste in Sicherheit gebracht werden

Die Flutwelle traf auch das Pfarrarchiv in Balve: Pfarrarchivpfleger Rudolf Rath gelang mit Unterstützung eines Helfers die Rettung aus einem Fenster. Mit weiteren Helfern, darunter Dechant Pfarrer Andreas Schulte und Mitgliedern des Kirchenvorstands der St.-Blasius-Gemeinde, wurden Bücher, Urkunden und anderes Archivmaterial in Sicherheit gebracht.

Auch in Balve startete direkt nach Ablaufen der Flutwelle die Katastrophenhilfe: Technisches Hilfswerk, Rotes Kreuz und Feuerwehr, unterstützt von Kräften aus Anröchte, Rüthen, Iserlohn und Menden, waren im Einsatz. Gemeinsam mit vielen Helfern wurden die vollgelaufenen Keller und Wohnungen ausgeräumt, Pumpen waren ununterbrochen im Einsatz. Die mit Schlamm und Geröll unpassierbar gewordenen Straßen wurden mit schwerem Gerät geräumt. Einzelpersonen und Familien, deren Wohnungen unbewohnbar geworden sind, sind bei Freunden oder Verwandten untergekommen. Eine Woche nach der Katastrophe stapeln sich auch in Balve Schutt und Müll an den Straßenrändern, darunter Möbel und Elektrogeräte sowie Küchen, die nur noch für den Sperrmüllcontainer zu gebrauchen sind.

Text und Fotos: cpd

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