Katholikentage sind Großereignisse mit über 175-jähriger Tradition. Sie finden alle zwei Jahre statt – jeweils in einer anderen Stadt. Für fünf Tage kommen viele Katholikinnen, Katholiken und Gläubige aller Konfessionen und vieler Religionen aus Deutschland, Europa und der Welt zusammen, um gemeinsam zu beten, zu diskutieren und zu feiern. Gottesdienste, große und kleine Podien, Werkstätten, Konzerte, Ausstellungen, Theater und vieles mehr erwarten die Besuchenden.
„Der Katholikentag will Menschen mit der dem Markusevangelium (MK 10,49) entnommenen Aufforderung Mut machen, ihrem Glauben zu folgen“, sagt Dr. Irme Stetter-Karp, Präsidentin des ZdK und Vorsitzende der Katholikentagsleitung. „Das ganze Leben ist in Bewegung. Auf Möglichkeiten der Veränderung zu vertrauen, darauf kommt es sehr an.“ Der blinde Bartimäus sei ein Beispiel dafür. „In der Begegnung mit Jesus gehen ihm die Augen auf.“ Es sei von zentraler Bedeutung, dass die Umstehenden sagten: ‚Hab nur Mut, steh auf! Er ruft dich!‘ „So nämlich geschieht, was er sich ersehnt. Was für eine Botschaft! Für mich steckt darin Mutmachendes und eine Aufforderung an die Kirche von heute: Werde zu einer Gemeinschaft der Ermutigung!“
„Grenzen im Denken und Handeln überwinden“
Die ZdK-Präsidentin weist auch auf die gesellschaftspolitische Situation hin, der sich der Katholikentag stellt: „Als Veranstalter ist es uns ein Anliegen, vielen Mut zu machen, die Menschenwürde zu verteidigen. Wir stellen uns gegen Hass und Hetze, die das Klima in unserem Land zu vergiften drohen. Es ist christliches Profil, wenn wir sagen: Nicht mit uns!“
Dr. Franz Jung, Bischof von Würzburg, ist überzeugt: „Als Christinnen und Christen leben wir mitten in der Gesellschaft, die wir aus unserem frohmachenden und befreienden Glauben mitgestalten. Wir brauchen Mut, um uns den Herausforderungen unserer Zeit in Gesellschaft und Kirche zu stellen und Zeuginnen und Zeugen unserer christlichen Hoffnung zu sein. Wir suchen jeden Tag nach Verbündeten, mit denen wir gemeinsam aufstehen für ein Leben in Fülle und eine menschenfreundliche Gesellschaft. Wir wollen nicht, dass Menschen am Rande stehen.“ Jesus Christus sei an die Ränder gegangen, betont der Bischof. Ihm zu folgen bedeute, auch heute Grenzen im Denken und Handeln zu überwinden, auf den Menschen in seiner Situation zu schauen und diese zum Guten zu verändern. „Das Leitwort des 104. Deutschen Katholikentags will genau diese Botschaft vermitteln.“
Er hoffe, „dass möglichst viele Menschen aus ganz Deutschland, aber auch aus anderen Ländern nach Würzburg kommen“, so der Bischof. „Die Gastfreundschaft unserer Stadt, unserer Gemeinden, unserer Verbände und Räte wird diesen Katholikentag zu einem Erlebnis machen. Wir freuen uns sehr auf den Mai 2026 und alle Begegnungen!“